Aktien, Anleihen, Zertifikate, Fonds Anlagetipps der Woche

Seite 4/5

Anleihetipp - Venezuela: Riskante Devise

Die besten Geldmanager Deutschlands
Hendrik Leber Quelle: Presse
Frankfurt Performance Management (Martin Wirth, Manfred Piontke) +47,9 ProzentPlatz 2 in der Kategorie "Aktien nach Ertrag"Anlageempfehlungen:Sto: Dämmstoffspezialist, profitiert vom Bau- und SanierungsboomSartorius: Laborausstatter, Gewinnziele mehrfach gehobenLeoni: Übernahmegerüchte halten sich hartnäckig, günstig bewertetNorma: Neu in den Portfolios, expandiert erfolgreich nach AsienFreenet: Strategie, auf mehr umsatzstarke Kunden zu setzen, greift „Gute Aktien ziehen weiteres Kapital an, schlechte Anlagen werden trotz Liquiditätsschwemme weiter vor sich hindümpeln“, formuliert Martin Wirth sein derzeitiges Anlage-Credo. Deswegen ist dem Spezialisten für kleine deutsche Aktien auch nicht bange, dass dem seit 2009 schon steigenden Markt bald die Puste ausgehen könnte. „Wer eine Wahl hat zwischen Aktien und Bonds und keinen strengen Regeln unterliegt, wird weiterhin zur Aktie greifen, denn dort bekommt er einen flüssig handelbaren, inflationsgeschützten Sachwert, der im Bestfall auch noch eine regelmäßige Rendite abwirft.“ Wirth und Piontke bevorzugen Aktien von Mittelständlern aus der näheren Umgebung, von denen sie sich vor Ort ein genaues Bild machen können. In den Fonds – individuell betreute Großkunden spielen bei ihnen eine Nebenrolle – halten sie nur deutsche Aktien. „Die kennen wir, die können wir einschätzen.“ Quelle: Klaus Weddig für WirtschaftsWoche
Stephan Simmroß Quelle: Presse
Jens Ehrhardt Quelle: Bert Bostelmann für WirtschaftsWoche
Bert Flossbach Quelle: LAIF/Thomas Rabsch
Tim Schmiel Quelle: Frank Beer für WirtschaftsWoche
Michael Demmel, hadi Saidi, Rüdiger Fries Quelle: Andreas Chudowski für WirtschaftsWoche

Anleihetipp - Venezuela: Riskante Devise

Der Tod des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez beflügelte die Hoffnung vieler Investoren, dass Venezuela wirtschaftlich einen anderen Kurs einschlägt, also weg vom Sozialismus. Wahrscheinlicher ist aber, dass der derzeitige Interimspräsident Nicolás Maduro im April gewählt wird und die Linie seines Vorgängers fortführt. Immerhin hatte Chávez den ehemaligen Außenminister selbst zu seinem Nachfolger ernannt. Maduro wird die Popularität von Chávez nutzen, um Wählerstimmen zu gewinnen.

Anleihe-Info: Venezuela
Kurs (in Prozent)101,30
Kupon (in Prozent)7,00
Rendite (in Prozent)6,28
Laufzeit bis16. März 2015
WährungEuro
ISINXS0214851874

Chávez hatte in seiner Amtszeit die Armut in dem Land mit den weltweit größten Ölreserven reduziert, den Armen Häuser und Nahrung geschenkt und die Gaben mit den Einnahmen aus dem Ölgeschäft finanziert. Dass Maduro als Übergangspräsident Zugang zum Staatsfernsehen hat, ist ein weiterer Vorteil für ihn. Es sieht also schlecht aus für den Herausforderer Henrique Capriles, der bei den vergangenen Wahlen schon einmal gegen Chávez angetreten ist. Der Ausgang der Wahl dürfte die Preise für Anleihen maßgeblich beeinflussen und zu starken Kursschwankungen führen. Wer also in Venezuela-Bonds investiert, sollte sich eines hohen Risikos bewusst sein. Eine interessante, wenn eben auch spekulative Kaufgelegenheit stellt die in Euro denominierte Anleihe dennoch dar. Das Papier läuft bis 2015 und liefert eine jährliche Rendite von knapp 6,3 Prozent als Zitterprämie.

Venezuela wuchs in der vergangenen Dekade zwar langsamer als die Nachbar-Schwellenländer Brasilien und Kolumbien, hat aber durch die Einnahmen aus dem Ölgeschäft eine stete Einnahmequelle. Problem der Wirtschaft ist allerdings, dass sie zu stark am Öl hängt. Mit 95 Prozent macht der Sektor das Gros der venezolanischen Exporte aus. Sinkt also der Ölpreis, leidet das Land. Die Privatwirtschaft ist wegen zahlreicher Verstaatlichungen unter Chávez in einem desolaten Zustand. Problem ist auch die Inflationsrate von mehr als 20 Prozent. Steigt sie weiter, könnte dies zu Zahlungsschwierigkeiten führen. Eine gute Nachricht dagegen ist das wachsende Bruttoinlandsprodukt Venezuelas. Die Wirtschaftsleistung legte 2012 immerhin um schätzungsweise 5,7 Prozent dank höherer Staatsausgaben zu. Die Staatsverschuldung ist mit 49 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt im internationalen Vergleich relativ gering. Unterm Strich sollten sich Anleger an den Ratings orientieren. Moody’s verpasst der Anleihe das Rating B2 mit negativem Ausblick. B2 bedeutet hoch spekulativ.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%