Aktientipp - Telekom Austria: Großaktionäre wollen weiter dazukaufen
Wen Carlos Slim einmal im Griff hat, den lässt er so schnell nicht wieder los. Auf europäische Kommunikationsunternehmen hat es der Herr des mexikanischen Telekomimperiums América Móvil derzeit abgesehen; sie bieten ihm neue Wachstumsmöglichkeiten, nachdem er den lateinamerikanischen Markt schon dominiert.
Neben der niederländischen KPN, um die gerade der Übernahmekampf tobt, hat Slim seit vergangenem Jahr ein Paket an der österreichischen Telekom Austria. Knapp 23 Prozent sind es derzeit. Noch liegt er damit unter dem österreichischen Staat (28 Prozent). An seinen anderen internationalen Telekomablegern hält Slim in der Regel über 80 Prozent.
Die zehn wichtigsten Aktien-Regeln
Gegen die größer werdenden Unwägbarkeiten sollte man sich zuallererst mit einer Strategie wappnen: Wer an kräftiges Wachstum in Deutschland glaubt, an einen anhaltenden Boom der Schwellenländer und hohen privaten Konsum, kann weiter am Aktienmarkt investieren. Wer skeptisch ist, sollte seine Bestände hingegen nicht aufstocken.
Eng verbunden mit der ersten Regel: Immer wieder kommt es vor, dass sich Dinge anders entwickeln, als man erwartet hat. Es ist wichtig, sich selbst immer wieder zu hinterfragen und nicht jeder Entwicklung hinterherzulaufen. Eine solche Reaktion zeugt nicht von einem geringen Vertrauen in die eigene Strategie. Es kostet meist auch Geld, weil die Masse schon vorher diese Richtung eingeschlagen und das Gros an Rendite eingefahren hat.
Groß oder klein, spekulativ oder konservativ, liquide oder illiquide, dividendenstark oder dividendenschwach, Substanz oder Wachstum: Bei Aktien ist die Auswahl riesig. Der richtige Mix aus spekulativen und konservativen Titeln hilft, Schwankungen zwischen guten und schlechten Zeiten auszugleichen. Nicht zu unterschätzen sind starke Dividendenzahler, die Jahr für Jahr den Grundstock für eine solide Rendite legen.
Keine Frage, die Börsen haben in den vergangenen zehn Jahren stärker geschwankt als in allen Dekaden zuvor. Das wird so bleiben, mit wachsendem Computerhandel sogar noch zunehmen. Wer sein Risiko minimieren will, baut Barrieren ein – sogenannte Stopps. Gerne werden Stopps bei 20 Prozent über und unterhalb des aktuellen Kurses gewählt. Dann wird automatisch verkauft, wenn diese Grenzen erreicht sind. Kommt eine Phase überraschend steigender Kurse mit anhaltendem Aufwärtstrend, lässt sich die Barriere leicht nach oben verschieben. Wichtig ist dann, auch die Barriere am unteren Ende nachzuziehen.
Wichtig in Phasen überraschender Kurssteigerungen oder -stürze ist es, das Verhalten der Masse zu beobachten. Ist es noch nachvollziehbar oder völlig irrational? Häufig ist es irrational. Dann hilft meist die zweite Regel: Widerstandskraft zeigen. Nach einigen Monaten kehrt die Rationalität von ganz allein zurück. Der Kurssturz aus dem vergangenen Jahr und die jüngste Entwicklung beweisen das gerade wieder.
Sind Aktien wie seit Jahresbeginn schon um 30, 40 oder gar 50 Prozent gestiegen, dann sind Anschlussgewinne in der Regel nur noch schwer zu erzielen. Phrasenverdächtig ist zwar die alte Weisheit: „An Gewinnmitnahmen ist noch niemand zugrunde gegangen.“ Richtig ist sie trotzdem.
Firmenchefs haben einen gewaltigen Vorteil gegenüber normalen Aktionären. Sie wissen weit mehr als jeder Analyst oder Kommentator, wie es in ihrem Unternehmen aussieht. Insider nennt man sie deshalb. Sie melden ihre Orders innerhalb von fünf Handelstagen an die Börsenaufsicht Bafin. Das Handelsblatt veröffentlicht alle zwei Wochen das sogenannte Insider-Barometer, das aus der Summe aller Kauf- und Verkaufsorders Schlüsse für den weiteren Verlauf in Dax & Co. zieht. Jüngste Tendenz: Vorstände und Aufsichtsräte verkaufen mehr als sie kaufen. Vorsicht also!
