Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Anleihetipp - Goldman Sachs: Spielraum für Neues

Welche Dax-Konzerne ihr Geld im Ausland verdienen
Platz 10 - BMW - Umsatzanteil im Ausland: 84,1 ProzentDeutschlands erfolgreichster Premiumautobauer ist lange über den Heimatmarkt hinaus gewachsen. Auf den wachsenden Märkten in China und den USA sehen die Münchener größere Potentiale. Nicht umsonst wurde das neue Elektroauto i3 parallel in London, New York und Shanghai präsentiert. Quelle: rtr
Platz 9 - K+S - Umsatzanteil im Ausland: 85,2 ProzentDer Salz- und Kaliproduzent bekam zuletzt die Folgen seiner internationalen Absatzmärkte zu spüren. Weil ein Kalikartell in Russland platzte, sackte der Kalipreis in den Keller - und mit ihm der Kurs der K+S-Aktie. Nun hat das Unternehmen sich einen Sparkurs auferlegt. Quelle: dpa
Platz 8- SAP - Umsatzanteil im Ausland: 85,3 ProzentIm Wettbewerb mit Oracle setzt der Softwarekonzern vor allem auf die Expansion in China. Bis 2015 will SAP darum zwei Milliarden Dollar in Übernahmen investieren. Der Anteil der Auslandsumsätze dürfte damit in den nächsten Jahren weiter steigen. Quelle: dpa
Platz 7- Siemens - Umsatzanteil im Ausland: 85,9 ProzentNeuer Chef, alte Probleme: Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser will das weit diversifizierte Portfolio des Industrieriesen wieder auf Rendite trimmen. Dafür wird auch der Vorstand kräftig umgebaut. Quelle: dpa
Platz 6- Merck - Umsatzanteil im Ausland: 86,8 ProzentDer Pharma- und Spezialchemiekonzern profitiert derzeit vor allem vom Boom der Tablets und Flachbildschirme. Die Nachfrage nach Flüssigkristallen hat deutlich zugelegt. Auch das Medikament Rebif gegen multiple Sklerose gehört international zu den Umsatztreibern. Quelle: dapd
Platz 5 - Bayer - Umsatzanteil im Ausland: 88,3 ProzentDer Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern bekommt derzeit den harten Wettbewerb auf dem internationalen Kunststoffmarkt zu spüren. In den nächsten vier Jahren will der Konzern darum bis zu 700 Arbeitsplätze in seiner Kunststoff-Sparte Material Science abbauen. Quelle: dpa
Platz 4 - Linde - Umsatzanteil im Ausland: 91,5 ProzentDas Geschäft des Industriegase-Herstellers ist international: Zuletzt zog Linde hat einen Millionenauftrag zur CO2-Aufarbeitung aus Saudi Arabien an Land. Auch der Ausbau des Medizingase-Geschäfts hat sich für die Münchener ausgezahlt und treibt den Umsatz im Ausland an. Quelle: dpa

Zwei Dinge sind entscheidend für eine gute Anleihe: dass der Schuldner pünktlich Zinsen bezahlt und dass er zur Fälligkeit die Anleihe wieder voll und ganz zurückkauft. Banken gehörten seit der Finanzkrise immer weniger zu Gläubigern, denen Anleger Vertrauen und Geld entgegenbringen. Dabei gibt es darunter Adressen, die ziemlich sicher sein sollten: etwa die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs. Euro-Anleihen von Goldman mit Laufzeit bis 2020 bringen derzeit 2,6 Prozent Jahresrendite. Das ist nicht üppig, aber für eine Anlage im mittleren Investmentbereich (S&P Rating A-) kein schlechtes Angebot.

Goldman Sachs, 1869 von dem deutschen Auswanderer Marcus Goldman in New York gegründet, hat vier große Einnahmequellen: Unternehmenstransaktionen, Zinseinnahmen, Wertpapierhandel und Provisionen.

Anleihe-Info: Goldman Sachs
Kurs (in Prozent)99,96
Kupon (in Prozent)2,625
Rendite (in Prozent)2,66
Laufzeit bis19. August 2020
August 2020Euro
ISINXS0963375232

Bei einer Bilanzsumme von 923 Milliarden Dollar könnte Goldman nach einem moderaten dritten Quartal (1,43 Milliarden Dollar Reingewinn) insgesamt mehr als sieben Milliarden Dollar verdienen, gut 5,2 Milliarden Euro. Im gerade abgelaufenen Quartal drückten der schwächere Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen das Geschäft. Im Gegenzug senkte Goldman Personalkosten, vor allem Ausgaben für Bonuszahlungen. Insgesamt dürfte 2013 für Goldman damit zumindest ein mittelprächtiges Jahr werden – entsprächen sieben Milliarden Dollar netto doch etwa dem Durchschnittsgewinn der vergangenen zehn Jahre. Der schlechteste Abschluss war 2008, das Jahre der akuten Finanzkrise. Doch auch da blieben netto 2,3 Milliarden Dollar.

2008 war auch das Jahr, als Investoren-Legende Warren Buffett der Bank zu Hilfe kam, deren Aktien im Strudel des Lehman-Crashs massiv unter Druck geraten waren. Zunächst hatte Buffett der Bank fünf Milliarden Dollar geliehen; zudem sicherte er sich über Optionen Zugriff auf Stammaktien, die er sich nun vor Kurzem holte. Heute ist Buffett über seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway mit 2,9 Prozent an Goldman beteiligt. Weitere Großaktionäre sind die Investmentgesellschaften Capital Group (6,7 Prozent) und Blackrock (5,4 Prozent).

Goldman Sachs ist eine systemrelevante Bank. Das heißt, ihr Überleben soll auch in schweren Krisen notfalls durch Staatshilfen gesichert werden, dafür aber wird sie von internationalen Aufsichtsbehörden überwacht. Mit einer Kernkapitalquote von 9,3 Prozent hat Goldman einen guten Mix aus Risikopuffer und Spielraum für neue Geschäfte.

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