Anleihetipp - Nordex: Energische Wende
Wer sein Geld in Nordex steckt, sollte sturmerprobt sein. Das gilt besonders für Aktionäre (darunter mit 25 Prozent Milliardärin Susanne Klatten), die binnen eines Jahrzehnts zwei schwere Rückschläge erleben mussten. Es gilt auch für Besitzer von Nordex-Anleihen, deren Notierungen im vergangenen Jahr vorübergehend auf bis zu 70 Prozent einbrachen. Jetzt aber gibt es deutliche Anzeichen, dass der Windkraftanlagenhersteller aus Hamburg und Rostock die Wende geschafft hat. Mit mehr als vier Prozent bieten Nordex-Anleihen (gesamter Nennwert: 150 Millionen Euro) bis 2016 eine faire Jahresrendite.
Nordex war 2011 (mit 50 Millionen Euro) und 2012 (mit 94 Millionen Euro) in die roten Zahlen geraten, weil in China erhoffte Aufträge ausblieben, in Amerika eine spärlich ausgelastete Produktion dichtgemacht werden musste und die gesamte Windenergiebranche unter massivem Preisverfall litt.
Mit neuer Führung wurde dann ab 2012 der Strategiewechsel eingeleitet. Nordex zog sich aus dem riskanten Geschäft mit Windparks auf dem offenen Meer zurück, die Produktion wurde am Stammwerk Rostock konzentriert, die Kosten gesenkt. Dazu entwickelte Nordex neuartige Turbinen, die weniger anfällig für eisige Temperaturen sind – das brachte neue Aufträge aus Skandinavien.
Kurs | 105,01 Prozent |
Kupon | 6,375 Prozent |
Rendite | 4,26 Prozent |
Laufzeit | bis 12. April 2016 |
Währung | Euro |
ISIN | XS0601426538 |
Im ersten Halbjahr 2013 schaffte Nordex die Rückkehr in die Gewinnzone. Bei 661 Millionen Euro Umsatz (plus 36 Prozent) blieb erstmals wieder ein schmaler Nettogewinn von 1,3 Millionen Euro. Bis Jahresende könnten es bei gut 1,3 Milliarden Euro Umsatz dann operativ (vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation) nach 33 Millionen Euro im ersten Halbjahr insgesamt mehr als 70 Millionen werden.
Die Auftragsbücher sind prall gefüllt. In Südafrika, einem Zukunftsmarkt für Windenergie, wird Nordex dank mehrerer Großaufträge bald einen Marktanteil von mehr als 25 Prozent haben. Aus Italien kam soeben ein neuer Auftrag für den Bau von Windkraftanlagen in Apulien. Im ersten Halbjahr kletterte der Auftragseingang um mehr als 60 Prozent auf 839 Millionen Euro. Das gesamte Auftragspolster ist mit 1,3 Milliarden Euro so dick wie nie zuvor.
Die operative Erholung trägt auch dazu bei, dass Nordex seine finanzielle Substanz wieder aufbaut: Nachdem in der 2012er-Bilanz das Eigenkapital um fast 100 Millionen Euro geschrumpft war, geht es nun wieder langsam aufwärts. Derzeit stehen in den Büchern 288 Millionen Euro, 28 Prozent der Bilanzsumme.