Aktientipp - Sanofi: Patentabläufe verlieren ihren Schrecken
Der französische Pharmakonzern Sanofi verlor im Mai den Patentschutz für seinen Verkaufsschlager, den Blutverdünner Plavix. Dieses Schicksal droht in drei Jahren auch dem Insulin-Kassenschlager Lantus. Insgesamt wird die Branche bis 2018 den Patentschutz für Medikamente mit einem weltweiten Jahresumsatz von 320 Milliarden Dollar verlieren – gut ein Drittel des globalen Pharmamarktes. Aber Konzerne wie Sanofi werden das verschmerzen.
Weil die Weltbevölkerung wächst, die Menschen länger, aber ungesünder leben, wird der globale Pharmamarkt weiter wachsen. Zudem setzte Big Pharma in den fetten Jahren dicke Cash-Polster an, die jetzt für Zukäufe im Biotechbereich eingesetzt werden, um Lücken in den eigenen Produktpipelines zu füllen. Sanofi etwa kaufte Ende 2010 für gut 20 Milliarden Dollar den US-Biotechkonzern Genzyme. Im Biotechbereich steigen die Umsätze um rund 20 Prozent pro Jahr. Die Hälfte aller neuen Medikamente kommt heute aus Biotechschmieden. Auch sind Nachahmermedikamente, sogenannte Biosimilars, forschungs- und kostenintensiver als herkömmliche Generika. Es droht nach Patentabläufen weniger Konkurrenz und geringer Margendruck. Die Pharmakonzerne ihrerseits bauen Kapazitäten für Biosimilars aus und lizenzieren Wirkstoffe ein. So wird Aventis möglicherweise einen beträchtlichen Teil des Umsatzes mit Lantus nach Patentablauf im eigenen Konzern halten können.
Das bedeutet für Anleger: Das Geschäft ist wenig konjunkturabhängig, und die Aktie bietet gut vier Prozent Dividendenrendite.