Seit Jahresbeginn schwankt der Dax zwischen 9000 und 9700 Punkten. Fonds, die nur Indexaktien kaufen, können bei Schaukelbörsen nicht viel verdienen. Beim Mischfonds Deutsche Aktien Total Return hingegen zahlt sich das aktive und flexible Management durch Albrecht von Witzleben und Christian Krahe aus. Verlieren deutsche Aktien an Wert, gibt der Fonds weniger nach, unter anderem, weil er derzeit ein Drittel Unternehmensanleihen enthält – etwa eine mit 7,8 Prozent verzinste Hapag-Lloyd-Anleihe, die 2018 fällig wird.
Als die Krim-Krise deutsche Aktien auf Tauchstation schickte, blieben einige Fondsaktien wie schon in früheren Krisen (siehe Chart) erstaunlich stabil. Dazu gehören Titel wie Sixt, BMW, der Versicherungskonzern Talanx (HDI, Hannover Re, Neue Leben) oder Tipp24. Der jetzt in Großbritannien ansässige Lotterieanbieter plant, eine Sonderdividende auszuschütten. Krahe geht davon aus, dass auch die normale Dividende (Rendite 3,3 Prozent) bezahlbar bleibt und die Expansion in Großbritannien und nach Nordamerika erfolgreich sein wird.
Was Fondskäufer wissen sollten
Die Mehrheit der deutschen Anleger handeln ihre Wertpapiere über ihre Hausbank. Doch gerade bei Aktienfonds, die rasch an Wert gewinnen oder verlieren können, ist der Gang zum Bankberater nicht immer optimal. Denn einerseits gilt die Alternative zu Recht als teuer. Zahlen Anleger hier beim Kauf doch meist den vollen Ausgabeaufschlag. Dafür bleibt jedoch die Rückgabe der Anteile spesenfrei. Das Problem: Die Abwicklung kann hier deutlich länger dauern als einen Handelstag. Das kann zwar gute Gründe haben. Vorsichtige bevorzugen dennoch die Abwicklung über die Börse.
Der sicherste Variante für zeitbewusste Anleger ist der Handel über die Börse. Dabei geben Anleger wie gewohnt ihre Order beim Bankberater ab, tragen aber als Handelsplatz die Börse Hamburg an. Dadurch fallen zwar Kosten an, die je nach Fonds etwas variieren können (www.fondsboerse.de). Dafür erfolgt die Abwicklung zeitnah. Beim Kauf von Papieren ist es ohnehin meist billiger, Fonds über die Börse zu kaufen. „Wenn Sie die Bank auf diese Option nicht hinweist, macht sie sich unter Umständen eines Beratungsfehlers schuldig“, sagt Johannes Fiala, Anwalt mit dem Schwerpunkt Kapitalmarktrecht aus München.
Fondskäufer, die wissen, was sie wollen, sollten Onlinebroker oder Fonds-Supermärkte ins Kalkül ziehen. Sie bieten meist nicht nur eine Auswahl unter tausenden Fonds, die in Deutschland zum Vertrieb zugelassen sind. Oft können sie hier auch problemlos auf Sparpläne auf Wunschfonds abschließen, die sie via Hausbank nicht bekommen. Die Anbieter handeln die Fondsanteile dabei über dieselben Plattformen wie die Profis. Manche der Anbieter garantieren zudem eine taggleiche Abwicklung der Aufträge, sofern die Order vor zwölf Uhr eintrifft.
Wie bei Aktien können Fondsanleger bei manchen Anbietern zudem Limits setzen. Das bedeutet, sie beauftragen den Händler etwa mit einem Stopp-Loss den Fondsanteil zu verkaufen, sobald der Fondspreis unter eine gewisse Grenze fällt. Diese Order kostet wird dann bei steigenden Kursen nicht ausgeführt. Einige Online-Broker ziehen diese Grenze auf Wunsch bei steigenden Kursen kostenlos nach.
Die kurzfristigen Marktaussichten sieht Krahe skeptisch: „Zieht sich die Krim-Krise hin und tauchen weitere Probleme in Schwellenländern wie China auf, wird es an der Börse zäh bleiben.“ Er hat Geduld und hält die ausgewählten Unternehmen für stark genug, um sich dennoch positiv zu entwickeln. Dass laut ifo-Umfrage trübere Geschäftsklima in Deutschland beunruhigt ihn nicht. Er setzt bei den drei Neuzugängen der vergangenen Tage auf konjunkturabhängige Titel, die zuletzt gefallen waren. Den Autozulieferer Leoni hatte er schon länger auf dem Radar. Als die Aktie an einem Tag sechs Prozent verlor, kaufte er. Bei der Baumarktkette Hornbach nutzte er den Ausstieg des britischen Konkurrenten Kingfisher zum Kauf der Vorzugsaktie.
Sie war bei Großanlegern begehrt und steckt jetzt mit einem Prozent Anteil im Fonds. Die im Nebenwertesegment SDax notierten Vorzüge sind komplett im Streubesitz und liquider als zuvor. „Da die Eigentümerfamilie Hornbach die Stammaktien von Kingfisher übernahm, bleibt die Kontinuität gewahrt“, sagt Krahe. Beim Werbevermarkter Ströer überzeugt ihn das Wachstum im digitalen Geschäft.