Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Anleihetipp - Fiat/CHF: Starthilfe aus USA

Über zehn verschiedene Anleihen hat der italienische Autokonzern Fiat ausstehen. Mit Jahresrenditen von vier bis sechs Prozent bietet er verlockende Zinsen. Der Haken: Alle Fiat-Anleihen lauteten bisher auf 50.000 oder 100.000 Euro Mindestnennwert – etwas viel für Privatanleger.

Seit wenigen Wochen nun gibt es eine neue Fiat-Anleihe, die besser in ein herkömmliches Depot passt. Das Papier bietet 4,7 Prozent Rendite und eignet sich mit seiner Laufzeit bis 2016 als mittelfristige Anlage. Zusätzlicher Clou: Die Anleihe notiert in Schweizer Franken (5000 CHF Nennwert), ist also etwas für Euro-Skeptiker. Dass die Schweizer Notenbank alles tun will, den Euro wie aktuell bei mindestens 1,20 CHF zu halten, ändert nichts an der generellen Attraktivität des Franken.

Knapp fünf Prozent Rendite gibt es nicht ohne Risiko. Die Ratingagentur S & P stuft das Papier mit BB- als spekulativ ein (wenn auch hier im oberen, solideren Bereich). Als Autohersteller des Krisenlandes Italien steht das Unternehmen vor schweren Jahren: In ganz Westeuropa sinkt die Nachfrage, auf dem Heimatmarkt muss Fiat Investitionen zusammenstreichen.

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Umso wichtiger ist es, dass der Konzern sein internationales Geschäft ausbaut. Vor allem wollen die Italiener sich ihre amerikanische Tochter Chrysler (bisheriger Anteil rund 60 Prozent) vollständig einverleiben. Dank Chryslers florierendem Nordamerika-Geschäft hat Fiat 2012 schwarze Zahlen geschrieben, wahrscheinlich mehr als 1,2 Milliarden Euro Nettogewinn bei 83 Milliarden Euro Umsatz. Mit Chrysler macht Fiat mehr als ein Drittel seines Umsatzes in Nordamerika. Dazu kommt, vor allem wegen der starken Position in Brasilien, ein Fünftel Umsatzanteil aus Südamerika.

Anleihe-Info: Fiat/CHF
Kurs (in Prozent) 102,04
Kupon (in Prozent)5,25
Rendite (in Prozent)4,66
Laufzeit bis23. November 2016
WährungSchweizer Franken (CHF)
ISIN

CH0197841544

Ein Stück Unabhängigkeit vom reinen Automarkt bringt das Nutzfahrzeuggeschäft. Hier fasst Fiat derzeit seine Ableger Iveco (Lastwagen), Case, New Holland und Steyr (Traktoren, Baumaschinen) unter einem Dach zusammen. Als einer der größten Hersteller von Landmaschinen profitiert Fiat vom weltweiten Agrarboom.

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Auch bei der Verschuldung gibt es Fortschritte. Gemessen an knapp acht Milliarden Euro Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation, sind 9,5 Milliarden Euro Nettoschulden nicht überzogen; zudem sind die Schulden niedriger als zum Zeitpunkt des Einstiegs bei Chrysler 2008. Als Reserve hat Fiat noch seine 90-prozentige Tochter Ferrari. Der Wert der Sportwagen-Ikone wird auf mehr als vier Milliarden Euro geschätzt. Die könnte Fiat bei einem Ferrari-Börsengang ganz oder teilweise heben.

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