Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

Wachstumswert Actelion, Otto verdient mit Inkasso und Geheimtipp Burford glänzt. Aktien, Anleihen und Fonds für die private Geldanlage.

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Actelion Quelle: REUTERS

Aktie: Actelion - Hoffnungsträger am Start und Cash auf der Kante

Der Schweizer Pharmakonzern Actelion hat in der EU die Zulassung für sein Medikament Uptravi erhalten. Für Actelion ein Meilenstein: Uptravi ist das neueste Medikament gegen Lungenhochdruck, der bisher mit anderen Actelion-Präparaten bekämpft wurde. Es handelt sich um Biopharmazeutika (mit Biotechnologie oder Gentechnik hergestellte Arzneien). Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie, PAH) ist eine gefährliche Gefäßerkrankung, die zwar als eigene Krankheit mit etwa 15 Fällen pro einer Million Einwohner selten vorkommt. In Verbindung mit anderen Leiden (Rheuma, Herz- und Leberkrankheiten) sind aber bis zu 100 Millionen Menschen weltweit potenziell betroffen. Die Zürcher Kantonalbank erwartet, dass Actelion dieses Jahr erstmals über 160 Millionen Schweizer Franken Umsatz mit Uptravi erzielen wird.

Aktientipp: Actelion

Langfristig hält Vontobel bis zu 1,7 Milliarden Franken jährlichen Spitzenumsatz für möglich. Gemeinsam mit dem aktuellen PAH-Medikament Opsumit (derzeit 80 Prozent Wachstum pro Jahr) dürfte Actelion mindestens zehn Jahre führend im Kampf gegen PAH bleiben. Um elf Prozent kletterte der Umsatz im ersten Quartal. Bis Jahresende sind mehr als 2,2 Milliarden Schweizer Franken Geschäftsvolumen absehbar. Dank hoher 30 Prozent Nettomarge (Reingewinn vom Umsatz) können unterm Strich an die 650 Millionen Franken bleiben. Finanziert ist Actelion solide, in der Bilanz stehen 70 Prozent Eigenkapital. Schulden sind kein Thema, das Unternehmen hat 472 Millionen Franken Cash zur Verfügung.

Aktie: Burford - VW-Prozesse sollen die Gewinne weiter treiben

Mit unserer Aktienempfehlung des angloamerikanischen Prozessfinanzierers Burford (WirtschaftsWoche 2/2016) lagen wir goldrichtig. Die im März vorgelegten Vorjahreszahlen toppten die Erwartungen: Umsatz (103 Millionen Dollar) und operativer Gewinn (77 Millionen Dollar) stiegen um 26 beziehungsweise 27 Prozent. Seit Empfehlung legte der Kurs um bis zu 73 Prozent zu. Ein breiter Mix aus Prozessinvestments bringt Burford kontinuierliche Erträge, unabhängig von der Konjunktur. Im Vorjahr steuerten 16 Investments etwas bei. Burford übernimmt das Kostenrisiko einer Prozesspartei, bekommt dafür bei Erfolg seinen Anteil, etwa am Schadensersatz. Anwälte prüfen jeden Antrag akribisch, bevor investiert wird. Seit 2009 mussten nur 14 Prozent der Investments komplett abgeschrieben werden.

Aktientipp: Burford

Erfolgsfälle hingegen bringen schon mal das Fünffache der Investition. Vom Investment bis zum Abschluss dauert es im Schnitt zwei Jahre. Der Nettoertrag lag bislang bei durchschnittlich 71 Prozent. Besonders große Fälle lassen das Ergebnis schwanken. So stammte fast die Hälfte des Gewinns 2015 aus einem einzigen Investment von 2012. Dieses Jahr ist ein solcher Coup nicht absehbar. Das Portfolio besteht aus über 500 Fällen und ist laut Burford derzeit über 400 Millionen Dollar wert. Viele Neuinvestments sollten sich von 2017 an auszahlen. In Deutschland sorgte Burford zum Jahreswechsel für Schlagzeilen, weil mit der US-Kanzlei Hausfeld Prozesse für bis zu 30 Millionen Euro gegen Volkswagen im Zuge der Dieselaffäre finanziert werden. Allein 100 Millionen Dollar Prozessfinanzierung stellte Burford zum Jahresstart einem britischen Top-20-Unternehmen zur Verfügung. Die Weichen für weitere Erfolge sind also gestellt.

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