Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Fondstipp - Agressor: Übernahmen bringen die Franzosen voran

Kursverlauf des Fonds Agressor

Frankreich ist bei internationalen Investoren eher unbeliebt. Sie irritiert das starke Abschneiden der rechtspopulistischen Partei Front National (FN) bei der Europawahl und die nur zaghaften Versuche der Regierung, die Staatsfinanzen zu sanieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Der Standardwerteindex CAC 40 hat sich trotzdem in diesem Jahr mit einem Plus von 9,5 Prozent besser entwickelt als der Dax. Seinen Höchststand aus dem Jahr 2007 hat der französische Index allerdings noch nicht wieder erreicht. Fondsmanager Damien Lanternier von der Fondsgesellschaft Financière de l’Echiquier aus Paris hält die Lage in seiner Heimat nicht für dramatisch. „Reformen sind in Frankreich nur mit einer linken Regierung möglich, und der FN wird bei den Entscheidungen keine Rolle spielen, weil er keine Partner findet.“

Dass Maßnahmen der Europäischen Zentralbank Frankreich viel bringen, erwartet er nicht: „Wir benötigen nicht noch mehr billiges Geld, sondern Kostensenkungen und mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt.“

Lanternier kann für den Fonds europaweit investieren. Er sucht nach Unternehmen, die finanziell gesund sind und einen soliden Cash-Flow erzielen. Dabei achtet er auf ein Management, dem er zutraut, die Margen zu verbessern. Häufig wird er in seiner Heimat fündig. Französische Aktien haben in dem Portfolio einen hohen Anteil von 57 Prozent. Einer seiner Neuzugänge ist der Kabelhersteller Nexans, dessen CEO er zutraut, Wettbewerbsnachteile gegenüber dem italienischen Konkurrenten Prysmian abzubauen. Der Fondskurs hat zuletzt von Übernahmeangeboten profitiert.

Die zum Fonds gehörende Numericable hat seit der Ankündigung, dass sie den zweitgrößten französischen Mobilfunkanbieter SFR für 17 Milliarden Euro kaufen will, 50 Prozent zugelegt. „Der Zusammenschluss bringt milliardenschwere Synergien im umkämpften Telekommarkt“, sagt Lanternier. Auch die zum Fonds gehörenden Aktien des Schiffsausrüsters Bourbon und der IT-Beratung Steria stiegen nach Übernahmeofferten. Mit dem Luxusgüterkonzern Kering (früher PPR) setzt der Experte auf einen stärkeren Konsum in Schwellenländern.

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