Terroranschläge und Naturkatastrophen kommen unerwartet. Politische Konflikte wie aktuell zwischen Israel und dem Iran schwelen meist länger. Entscheidende Wahlen wie jüngst in Russland und in diesem Jahr noch in Frankreich und den USA sind vorhersehbar und haben immer Einfluss auf die Börse. Dabei gilt generell: Wahljahre sind gute Börsenjahre.
Mit Optionsscheinen oder Bonus-Zertifikaten lässt sich zwar aus einem Aufwärtstrend ein noch größerer Profit schlagen. Dies sind jedoch in der Regel Wetten ohne realen Hintergrund. Aktien sind reale Werte.
Vor allem Aktien einzelner Branchen unterliegen immer wieder gewissen Moden. Doch die wechseln wie im realen Leben, und manchmal geht das schneller, als man denkt. Das bekommt gerade die einst angesehene Solarenergie-Branche bitter zu spüren.
Telekom Austria denkt derzeit laut über eine Kapitalerhöhung nach. Das ist wirtschaftlich plausibel, denn demnächst stehen wichtige Versteigerungen von Mobilfunklizenzen an. Zudem wollen die Österreicher in Osteuropa weiter zukaufen. Dass beide Großaktionäre, Österreich wie América Móvil, bei der Kapitalerhöhung mitziehen wollen, zeigt ihr gesteigertes Interesse.
Am 25. September läuft die Frist aus, bis zu der Slim bei einem Übernahmeangebot mindestens noch einmal wie vor einem Jahr 9,50 Euro je Anteil zahlen müsste. Bei Aktienkursen von 5,60 Euro werden die Papiere an der Börse derzeit aber viel billiger gehandelt – unter Zeitdruck steht Slim also nicht. Ohnehin braucht er für eine Erhöhung auf über 25 Prozent die Zustimmung des österreichischen Wirtschaftsministeriums. Eine Privatisierung könnte nach den Wahlen Ende September ein Thema werden.
Telekom Austria wäre für Slim eine Basis für den Telekommassenmarkt Zentral- und Osteuropa. Der ist zwar derzeit durch Preisdruck (vor allem in Österreich) sowie politische und wirtschaftliche Turbulenzen (in Bulgarien) gekennzeichnet; doch ungeachtet dessen konnte Telekom Austria im ersten Halbjahr die Zahl der Festnetzanschlüsse (plus 1,4 Prozent auf 2,62 Millionen) und die der Mobilfunkkunden (plus 4,2 Prozent auf 21,1 Millionen) erhöhen. Dass der Nettogewinn mit 108 Millionen Euro sogar um 33 Prozent zulegte, zeigt, dass die Österreicher auch in schwierigen Märkten profitabel vorankommen.
Aktientipp - Husky Energy: Die Alternative ist nur der Tanker nach China
Aktientipp - Husky Energy: Die Alternative ist nur der Tanker nach China
Die Krise im Nahen Osten wertet stabile Ölförderländer auf. Husky Energy beutet in den kanadischen Provinzen Britisch Colombia und Alberta konventionelle Öl- und Gasquellen aus und gewinnt dort Öl aus Teersanden. Ölsand treibt die kanadische Ölproduktion auf zuletzt 3,2 Millionen Barrel pro Tag. Allerdings fehlen Pipelinekapazitäten, um das Öl abtransportieren zu können. Entsprechend handelt kanadisches Schweröl mit hohen Abschlägen gegenüber WTI und Brent.
Abhilfe schaffen könnte die geplante Keystone-XL-Pipeline, durch die Öl bis zu den texanischen Raffinerien transportiert werden könnte. Sollte die von US-Präsident Barack Obama nicht genehmigt werden, wird sich Kanadas Ölindustrie nach alternativen Absatzmärkten in Asien umsehen. Interessant: Hauptaktionär von Husky ist Li Ka-Shing. Der Milliardär aus Hongkong kontrolliert 34 Prozent des Kapitals.
