Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Fondstipp - GAM Star Credit Opportunities

Kursverlauf des Fonds GAM Star Credit Opportunities

Es gibt sie noch, die Nischen am Anleihemarkt mit sechs bis acht Prozent Rendite. Dazu muss der Anleger nicht einmal zu Bonds von pleitegefährdeten Unternehmen greifen. Nachranganleihen von Banken sind die neue Spielwiese, die Profis Profit bringen. Im Pleitefall der Bank stehen Investoren mit Nachranganleihen in der Schlange der Gläubiger ganz hinten und gehen meist leer aus. Spezielle Anleihen wie die kurz Cocos genannten Contingent Convertibles werden komplett wertlos oder in Aktien umgewandelt, sobald die ausgebende Bank eine vereinbarte Eigenkapitalgrenze unterschreitet. Atlanticomnium aus Genf ist seit 1985 auf diese Anleihen spezialisiert. Dort arbeitet Gregoire Mivelaz, der auch den GAM Star Credit Opportunities bestückt. Er greift überwiegend zu Papieren von Finanzinstituten, deren herkömmliche Anleihen sehr gute Ratingnoten haben.

Was Fondskäufer wissen sollten

Dazu zählt er Rothschild, Lloyds Banking Group oder die belgische KBC. „Bei einem guten Schuldner ist das Risiko der Nachranganleihen nicht viel höher als das herkömmlicher Anleihen“, sagt Mivelaz. Sie bieten aber einen Renditeaufschlag von etwa drei Prozentpunkten. Bei KBC hat ein erstrangiges Papier eine Rendite von 1,6 Prozent, eine Nachranganleihe bringt 5,9 Prozent. Weil die Papiere für die Banken teuer sind und Banken bis 2022 mehr Eigenkapital aufweisen müssen, nehmen viele Banken die Papiere vorzeitig vom Markt. Weil Nachranganleihen knapper werden, steigen die Kurse. „Wir schauen auf die Details der Bankenregulierung und sehen, dass die Banken ihr Eigenkapital stärken. Das senkt das Kreditrisiko der Papiere und ist gut für uns als Gläubiger“, sagt Mivelaz. Die Genfer prüfen zudem die Prospekte jeder Anleihe akribisch. In 2008 wurden Nachranganleihen von Banken vielen Fondsmanagern zum Verhängnis, weil sie illiquide wurden und die Kurse abstürzten. „In der Finanzkrise wurden die Zinskupons bei unseren Investments weiter gezahlt,

und sie sind relativ schnell zu ihren Ausgangswerten zurückgekehrt“, sagt Mivelaz. Eine Systemkrise wie 2008 sei unwahrscheinlicher, weil die Banken viel Kapital aufnehmen und private Gläubiger hafteten. Für Euro-Land-Banken biete der europäische Rettungsschirm ESM zusätzlichen Schutz.

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