Aktien, Anleihen, Fonds Die Aktientipps der Woche

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Fondstipp - Standard Life European Corporate Bond Fund: Profis holen in Nischen noch hohe Zinsen

Kursverlauf Standard Life European Corporate Bond Fund

Versicherer und Pensionskassen müssen permanent neues Geld investieren – und wählen dazu immer noch lieber Anleihen als Aktien. Deshalb blieben europäische Unternehmensanleihen Anfang April stabil, während der Dax zeitweise abrutschte. Nicht ganz so krisenresistent wie die Anleihen von Industrieunternehmen sind die von Banken, die etwa ein Drittel des Unternehmensanleihemarkts ausmachen. „Investoren wurden in Zypern und bei der Pleite der niederländischen SNS-Bank an den Verlusten beteiligt, deshalb sind sie vorsichtiger geworden, und die Risikoaufschläge sind gestiegen“, sagt Felix Freund, Fondsmanager bei Standard Life Investments.

Fonds-Gebühren im Überblick

Der Fonds für Euro-Anleihen, den er zusammen mit Craig MacDonald managt, legt den Schwerpunkt auf Institute aus den USA, Großbritannien und Frankreich. Positionen in JP Morgan und Wells Fargo hatte er im Februar nach Kursgewinnen reduziert. „Die Renditeaufschläge gegenüber anderen Branchen waren unattraktiv geworden“, sagt Freund. Vor allem bei italienischen und spanischen Banken ist er vorsichtig: „Im Ernstfall sind sie von der Hilfe ihrer Staaten abhängig.“ Weniger risikoscheue Fondsmanager haben dort zugegriffen und sich an die Spitze der Fondstabelle katapultiert. Aber die Gewinne bröckeln, wenn sich die Euro-Krise verschärft. Anlässe dafür gibt es genug. 15 Prozent der Bankkredite in Italien etwa gelten als ausfallgefährdet.

Die Basis des Standard-Life-Rentenfonds bilden traditionelle Unternehmensanleihen. Freund sucht darüber hinaus nach Rendite in Nischen des Anleihemarktes, die Privatanlegern wegen hoher Mindestzeichnungssummen und spezieller Anleihebedingungen verschlossen bleiben. Nachrang- und Hybridpapiere des französischen Entsorgers Veolia oder von Electricité de France bringen bis zu sechs Prozent Zinsen bei langen Laufzeiten. EdF hat jüngst sechs Milliarden Euro über Hybrids aufgenommen und zahlt dafür drei Prozentpunkte mehr Zins als für sein herkömmliches vorrangiges Papier. Im Pleitefall würde der Investor aber nach anderen Gläubigern bedient, die Zinszahlung kann ausfallen, wenn keine Aktiendividende fließt, und das Papier kann vorzeitig zurückgezahlt werden.

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