Aktientipp - Qiagen: Gewinnanstieg mit Erbgut-Diagnose
Molekulare Diagnostik ist der Wachstumsmotor für Qiagen. Das Geschäft mit Tests und Instrumenten, mit denen sich aus der Erbsubstanz Krankheiten oder Anfälligkeiten nachweisen lassen, wächst derzeit mit 10 bis 15 Prozent pro Jahr. Kann man das Genom eines Patienten entschlüsseln, lassen sich Medikamente gezielter einsetzen. Das könnte dazu führen, dass für den Einsatz diagnostischer Testtechnologie in Zukunft mehr Erstattungen bewilligt werden als die derzeit zwei bis drei Prozent der Gesamtausgaben im Gesundheitssystem.
Die deutsch-niederländische Qiagen macht mehr als die Hälfte ihres Umsatzes mit molekularer Diagnostik. Zu den Top-Produkten gehört eine Plattform, mit der etwa Kliniken selbst molekulare Analysen durchführen können. Allein in diesem Jahr ist die Zahl der eingesetzten Qiagen-Plattformen von 750 auf 1000 gewachsen. Ebenfalls eine hohe Nachfrage besteht nach Tests zur Erkennung von Tuberkulose. Mit zwei Übernahmen (der dänischen CLC Bio und der amerikanischen Ingenuity Systems) baut Qiagen seine Position bei der Analyse bioinformatischer Daten aus.
Die zehn wichtigsten Aktien-Regeln
Gegen die größer werdenden Unwägbarkeiten sollte man sich zuallererst mit einer Strategie wappnen: Wer an kräftiges Wachstum in Deutschland glaubt, an einen anhaltenden Boom der Schwellenländer und hohen privaten Konsum, kann weiter am Aktienmarkt investieren. Wer skeptisch ist, sollte seine Bestände hingegen nicht aufstocken.
Eng verbunden mit der ersten Regel: Immer wieder kommt es vor, dass sich Dinge anders entwickeln, als man erwartet hat. Es ist wichtig, sich selbst immer wieder zu hinterfragen und nicht jeder Entwicklung hinterherzulaufen. Eine solche Reaktion zeugt nicht von einem geringen Vertrauen in die eigene Strategie. Es kostet meist auch Geld, weil die Masse schon vorher diese Richtung eingeschlagen und das Gros an Rendite eingefahren hat.
Groß oder klein, spekulativ oder konservativ, liquide oder illiquide, dividendenstark oder dividendenschwach, Substanz oder Wachstum: Bei Aktien ist die Auswahl riesig. Der richtige Mix aus spekulativen und konservativen Titeln hilft, Schwankungen zwischen guten und schlechten Zeiten auszugleichen. Nicht zu unterschätzen sind starke Dividendenzahler, die Jahr für Jahr den Grundstock für eine solide Rendite legen.
Keine Frage, die Börsen haben in den vergangenen zehn Jahren stärker geschwankt als in allen Dekaden zuvor. Das wird so bleiben, mit wachsendem Computerhandel sogar noch zunehmen. Wer sein Risiko minimieren will, baut Barrieren ein – sogenannte Stopps. Gerne werden Stopps bei 20 Prozent über und unterhalb des aktuellen Kurses gewählt. Dann wird automatisch verkauft, wenn diese Grenzen erreicht sind. Kommt eine Phase überraschend steigender Kurse mit anhaltendem Aufwärtstrend, lässt sich die Barriere leicht nach oben verschieben. Wichtig ist dann, auch die Barriere am unteren Ende nachzuziehen.
Wichtig in Phasen überraschender Kurssteigerungen oder -stürze ist es, das Verhalten der Masse zu beobachten. Ist es noch nachvollziehbar oder völlig irrational? Häufig ist es irrational. Dann hilft meist die zweite Regel: Widerstandskraft zeigen. Nach einigen Monaten kehrt die Rationalität von ganz allein zurück. Der Kurssturz aus dem vergangenen Jahr und die jüngste Entwicklung beweisen das gerade wieder.
Sind Aktien wie seit Jahresbeginn schon um 30, 40 oder gar 50 Prozent gestiegen, dann sind Anschlussgewinne in der Regel nur noch schwer zu erzielen. Phrasenverdächtig ist zwar die alte Weisheit: „An Gewinnmitnahmen ist noch niemand zugrunde gegangen.“ Richtig ist sie trotzdem.
Firmenchefs haben einen gewaltigen Vorteil gegenüber normalen Aktionären. Sie wissen weit mehr als jeder Analyst oder Kommentator, wie es in ihrem Unternehmen aussieht. Insider nennt man sie deshalb. Sie melden ihre Orders innerhalb von fünf Handelstagen an die Börsenaufsicht Bafin. Das Handelsblatt veröffentlicht alle zwei Wochen das sogenannte Insider-Barometer, das aus der Summe aller Kauf- und Verkaufsorders Schlüsse für den weiteren Verlauf in Dax & Co. zieht. Jüngste Tendenz: Vorstände und Aufsichtsräte verkaufen mehr als sie kaufen. Vorsicht also!
Terroranschläge und Naturkatastrophen kommen unerwartet. Politische Konflikte wie aktuell zwischen Israel und dem Iran schwelen meist länger. Entscheidende Wahlen wie jüngst in Russland und in diesem Jahr noch in Frankreich und den USA sind vorhersehbar und haben immer Einfluss auf die Börse. Dabei gilt generell: Wahljahre sind gute Börsenjahre.
Mit Optionsscheinen oder Bonus-Zertifikaten lässt sich zwar aus einem Aufwärtstrend ein noch größerer Profit schlagen. Dies sind jedoch in der Regel Wetten ohne realen Hintergrund. Aktien sind reale Werte.
Vor allem Aktien einzelner Branchen unterliegen immer wieder gewissen Moden. Doch die wechseln wie im realen Leben, und manchmal geht das schneller, als man denkt. Das bekommt gerade die einst angesehene Solarenergie-Branche bitter zu spüren.
Nach dem bisherigen Wachstumstempo (plus fünf Prozent) könnte Qiagen in diesem Jahr gut 1,3 Milliarden Dollar Umsatz erzielen. Das wäre seit dem Börsengang (1996 an die US-Technologiebörse Nasdaq) die 17. Umsatzerhöhung in Folge. Der Gewinn je Aktie soll um fünf Prozent auf 1,13 Dollar steigen. Dabei ist der Aufwand für eine Entlassungswelle nicht eingerechnet. Die Kostensenkung wird in diesem Jahr abgeschlossen sein und dürfte dann den echten 2014er-Gewinn wieder deutlicher steigen lassen.