Aktientipp - Anglogold Ashanti: Spekulieren in Rand-Bereichen
Ende 2013 hat der Goldpreis sein Tief vom Juni bei 1280 Dollar pro Unze nicht mehr unterschritten. Damit hat sich die Chance auf eine Bodenbildung spürbar erhöht. Ein Ende der Abwärtsdynamik signalisiert der Markt für Goldleihgeschäfte. Goldbesitzer verleihen dort zinsloses Gold gegen Dollar. Weil sie Dollar verzinst anlegen können, zahlen sie dem Goldleiher einen Zins. Normalerweise ist dieser Zins positiv. Doch zuletzt war er für kurze Laufzeiten negativ. Der Goldleiher muss dem Goldverleiher eine Prämie bezahlen. Gold wird also dringend gesucht. Negativ war dieser Zins auch im Juni 2013. Anschließend erholte sich der Goldpreis um 20 Prozent. 2008 gab diese Anomalie das Signal für die Wiederaufnahme des Aufwärtstrends. Was bei Gold abgeschlossen sein könnte, könnte sich in den Schwellenländern noch weiter fortsetzen. Investoren räumen das Feld. Abzulesen ist das an der anhaltenden Schwäche vieler Schwellenländerwährungen.
Die wichtigsten Fakten zu Gold
Die gesamte Goldnachfrage im dritten Quartal 2014 betrug 929,3 Tonnen. Damit ist die Nachfrage um 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Q3'13: 952,8) gefallen.
Quelle: World Gold Council
Die weltweite Nachfrage nach Schmuck betrug im dritten Quartal 2014 insgesamt 534,2 Tonnen und ist damit um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Q3'13: 556,3) gefallen.
Die Nachfrage des Technologiesektors belief sich im dritten Quartal 2014 auf 97,9 Tonnen und fiel, verglichen mit den 103,1 Tonnen im dritten Quartal 2013, um fünf Prozent.
Die Nachfrage nach Goldbarren und -münzen ist im dritten Quartal 2014 deutlich gesunken – auf 245,6 Tonnen. Ein Minus von 21 Prozent im Vergleich zu 2013 (Q3: 312,3).
Dass die Gesamtnachfrage nach Gold gefallen ist, ist auch auf die Abflüsse aus Gold-EFTs zurückzuführen. Im dritten Quartal 2014 beliefen sich diese auf 41,3 Tonnen. Allerdings ist das deutlich weniger als im Vorjahr. Im dritten Quartlal 2013 betrugen sie noch 120,2 Tonnen.
Die Nettoeinkäufe von Zentralbanken betrugen im dritten Quartal 2014 92,8 Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang von neun Prozent (Q3'13: 101,5).
Die Goldnachfrage im Investment belief sich im dritten Quartal 2014 auf 204,4 Tonnen. Das ist eine minimale Steigerung von sechs Prozent, im Vorjahresquartal waren es 192 Tonnen.
Der südafrikanische Rand notiert gegenüber dem Dollar fast auf dem Crashniveau von 2008. Bis zum Währungstief 2001 müsste sich der Dollar in Rand noch um 30 Prozent verteuern. Für die gebeutelten Goldminen am Kap sorgt die Abwertung für Entlastung auf der Kostenseite. Zusammen mit einer Trendwende beim Goldpreis könnte der Währungsimpuls gar für eine Ertragswende sorgen. Ganz auf den Rand setzen bleibt dennoch sehr riskant. Als Kompromiss bietet sich die Aktie von Anglogold Ashanti an.
Südafrikas größter Goldkonzern hat wegen der widrigen Bedingungen am Kap in den vergangenen Jahren verstärkt außerhalb der Heimat investiert. Von 1,043 Millionen Unzen, die im dritten Quartal 2013 gefördert wurden, kam noch rund ein Drittel aus Bergwerken am Kap. Der Rest verteilte sich auf Minen in Kontinentalafrika, Nord- und Südamerika und Australien. Ohne Einrechnung der Kosten für den Bau neuer und die Erweiterung bestehender Minen lagen die Gesamtkosten je geförderter Unze mit 1155 Dollar unterhalb des erzielten Goldpreises von 1327 Dollar. In diesem Jahr sollten die Kosten sinken, wenn in Australien und in der Demokratischen Republik Kongo zwei neue Minen in Produktion sind. Die Jahresfördermenge könnte um 600.000 Unzen zulegen.