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Aktientipp - Celesio: Rückkehr zu guten Zeiten mit Polster

Mit 184 Millionen Euro rutschte Celesio im ersten Halbjahr tief in die roten Zahlen. Dennoch dürfte der Pharmagroßhändler nun die Wende geschafft haben und von 2013 an wieder an die alte Gewinnstärke anschließen.

Der Weg dahin führt über die Konzentration auf das Kerngeschäft mit Apotheken und den Pharmagroßhandel. Die in den vergangenen Jahren erworbenen Zusatzgeschäfte, die sich als unrentabel erwiesen, werden abgestoßen. Schon verkauft wurden das Groß- und Einzelhandelsgeschäft in Tschechien sowie die Pharmadienstleister Movianto und Pharmexx. 228 Millionen Euro musste Celesio im ersten Halbjahr abschreiben, um die Fehlkäufe buchhalterisch zu bereinigen. Auf der Verkaufsliste steht noch das irische Großhandelsgeschäft. Hauptbaustelle ist, mit bisher allein 120 Millionen Euro Abschreibungen, die Internet-Apotheke DocMorris. Sie erwies sich nicht nur als teure, sondern auch als gefährliche Investition, da sie die klassische Klientel von Celesio – die Apotheken – schwer vergraulte. Bis Ende dieses Jahres will Celesio DocMorris loswerden. Der Verkaufsprozess läuft schleppend, doch da der Internet-Ableger nur noch mit einem Wert von rund 35 Millionen Euro bilanziert wird, sind die Restrisiken überschaubar.

Kursverlauf der Celesio-Aktie

Im operativen Geschäft kommt Celesio mittlerweile wieder voran. Der Umsatz kletterte im ersten Halbjahr um zwei Prozent auf 11,3 Milliarden Euro. Bis Jahresende dürften es bis zu 23 Milliarden Euro werden, etwa auf Vorjahresniveau. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte im ersten Halbjahr um zehn Prozent auf 284 Millionen Euro. Im Gesamtjahr sollten mehr als 500 Millionen Euro realistisch sein. Netto wird es aber erst von 2013 an wieder besser: Dann erst dürfte Celesio unterm Strich wie in guten Zeiten mehrere Hundert Millionen Euro verdienen.

Bei Kursen um 14 Euro notieren Celesio-Aktien mehr als 70 Prozent unter dem Top-Niveau von 2007. Die Trennung von den Altlasten und die Fortschritte im operativen Geschäft machen die Aktie zu einem Turn-around. Dass der aktuelle Börsenwert von 2,4 Milliarden Euro durch das Eigenkapital in der Bilanz gedeckt ist, ist ein Polster gegen Rückschläge.

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