10 Tipps für Börseneinsteiger
Bevor ein potentieller Anleger zum ersten Mal Aktien kauft, sollte er sich Gedanken darüber machen, welches Ziel er mit der Geldanlage verfolgt und für welchen Anlegertyp er sich hält. Wenn mit den Aktien später die Altersvorsorge aufgestockt oder das Studium der Kinder finanziert werden soll, muss an der Börse eine andere Taktik angewendet werden, als wenn es um kurzfristige Gewinne geht. Die grundlegende Frage ist: Sind Sie auf den Betrag angewiesen und investieren deshalb lieber mit möglichst geringem Risiko oder können Sie eventuelle Verluste verschmerzen und renditestärkere aber auch riskantere Papiere kaufen?
Wer die Frage nach der eigenen Risikoneigung mit "no risk, no fun!" beantwortet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er zwar sehr viel gewinnen, aber auch sehr viel verlieren kann. Für den Anfang schadet es nicht, auf eine langfristige Strategie zu setzen und die Entwicklungen an den Märkten zu beobachten. Kleine Zockereien für den Nervenkitzel sind dann im Verlustfall besser zu verschmerzen. Nach dem Geckoschen Leitsatz "Greed is good" sollten Börsenneulinge nicht handeln.
Was eine Aktie ist und wie sie funktioniert, dürfte jedem klar sein. Wer sein Depot auch mit Anleihen und Zertifikaten füllen möchte, sollte nur in Produkte investieren, die er auch versteht. Wer nur auf die Renditeversprechen hört und Produkte kauft, deren Vor- und Nachteile, beziehungsweise Funktionsweisen er nicht begreift, fällt über kurz oder lang auf die Nase.
Bevor Sie ein Depot eröffnen, vergleichen Sie die Gebühren der Banken. Je höher die Gebühren sind, desto geringer fällt die Rendite nachher aus. Direktbanken haben im Regelfall günstige Konditionen und bieten kostenlose Depots an.
Anleger sollten ihr Geld - und damit auch ihr Risiko - zumindest am Anfang möglichst breit streuen. Verteilen Sie Ihr Geld auf verschiedene Märkte wie Rohstoffe und Energie, sowie auf Aktien, Fonds und Anleihen.
Wer seinem Portfolio Fonds oder Zertifikaten beimischt, sollte auch innerhalb dieser Anlageklassen auf eine gute Mischung achten. Fondsanbieter und deren Produkte lassen sich online schnell vergleichen. Wer nicht nur in ein oder zwei Gesellschaften investiert, ist auf der sicheren Seite.
Besonders wichtig ist, dass Sie sich Zeit nehmen für Ihre Geldanlage und Ihr Depot regelmäßig überprüfen: Welche Anlageinstrumente haben sich wie entwickelt? Ist es Zeit, das Depot umzuschichten, oder läuft alles in meinem Sinne?
Bei der Überprüfung des Depots sollte man sich immer mal wieder fragen: Würde ich diese Aktie oder diesen Fonds heute noch kaufen? Lautet die Antwort ja, behalten Sie das Produkt. Sind Sie von der Qualität nicht mehr überzeugt, wird es Zeit zum Verkauf.
Entwickelt sich eine Aktie oder ein sonstiges Produkt nicht so, wie geplant, sollten Sie nicht zögern, es zu verkaufen. Sogenannte Stopp-Loss-Orders, also Untergrenzen, bei denen verkauft werden soll, können hilfreich sein. Das bietet sich insbesondere dann an, wenn man den Kurs nicht permanent selbst im Auge behalten kann oder will.
Grundsätzlich gilt: Verlieren Sie nicht die Nerven. An der Börse gibt es Kursschwankungen, Aktienkurse können unerwartet einbrechen. Das sollte aber kein Grund sein, den Kopf zu verlieren. Panische und unüberlegte Deals kosten meist mehr Geld als die Abwärtstrends.
Wegen des Abschlags für kanadisches Öl schnitt Husky zuletzt schwächer ab als die Konkurrenz. Allerdings zeigt die Tendenz nach oben. Husky produzierte im zweiten Quartal durchschnittlich 310.000 Barrel Öläquivalent pro Tag (plus zehn Prozent) und erzielte rund 78 Dollar pro Fass.
