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Anleihentipp - Wienerberger: Rentabler Bauboom

Steinreich: Zwölf Prozent mehr Wohnungen in Deutschland Quelle: dpa/dpaweb

An die 260 000 Wohnungen, so die Prognose des Bauverbands HDB, dürften in diesem Jahr in Deutschland fertiggestellt werden. Das wären zwölf Prozent mehr als in der schon guten Bausaison 2013. Die Branchenexperten von Kiel Economics rechnen damit, dass der Immobilienmarkt hierzulande noch auf Jahre hinaus zulegt. Gewinner dieser Entwicklung ist Wienerberger, der größte Ziegelhersteller der Welt, der die Hälfte seiner Gewinne in Westeuropa macht – und für den Deutschland der größte Einzelmarkt ist.

Auch in anderen Absatzregionen werden die Aussichten besser. In Polen rechnet Wienerberger mit fünf Prozent Wachstum, in Großbritannien könnte der Wohnungsmarkt mindestens wieder um neun Prozent zulegen. In den USA sind, wie schon 2013, sogar 15 Prozent mehr neue Wohneinheiten möglich. Seit eineinhalb Jahrzehnten sind die Österreicher in den Staaten vertreten und holen hier acht Prozent ihres Umsatz. Bei seinem Kernprodukt Ziegel (für Mauer, Dach und Fassade) dürfte Wienerberger in diesem Jahr dank steigendem Absatz und stabiler Preise einen soliden Umsatzzuwachs erzielen.

Anleihe-Info: Wienerberger
Kurs (Prozent)105,18
Kupon (Prozent)4,00
Rendite (Prozent)3,05
Laufzeit 17. April 2020
WährungEuro
ISINAT0000A100E2

Der zweite Geschäftsbereich, Rohre aus Keramik und Kunststoff, dürfte wegen fehlender Großaufträge das gute Ergebnis der Vorsaison nicht erreichen. Dennoch hilft das insgesamt gleichmäßigere Geschäft mit Rohren, die größeren Schwankungen beim Bau auszugleichen. Langfristig profitiert Wienerberger davon, dass viele Städte Infrastruktur (Kanalisation, Trinkwasserversorgung) nachbessern müssen. Insgesamt dürfte Wienerberger den Umsatz von 2,66 Milliarden Euro auf gut 2,7 Milliarden erhöhen.

Bei den Erträgen sollte, nach acht Millionen Euro Verlust, die Wende gelingen. Seit 2009 wurden 3000 Stellen abgebaut, heute sind es 13 800. Ein kleiner zweistelliger Millionenbetrag dürfte durch den Verkauf von nicht notwendigen Grundstücken zum Gewinn hinzukommen. Operativ (vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation) sind (nach 267 Millionen Euro 2013) in diesem Jahr gut 300 Millionen möglich. Daran gemessen sind 539 Millionen Euro Nettoschulden überschaubar. Das Eigenkapital macht (ohne Hybridkapital, eine Mischform von Eigen- und Fremdkapital ) gut 40 Prozent der Bilanzsumme aus.

Anleihen von Wienerberger, die bei Laufzeit bis 2020 gut drei Prozent Jahresrendite abwerfen, sind eine vielversprechende Depotergänzung. Moody’s bewertet die Papiere mit Ba2 als spekulative Anlage, dort allerdings im stabileren Bereich.

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