Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Anleihentipp - Norwegen: In Europa ganz oben

Rendite aus der Tiefe: Bohrinsel der norwegischen Statoil Quelle: dapd

Seitdem die Finanzkrise in Europa ihren Schrecken verloren hat, erholt sich der Euro. Verlierer dieser Entwicklung war bisher die norwegische Krone, deren Wert gegenüber dem EU-Geld seit Ende 2012 von 13,8 Euro-Cent auf 11,8 Euro-Cent zurückging. Mit aktuell 12,1 Euro-Cent (ein Euro gleich 8,26 Kronen) steht die Norwegen-Krone gegenüber dem Euro immer noch ein Stück unter dem langjährigen Durchschnitt, der bei 12,5 Euro-Cent liegt.

Doch die Norwegen-Krone dürfte wieder kommen. Auslöser dafür ist die wachsende Bedeutung, die das Land als Energieproduzent vor allem für die Euro-Zone hat. Mit 7,5 Milliarden Barrel Rohölreserven und 2,1 Billionen Kubikmetern Erdgas ist Norwegen in Europa das Land mit den meisten fossilen Brennstoffen. Für Deutschland ist Norwegen – nach Russland – der wichtigste Lieferant von Öl und Gas. Mehr als 35 Prozent der norwegischen Wirtschaftsleistung stammen aus dem Energiegeschäft.

Die stabilen Einnahmen aus dem Export von Öl und Gas tragen wesentlich dazu bei, dass das Land reich ist. Der Anteil der Staatsschulden an der Wirtschaftsleistung liegt nur bei 27 Prozent. Das ist deutlich weniger als die 78 Prozent, auf die Deutschland derzeit kommt.

Mit den Einnahmen aus dem Energiegeschäft finanzieren die Norweger über einen staatlichen Pensionsfonds die Altersvorsorge ihrer Bürger. Bei 5,1 Billionen Kronen Fondsvolumen hat der Staat mittlerweile für jeden der 5,1 Millionen Norweger rechnerisch eine Million Kronen auf die hohe Kante gelegt.

Anleihe-Info: Norwegen
Kurs (Prozent)107,69
Kupon (Prozent)3,75
Rendite (Prozent)2,56
Laufzeit 25. Mai 2021
WährungNorwegische Kronen
ISINNO0010572878

Natürlich, ein Preisrückgang beim Öl könnte die norwegische Wirtschaft bremsen. Doch da die Norweger bei ihren Haushaltsplanungen nur einen Ölpreis von 65 Dollar je Barrel ansetzen, bestehen genug Reserven auch in schwierigen Marktphasen.

Die OECD rechnet damit, dass die norwegische Wirtschaft 2014 und 2015 jeweils um 2,0 bis 2,5 Prozent zulegt. Die Inflation ist mit knapp zwei Prozent überschaubar. Notenbankgouverneur Oyestein Olsen sieht die Konjunktur des Landes auf gutem Weg, die erste Leitzinserhöhung ist für Herbst 2015 ins Auge gefasst.

Norwegen gehört zu den wenigen Ländern, die immer noch über das Top-Rating AAA verfügen und das auch auf absehbare Zeit behalten dürften. In einem international aufgebauten Anleihedepot sind Norwegen-Anleihen ein Basisinvestment. An die 2,6 Prozent Jahresrendite sind dafür ein guter Zins. Und die Chance auf einen Währungsgewinn besteht noch zusätzlich.

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