Unter dem Strich verdient wurden 577 Millionen Dollar (plus 41 Prozent). Beeindruckend: Die Reserve Replacement Rate, eine Kennzahl, die die Menge der neu gewonnenen Reserven ins Verhältnis zur Produktionsmenge stellt, liegt bei Husky seit Jahren überdurchschnittlich hoch, 2012 bei 170 Prozent. Die Kanadier schütten quartalsweise Dividenden aus. Aufs Jahr gerechnet rentiert die Ölaktie mit gut vier Prozent.
Anleihetipp - KfW/Real: Wette auf Brasilien
Anleihetipp - KfW/Real: Wette auf Brasilien
Rückläufige Rohstoffpreise, enttäuschende Wachstumsraten, ein wackliger Immobilienmarkt und die anziehende Inflation haben das einstige Wirtschaftswunderland Brasilien entzaubert. Rückschläge bei Anleihen und Aktien sind die Folge. Nun aber, nach dem Schwellenländer-Crash, eröffnet sich für risikofreudige Anleger die Chance auf eine vielversprechende Spekulation: etwa mit einer im Januar von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) herausgegebenen Anleihe in der Brasilien-Währung Real.
Noch im Frühjahr notierte die Anleihe bei knapp 100 Prozent, dann stürzte sie im Juli auf 91 Prozent. Derzeit steht sie bei 92,30 Prozent. Bis Laufzeitende im März 2016 ergibt das 9,4 Prozent Jahresrendite. Dabei beruht der starke Kursverlust der Anleihe zum Teil auf einem Missverständnis. Denn hinter der Real-Anleihe steht nicht das Schwellenland Brasilien, dessen Bonität von Standard & Poor’s im Juni mit dem Ausblick „negativ“ versehen wurde (wobei die Note BBB immer noch Investmentgrade bedeutet). Gläubiger der Anleihe ist die bundeseigene Förderbank KfW, und die hat – wie die Bundesrepublik Deutschland – die Top-Note AAA. Damit dürfte es sicher sein, dass die Anleihe zur Fälligkeit im März 2016 zu 100 Prozent zurückgezahlt wird.
Kurs | 92,30 Prozent |
Kupon | 6,00 Prozent |
Rendite | 9,44 Prozent |
Währung | Brasilianischer Real |
Laufzeit | bis 15. März 2016 |
ISIN | XS0875150871 |
Offene Flanke ist natürlich die Währung. 2010 stand ein Brasilianischer Real bei 46 Eurocent, derzeit ist er noch 33 Cent wert. Das sind 28 Prozent minus in drei Jahren. Allein um einen solchen Verlust auszugleichen, hätte man eine Jahresrendite von rund neun Prozent gebraucht – also just die aktuelle Rendite der bis 2016 laufenden KfW-Anleihe.
Dabei sind die Aussichten des Real trotz aller Probleme nicht nur düster. In mehreren Schritten hat die brasilianische Notenbank seit April die Zinsen erhöht und damit die Währung gestützt. Im Oktober könnte eine weitere Heraufsetzung der Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte auf 9,5 Prozent erfolgen. Zudem sind Interventionen am Devisenmarkt wahrscheinlich.
Der brasilianischen Wirtschaft bringt der schwache Real mittlerweile Wettbewerbsvorteile. Darüber freuen sich vor allem internationale Industrieunternehmen wie der Stahlkocher Gerdau oder der Rohstoffkonzern Vale. Von staatlicher Seite werden Investitionen in Verkehrswege, in das Gesundheitswesen und in die Energieindustrie forciert. Mit rund zwei Prozent Wachstum, die Brasilien nach den Prognosen der Großbank HSBC in diesem und im nächsten Jahr schaffen kann, sind weder das Land noch die Währung abgeschrieben.
Fondstipp - DWS Deutschland: Exportschlager mit und ohne Fallschirm
Fondstipp - DWS Deutschland: Exportschlager mit und ohne Fallschirm
Reine Nervensache waren die Tage bis zur Syrien-Entscheidung für Anleger. Mit einer diplomatischen Lösung stehen die Chancen gut, dass der Dax in diesem Jahr die 9000 Punkte noch erreicht, die die Deutsche-Bank-Tochter DWS für 2013 prognostizierte. Der Aktienfonds DWS Deutschland setzt trotz der Schwellenländerkrise weiterhin offensiv auf Exporteure. „China brennt auf kleiner Flamme, aber bessere Makroindikatoren wie eine steigende Produktion und steigende Preise sind ein hoffnungsvolles Zeichen“, sagt Co-Fondsmanager Christoph Ohme. Zum Portfolio gehören Unternehmen mit bedeutendem Auslandsgeschäft wie Siemens und MDax-Wert Gea. Das Bochumer Unternehmen ist unter anderem als Hersteller von Melkmaschinen und Separatoren, die in der Nahrungsmittel- und Pharmabranche eingesetzt werden, weltweit führend.
