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Fondstipp - Templeton Growth Euro: Mit Pillen und Banken an die Spitze

Fondsverlauf Templeton Growth Euro

Schon früh zogen die Bahamas als Steuerparadies Wohlhabende an. Fondsmanager-Legende Sir John Templeton verbrachte vermutlich nicht nur wegen des milden Klimas seinen Ruhestand auf der Atlantikinsel. Den 1952 von ihm gegründeten Templeton Growth Fund siedelte er dort ebenfalls an. Auch der heutige Fondsmanager, der gebürtige Kanadier Norman Boersma, lenkt das Portfolio von Nassau aus. Für deutsche Anleger hat der ungewöhnliche Standort keine Vorteile. Sie müssen die Erträge in der Heimat versteuern. Durch die jahrelang schwache Performance war die Ausbeute mager. Doch jetzt hat sich der Oldie-Fonds wieder an die Spitze der internationalen Aktienfonds herangekämpft. Er schlägt einen Indexfonds wie den Lyxor ETF MSCI World zumindest im Einjahresvergleich. Doch die Aufholjagd reicht noch nicht für alle Anleger: Wer vor zehn Jahren einen Sparplan begann, machte aus monatlichen Einzahlungen von 100 Euro zwar 15.479 Euro, liegt damit aber noch 1278 Euro unter dem Ergebnis eines Sparplans mit dem MSCI- Welt-Aktienindex. Ihn gibt es als börsennotierten Fonds, beispielsweise von Lyxor.

Fonds-Gebühren im Überblick

Der Templeton Growth ist nicht der einzige frühere Verkaufsschlager, der Probleme hat. Bei den großen Portfolios mit bekannten Namen wie DWS Vermögensbildungsfonds I, Carmignac Investissement und M&G Global Basics häufen sich schwache Managementleistungen auf mittlere Sicht. Gründe sind Kursverluste mit Rohstoffaktien, ein hoher Kassenbestand oder falsche Technologie- oder Finanztitel.

Boersma erbte Bankaktien wie die Schweizer UBS, als er den Fonds 2011 von seiner Vorgängerin übernahm. Schon damals kaufte er Banken, das war zu früh. 2012 habe er Kursverluste genutzt, um die Positionen aufzustocken und den Einstandskurs zu verbilligen, sagt Boersma. Kursgewinne bei UniCredit, BNP Paribas und Crédit Agricole in den vergangenen zwölf Monaten brachten Performance, er will die Aktien halten. Pharma ist mit großen Namen wie Pfizer, Sanofi und Amgen vertreten. Boersma hat sie etwas gekappt. Als Pfizer Ende April die Geschäftsprognose gesenkt hat und die Aktie vier Prozent verlor, setzte das aber auch dem Fonds zu.

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