Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Anleihe- und Fondstipp

Anleihetipp: Wells Fargo - Solides Bankgeschäft mit höheren Zinsen

Fast drei Prozent Jahresrendite für Anleihen mittlerer Laufzeit, eine stabile Emittentin und das alles in der führenden Währung, dem Dollar (der vom höheren Zinsniveau in den USA und der robusten Wirtschaft dort profitiert): Eine solche vielversprechende Mischung bieten Anleihen des amerikanischen Finanzkonzerns Wells Fargo. Mit einem Emissionsvolumen von 2,5 Milliarden Dollar handelt es sich hierbei um einen klassischen Unternehmensbond. Hierzulande gibt es zwar kaum Umsätze in der Anleihe, Anleger können das Papier aber dennoch – etwa an der Börse Stuttgart – ab einer Stückelung von 1000 Dollar mit Limit handeln. Mit 1751 Milliarden Dollar Bilanzsumme, 21 000 Standorten und 265 000 Mitarbeitern ist Wells Fargo eine der größten Banken der USA. Schwerpunkt ist das klassische Kreditgeschäft für Privat- und Unternehmenskunden, das derzeit mit einer Rate von fünf bis sechs Prozent wächst. Vor allem ist dieses Geschäft wesentlich stabiler als das kapitalmarktabhängige Investmentbanking. Das zahlt sich aus.

Kurs103,74 Prozent
Rendite2,82 Prozent
Kupon:
3,50
Laufzeit bis8.3.2022
WährungDollar
ISINUS94974BFC90
Stand: 21.01.2016

In den vergangenen 20 Jahren hat Wells Fargo noch nie Verlust gemacht, auch nicht in den schweren Finanzkrisenjahren 2008 und 2009. Durch Übernahme der Finanzsparte des Mischkonzerns General Electric baut Wells Fargo das Bankgeschäft mit Industriekunden aus. Ein Vorteil für Wells Fargo ist, dass die US-Zinsen langsam wieder anziehen. Das macht eine Ausweitung der Zinsspanne zwischen Einlagen und Krediten möglich. Bei wachsendem Geschäftsvolumen und stabilen Kosten könnte das 2016 zu einem Rekordgewinn von gut 22 Milliarden Dollar netto führen. Die Qualität der Kredite hat sich zuletzt weiter verbessert, der Anteil ausfallgefährdeter Wertpapiere nimmt ab. Im dritten Quartal kletterte die Kernkapitalquote von 10,46 Prozent auf 10,70 Prozent. Standard & Poor’s stuft Wells Fargo mit A+ als stabiles Investment ein.

Fondstipp Sauren Global Stable Gr.


Fondstipp: Sauren Global Stable Gr. - Innovative Fondselite aus London bringt Rendite

Schon mit seinem Buch „Die Zinsfalle“, das 2015 erschien, trat Dachfondsmanager Eckhard Sauren den Kollegen auf die Füße, die traditionelle Mischfonds nur aus Aktien und Anleihen zusammensetzen. Er bezweifelte darin, dass sie damit künftig Performance machen werden. Konnte man sich früher darauf verlassen, dass bei fallenden Aktienkursen die Anleihepreise stiegen und Aktienverluste milderten, gab es schon 2015 Phasen, in denen Aktien und Anleihen gleichzeitig fielen. Zudem sind die Anleiherenditen jetzt zu niedrig, um einen wirkungsvollen Verlustpuffer zu bieten. Der Jahresanfang scheint die missliche Lage zu bestätigen. Selbst die guten unter 194 „aggressiven“ (also stärker in Aktien investierenden) Mischfonds haben seit dem 1. Januar bis zu sieben Prozent Verlust erzielt. Sauren hat den Kursrutsch mit seinem Global Stable Growth um minus 2,8 Prozent glimpflich überstanden. Er hält rund 55 Prozent Aktienfonds im Depot, hat aber statt in Anleihefonds früh rund ein Drittel der Anlegergelder in Absolute- Return-Fonds investiert. Fondsmanager sind bei ihnen auch „short“, wetten also auf fallende Kurse. Im besten Fall können sie in einem Crash mit den Papieren, bei denen sie auf Kursverluste gewettet haben, die Verluste der übrigen Papiere ausgleichen. Bei der Managerauswahl hat Sauren ein gutes Händchen. Er hat mit dem Mainfirst Germany und Squad Growth gleich zwei der besten Aktienfonds des Jahres 2015 im Depot gehabt. Beide werden in Deutschland gemanagt. Ansonsten versammelt sich in dem Fonds eine Schar vorwiegend aus London operierender Fondsmanager. „Wir finden mehr Qualität und Innovation bei ausländischen Fondsboutiquen“, sagt Sauren. Macht sich ein erfolgreicher Manager selbstständig, leistet er Starthilfe und investiert Millionen zu Sonderkonditionen, um den Fonds aufzupäppeln. Mit einem größeren Volumen wird der auch für andere Anleger attraktiv, und das ist wieder für die Sauren-Dachfonds gut.

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