Fonds-Gebühren im Überblick
Der Ausgabeaufschlag fällt beim Kauf an. Je nach Anlagestrategie des Investmentfonds kann er relativ gering sein, bei Geldmarktfonds liegt der Satz etwa häufig bei rund ein Prozent. Er kann aber auch deutlich höher sein wie bei Aktienfonds, wo fünf Prozent keine Seltenheit sind. Dies bedeutet, dass bei einer monatlichen Sparrate von 50 Euro beim Geldmarktfonds für 49,50 Euro Anteile erworben werden, beim Aktienfonds hingegen nur für 47,61 Euro.
Fondskäufer können den Ausgabeaufschlag aber reduzieren. Direktbanken oder Fondssupermärkte im Internet bieten niedrigere Sätze an oder verzichten sogar ganz auf diese Gebühr. Zu den bekanntesten Fondssupermärkten zählen beispielsweise fondssupermarkt.net, avl-investmentfonds.de und infos.com. Gute Kunden dürfen außerdem auf Sonderkonditionen bei der Hausbank hoffen.
Je länger der Anleger investiert bleibt, desto weniger stark wirkt die Kaufgebühr. Wer monatlich 100 Euro in einen Sparplan mit 5 Prozent Ausgabeaufschlag einzahlt und durchschnittlich fünf Prozent Jahresrendite erzielt, steht nach drei Jahren bei 3.690 Euro. Ohne Kaufgebühren wären es 3.885 Euro. Wer zehn Jahre investiert bleibt, kommt mit dem Ausgabeaufschlag auf ein Guthaben von 14.725 Euro, ohne Gebühr wären es 15.500 Euro.
Die Verwaltungsgebühr liegt im Regelfall zwischen null und zwei Prozent. Oft ist dieser Satz etwas höher, wenn der Ausgabeaufschlag gering ist und umgekehrt. Die Verwaltungsgebühr wird - einmal im Jahr oder auch monatlich - aus dem Fonds bezahlt. Wenn die Gebühr zum Beispiel 1,2 Prozent ist und der Fondswert 10.000 Euro, beträgt die Gebühr 120 Euro im Jahr und das neue Fondsvermögen noch 9.880 Euro.
Die Investmentgesellschaft hinterlegt das Fondsvermögen bei einer sogenannten Depotbank. Für das Führen dieses Depots wird eine Gebühr erhoben, die im Regelfall aus dem Fondsvermögen bezahlt wird. Diese Gebühr kann bei großen Fonds bis zu 0,3 Prozent des Fondsvolumens per anno ausmachen.
Zusätzlich ist die Depotbank berechtigt, eine Transaktionsgebühr von bis zu 100 Euro je Transaktion, die nicht über die Depotbank getätigt wird, zu erheben. Auch eine zusätzliche Verwahrgebühr von bis zu 0,1 Prozent pro Jahr ist rechtens. Neben den genannten Vergütungen verlangen einige Gesellschaften eine weitere tägliche Vergütung in Höhe von bis zu 0,75 Prozent pro Jahr.
Die Performance Fee ist eine erfolgsabhängige Gebühr. Wenn ein aktiv gemanagter Fonds eine bessere Wertentwicklung aufweist als ein vorher festgelegter Vergleichsindex, wie zum Beispiel der DAX, wird die Performance Fee gezahlt. Wenn eine Performance Fee von 20 Prozent vorgesehen ist, bedeutet das zum Beispiel: Ein Kunde hat ein Fondsvermögen in Höhe von 20.000 Euro. Der Fonds hat in diesem Jahr sechs Prozent Plus gemacht, der Vergleichsindex nur vier Prozent. Das Mehr an Rendite von zwei Prozent sind 400 Euro. Davon bekommt die Gesellschaft 20 Prozent, also 80 Euro.
