Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

Chip-Hersteller Infineon setzt auf Elektroautos, KTG verschiebt die Couponzahlung und der Fonds CSR Ertrag Plus nimmt die Bundesbank zum Vorbild. Aktien, Anleihen und Fonds für die private Geldanlage.

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Milchprodukte von Dean Foods. Quelle: REUTERS

Aktientipp: Dean Foods - Die Milch allein macht´s nicht mehr

Mit einem Marktanteil von rund 35 Prozent ist Dean Foods einer der führenden Milchverarbeiter in den USA. Vermarktet wird die Milch unter 50 lokalen und regionalen Marken, einschließlich Handelsmarken. Die Milch allein macht’s aber nicht mehr. Auch in den USA schrumpft der Milchmarkt. Im Mai lag die abgesetzte Menge um 0,6 Prozent unter Vorjahr, die Preise gar um fünf Prozent. Dean Foods vertreibt neben Milch noch andere Molkereiprodukte wie Käse, Joghurt, Quark oder Kefir, zudem Fruchtsäfte, Tee und Mineralwasser.

Dabei setzt der Konzern aus Dallas im US-Bundesstaat Texas auf neue, gewinnträchtigere Trendprodukte, etwa Milchshakes, Getränke auf Kaffeebasis, Sojamilch und Eiscreme. Aktuell steht die Übernahme der im Nordosten der USA erfolgreichen Eiscrememarke Friendly’s an.

Aktientipp: Dean Foods

Für 155 Millionen Dollar in Cash holt sich Dean Foods 166 Millionen Dollar zusätzlichen Umsatz ins Haus. Friendly’s wächst im niedrigen zweistelligen Bereich. Im ersten Quartal 2016 – also noch ohne Friendly’s – schrumpfte der Konzernumsatz um gut acht Prozent auf 1,88 Milliarden Dollar. Unter dem Strich verdient wurden 39 Millionen Dollar. Vor einem Jahr meldete Dean Foods noch 74 Millionen Dollar Verlust. Die Quartalsdividende wurde auf 9 Cent angehoben. Aufs Jahr gerechnet, macht das rund zwei Prozent Rendite. Die Nettoverschuldung lag zuletzt bei 762 Millionen Dollar. Das entspricht dem 1,7-fachen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen und Amortisation. Das ist noch überschaubar.

Aktientipp: Infineon - Neue Mobilität am Markt für Halbleiter

Mit der Erweiterung seines Chipwerks in Kulim in Malaysia um 1000 Beschäftigte baut der Halbleiterhersteller Infineon seine Position auf dem asiatischen Markt kräftig aus. Schon bisher macht Infineon mehr als die Hälftes seines Umsatzes, der in diesem Jahr um zwölf Prozent auf fast 6,5 Milliarden Euro steigen soll, in Asien. Dieser wachstumsstarke Anteil könnte sich in den nächsten Jahren auf 60 Prozent erhöhen.

Wichtigster Absatzmarkt ist dabei China. Eine besondere Chance bietet der geplante Ausbau der Elektromobilität. In E-Mobilen oder Hybridfahrzeugen werden durchschnittlich Halbleiter im Wert von 700 Dollar verbaut. Zusätzlich müssen Tausende von Ladestationen bestückt werden. Allein in diesem Jahr will die Regierung in Peking 700.000 Elektrofahrzeuge auf die Straße bringen. Ebenfalls deutlich steigend ist in China der Bedarf an Chips für Fotovoltaikanlagen.

Aktientipp Infineon

Vom marktbreiten Geschäft mit Chips für Handys hatte sich Infineon vor fünf Jahren verabschiedet und nur noch für ausgewählten Bedarf geliefert; etwa für Ladegeräte, Mikrofone oder Signalverstärker. Kunden sind dabei die großen Smartphone-Hersteller, Apple, Huawei oder Samsung. Wegen immer höherer technischer Anforderungen an Smartphones und neuer Mobilfunkstandards dürfte der Chipumsatz pro Handy weiter anziehen. Infineon rechnet bis 2018 mit einem Anstieg von zwei auf drei Dollar je Gerät.

Neues Wachstum zeichnet sich nun durch die fortschreitende Vernetzung und Steuerung alltäglicher Gegenstände ab. Für den Internetgiganten Google entwickelt Infineon sensorische Chips zur Erkennung von Gesten, die dann in Signale für das Betriebssystem umgewandelt werden. Langfristig könnten solche Chips helfen, Autos, Flugzeuge oder ganze Produktionsanlagen zu steuern.

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