Die Kassen der Kommunen sind leer, meist fehlt ihnen das nötige Kleingeld, um städtische Krankenhäuser zu stützen. Das freut große private Klinikbetreiber wie Rhön, Helios oder Asklepios, die notleidende öffentliche Kliniken privatisieren und sie so effizient machen, dass sie wieder Gewinn abwerfen. Asklepios, die auch gut 50 Prozent am privaten Klinikbetreiber MediClin halten, betreibt 150 Kliniken und medizinische Versorgungszentren. Mit insgesamt 26 500 Betten erwirtschaftete Asklepios 2012 rund drei Milliarden Euro Umsatz.
Der Wettbewerb um attraktive Akquisitionen ist heftig, in der Branche wird mit harten Bandagen gekämpft. Asklepios etwa durchkreuzte die geplante Übernahme von Rhön-Klinikum durch den Gesundheitskonzern Fresenius. Laut Kartellamt darf sich Asklepios, die zuletzt fünf Prozent an Rhön meldeten, mit bis zu 10,1 Prozent an dem Klinikkonzern beteiligen. Eine Übernahme ist für Fresenius nun uninteressant, weil laut Rhön-Satzung wichtige Entscheidungen nur mit über 90 Prozent der Stimmen getroffen werden dürfen.
Anleihe-Info: Asklepios | |
Kurs (in Prozent) | 104,0 |
Kupon (in Prozent) | 4,0 |
Rendite (in Prozent | 3,0 |
Laufzeit bis | 28. September 2017 |
Währung | Euro |
ISIN | XS0542428833 |
Asklepios kann sich das Rhön-Paket leisten. In den ersten neun Monaten 2012 lag der für Anleihekäufer wichtige Cash-Flow – er zeigt grob gesagt, wie viel Geld aus dem Betrieb in die Kasse kommt – bei 181 Millionen Euro. Die Nettoverschuldung betrug Ende September 625 Millionen Euro. Der Verschuldungsgrad (Verhältnis von Nettoschulden zum Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen – Ebitda) hat sich von 2,3 Ende 2011 auf 2,5 im September 2012 leicht verschlechtert. Der Konzern könnte also mit dem Ebitda binnen 2,5 Jahren seine Schulden tilgen. Die Quote ist akzeptabel, ebenso die Eigenkapitalquote von 31,2 Prozent.
Diese Aktien hat Buffett im Depot
Anzahl der Aktien: 200 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 8,73 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 21,6 Prozent
Anzahl der Aktien: 320 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 6,51 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 19,56 Prozent
Anzahl der Aktien: 151,6 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 12,67 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 19,56 Prozent
Anzahl der Aktien: 79,1 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 2,74 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 9,83 Prozent
Anzahl der Aktien: 58,8 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 3,4 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 5,8 Prozent
Anzahl der Aktien: 39 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 1,1 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 4,26 Prozent
Anzahl der Aktien: 5,7 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 80,1 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 4,32 Prozent
Anzahl der Aktien: 34,2 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 1,93 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 3,43 Prozent
Anzahl der Aktien: 69 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 3,59 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 3,51 Prozent
Anzahl der Aktien: 10,3 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 0,5 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 2,7 Prozent
Stand: 14.08.2012, Quelle: SEC, eigene Recherchen
Dennoch: Der Klinikmarkt ist unter Druck, weil die Preise pro Behandlung sinken und Kosten für Personal aufgrund höherer Tarifabschlüsse steigen. So war das MediClin-Ergebnis 2012 unter anderem wegen höherer Kosten für Personal negativ (minus 1,5 Millionen Euro). MediClin steuert ein Sechstel zum Asklepios-Umsatz bei. Kliniken behandeln zwar immer mehr Menschen, Asklepios etwa steigerte 2012 die Zahl seiner Patienten im zweistelligen Prozentbereich auf rund zwei Millionen. Allerdings bleiben die immer kürzer im Krankenhaus – nur noch 7,7 Tage gegenüber 14 Tage in 1991. Asklepios selbst sagt, dass die Rentabilität „unter Druck“ stehe. Pleitegefahr signalisiert dies keinesfalls, aber ganz risikolos sind auch nur rund drei Prozent Rendite zurzeit eben nicht zu haben.