Performance Fees sind an ganz unterschiedliche Bedingungen geknüpft. Die Investmentgesellschaft profitiert von einem besseren Abschneiden im Vergleich zum Vergleichsindex, muss sich aber nicht zwangsweise auch an Verlusten beteiligen, falls der Index besser war.
Es ist auch möglich, dass Anleger Performance Fees zahlen müssen, obwohl der Fonds Verluste gemacht hat. Wenn der Vergleichsindex zehn Prozent Minus gemacht hat, der Fonds aber nur sechs Prozent Minus, war er besser als der Vergleichsindex. Dann lässt die
Investmentgesellschaft es sich vergüten, dass der Fond zwar Verluste gemacht hat, aber eben nicht so viel wie andere.
Transaktionskosten entstehen, wenn im Fonds eine Umschichtung der Wertpapiere stattfindet, also beispielsweise Aktien verkauft und andere dafür gekauft werden. Bei einer solchen Umschichtung entstehen Transaktionskosten, die von den Anlegern bezahlt werden. Je öfter umgeschichtet wird, desto mehr Gebühren müssen gezahlt werden und desto geringer ist die Rendite.
Wegen mangelnder Transparenz bleibt die Höhe der Transaktionskosten in der Regel im Dunkeln. Eine Ausweisung der relevanten Daten im Fondsprospekt geschieht laut Studie der Verbraucherzentrale NRW kaum oder nur unzureichend.
Der Fantasie sind bei den sonstigen Kosten keine Grenzen gesetzt. Rechtliche Vorgaben gibt es so gut wie nicht. So kann es passieren, dass Anleger nicht nur den Ausgabeaufschlag beim Kauf bezahlen, sondern auch einen Rücknahmeabschlag bei der Rückgabe der Anteilsscheine. Und wenn ein Fonds Geld einnimmt, weil er Wertpapiere verleiht, dann kassiert die Gesellschaft dafür oft auch eine Gebühr. Hier empfiehlt sich eine genaue Prüfung der Fondsunterlagen und des amtlichen Verkaufsprospekts um herauszufinden, welche sonstigen Kosten anfallen können.
Eine Hilfe beim Vergleich von Fonds anhand der anfallenden Kosten ist die Total Expense Ratio (TER). Die TER ist eine Gesamtkostenquote, die für Transparenz sorgen soll. Das gelingt allerdings nur zum Teil. Grund ist, dass in der TER nicht alle Kosten enthalten sind. So sind weder die Ausgabeaufschläge enthalten, noch die erfolgsabhängigen Gebühren (Performance Fees). Die Aussagekraft der TER ist daher begrenzt. Laut Morningstar liegt sie bei Aktienfonds bei gut zwei Prozent.
Einen glatten Durchmarsch zu Höchstständen muss es aber nicht geben, denn in den USA flammt die Debatte über die Schuldenobergrenze auf, die Euro- und die Syrien-Probleme sind nicht gelöst. In Krisen aber drohen einem Deutschland-Aktienfonds schon mal zweistellige Verluste. Da immer weniger Anleger diese Turbulenzen ertragen, bietet die DWS ihren erfolgreichen Fonds mit einem Fallschirm an.
Der Kurs des DWS TRC Deutschland (DE000DWS08N1) bewegt sich ruhiger (siehe Chart), aber die Jahresrendite liegt mit 18 Prozent sechs Prozentpunkte hinter dem Original. TRC steht für Trend and Risk Control, und dessen Kern ist ein Computerprogramm, das nach Stress-Symptomen an den Kapitalmärkten forscht.
Steigen die Kursbewegungen oder die Preise für Kreditausfallversicherungen, tritt TRC-Experte Heiko Mayer die Bremse und sichert den Fondskurs durch den Verkauf des Dax-Futures vor Verlusten. Fällt der Dax, so fällt zwar auch der Preis des Futures, aber als Verkäufer bekommt Mayer die negative Performance in Euro ausgezahlt. Dadurch macht er den Kursverlust des DWS Deutschland zum Teil wett. Komplett vermeiden kann er ein Minus zwar nicht, denn selbst bei höchster Sicherung ist er zu rund 20 Prozent den Marktbewegungen des DWS Deutschland ausgesetzt. Würde dieser aber zehn Prozent verlieren, läge der Verlust beim TRC nur bei etwa zwei Prozent.