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Fondstipp - Deka Immobilien Europa: Stabile Gebäude, aber müde Renditen

Kursverlauf Deka Immobilien Europa

Fondstipp - Deka Immobilien Europa: Stabile Gebäude, aber müde Renditen

Kommen schlechtes Management und zu teure Immobilienprojekte zusammen, wird aus dem Sachwert Immobilie ein Wertvernichter. Das sieht bei manchem Immobilienfonds nicht anders aus als beim insolventen Immobilienkonzern IVG. In den Immobilienaktienfonds richtet die IVG keinen Schaden mehr an, denn die Aktie war bereits 2007 abgestürzt, und Fondsmanager trauten ihr nichts mehr zu.

Bankberater nutzten gesetzliche Verschärfungen, um zuvor noch ordentlich offene Immobilienfonds zu verkaufen. Besonders eifrig waren die Volksbanker, die für Union Investment im Juni eine halbe Milliarde Euro absetzten. Wer vor dem 22. Juli über die Fondsgesellschaften gekauft hat, darf halbjährlich 30 000 Euro aus seinem Immobilienfonds abziehen und muss nur darüber hinausgehende Beträge mit zwölfmonatiger Frist kündigen. Nach dem Stichtag gibt es die Freibeträge nicht, und Anleger stecken anfangs zwei Jahre in den Fonds fest. Nur wer über die Börse einsteigt, bleibt täglich flexibel, riskiert aber niedrigere Börsenpreise beim Verkauf.

Fonds-Gebühren im Überblick

Beim mit zwölf Milliarden Euro größten Immobilienfonds, dem DekaImmobilienEuropa, kamen Sparkassenverkäufer nicht zum Zuge. „Wir nehmen nur so viel Geld, wie wir glauben, sinnvoll investieren zu können“, sagt Deka-Geschäftsführer Torsten Knapmeyer. Der Fonds hält aktuell 18 Prozent Kasse, die sich nur mit 0,3 Prozent verzinst; die Rendite der Immobilien liegt dagegen bei vier Prozent. Geldparken bringt nicht viel bringt, trotzdem bunkern die Immobilienfonds der Union jetzt ein Drittel der Fondsgelder als Liquidität.

Die üppig wirkende Immobilienrendite kommt beim Anleger allerdings auch nicht komplett an, sondern wird durch Fondskosten belastet. Als Gesamtrendite blieben deshalb beim DekaImmobilienEuropa in zwölf Monaten nur 1,7 Prozent. Unberücksichtigt ist dabei noch der Ausgabeaufschlag von 5,26 Prozent. Käufer benötigen Jahre, um ihn zu verdienen.

Die Europa-Strategie ist derzeit sinnvoll. Allerdings stecken in dem Fonds nicht nur Objekte aus den Euro-Ländern, sondern auch britische und polnische. Dort muss der Fonds Währungsrisiken absichern. Das ist wegen der Unsicherheiten an den Devisenmärkten teils teuer.

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