Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

Goldminenaktien fallen seit Jahren. Das macht Newcrest Mining als Branchenperle attraktiv - zumindest für ein zaghaftes Herantasten. Aktien, Anleihen und Fonds für die private Geldanlage.

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Minenaktien sind so preiswert wie nie Quelle: AP

Aktie Newcrest Mining: Stärkster Titel im weltweiten Goldbergbau

Eigentlich sollte das Minenfeld geräumt sein für einen antizyklischen Einstieg in Goldaktien. Nach fast vier Jahren Baisse und extremen Kurseinbrüchen gibt es keinen Sektor, der von Anlegern so weit umschifft wird wie Goldminen. Gemessen an den operativen Ergebnissen, der Substanz und am Goldpreis, waren Minen selten so preiswert wie heute. Der Barron’s Gold Mining Index, der Minenindex mit der längsten Historie, markierte unlängst gegenüber dem Goldpreis den tiefsten Stand seit 70 Jahren. Goldminenaktien gehören zu den wenigen Sektoren, die auch entgegengesetzt zum breiten Aktienmarkt laufen können – nach unten, wie in den vergangenen vier Jahren, aber auch nach oben, wie zwischen 2000 und 2003. Eine Garantie für Kursgewinne ist das nicht, aber ein zaghaftes Herantasten an Minenaktien ist gerechtfertigt.

Aktientipp

Der stärkste Titel im Sektor ist Newcrest Mining (WirtschaftsWoche 21/2015). Die Aktie der Nummer fünf im weltweiten Goldbergbau notiert 35 Prozent über ihrem zyklischen Tief von Dezember 2013. Der Minenindex Nyse Arca Goldbugs stürzte seither um 50 Prozent ab.

Im Geschäftsjahr 2015 (30. Juni) verkaufte Newcrest 2,412 Millionen Unzen Gold. Die Australier förderten eine Unze zu Gesamtkosten von 1054 Austral-Dollar, erzielten aber einen Verkaufserlös von umgerechnet 1556 Austral-Dollar. Mit dieser Marge liegen die Australier branchenweit vorne. Gleiches gilt für die Lebensdauer der wirtschaftlich abbaubaren Goldreserven. Newcrest hat Zugriff auf 75 Millionen Unzen.

Aktie Baywa: Das richtige Programm für Wind und Acker

Die Gewinnhalbierung in den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat die Aktie des Agrarstoffhändlers Baywa fast bis auf den tiefsten Stand seit drei Jahren gedrückt. Nun aber zeichnet sich bei der operativen Entwicklung eine Erholung ab. Günstig ist die Aktie ohnehin. Allein das in der Bilanz ausgewiesene Eigenkapital von 1,09 Milliarden Euro deckt den aktuellen Börsenwert von einer Milliarde Euro komplett ab. Mit neun Millionen Quadratmeter eigenem Grund ist Baywa auch ein Immobilienwert.

Der wichtigste Schub kommt vom Geschäftsfeld erneuerbare Energien. Hier konnte Baywa einen großen Windpark erst mit Verspätung im Juli verkaufen. Der Extraertrag von 20 Millionen vor Steuern wird nun aber im dritten Quartal verbucht. Zudem sind weitere Windparks in den USA fertiggestellt, die noch 2015 verkauft werden könnten.

Aktientipp

Zwei Drittel der in diesem Jahr möglichen 15,5 Milliarden Euro Umsatz kommen aus dem Agrarhandel. Schon im zweiten Quartal kletterte hier der Vorsteuergewinn um knapp 20 Prozent. Im zweiten Halbjahr sollten sich Einnahmen aus gewinnträchtigen Terminkontrakten sowie gute Vermarktungschancen bei Weizen und Mais bemerkbar machen. Im Obstgeschäft ist das Überangebot an Äpfeln in Europa abgebaut. Zudem profitiert Baywa hier von dem 2012 erworbenen neuseeländischen Obsthandelsunternehmen T&G.

Zur Erweiterung des Agrargeschäfts übernahm Baywa die Hamburger Evergrain. Die Bayern steigen damit zu einem führenden Braugerstehändler auf, der auch internationale Bierkonzerne beliefert. Beim Zukunftsthema Digitalisierung der Landwirtschaft ist Baywa vorn dabei. Durch die Anfang des Jahres zugekaufte PC Agrar aus Pfarrkirchen ist Baywa mit 30 000 Kunden Marktführer bei Softwareprogrammen für landwirtschaftliche Betriebe.

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