Aktien, Anleihen, Zertifikate, Fonds Die Anlagetipps der Woche

Warum spekulative Anleger die Karlsberg-Anleihe zeichnen sollten oder Aktien des Gabelstaplerhersteller Jungheinrich interessant bleiben. Aktien, Anleihen, Zertifikate und Fonds für die private Geldanlage.

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Bierdosen der Karlsberg Privatbrauerei Quelle: Presse

Anleihetipp - Karlsberg: Heißer Bier-Mix

Dank eines berauschenden Kupons von 7,375 Prozent ist die Privatbrauerei Karlsberg ihre erste Anleihe mit einem Volumen von 30 Millionen Euro innerhalb weniger Stunden losgeworden. Wer jetzt einsteigen will, muss für die Papiere schon fünf Prozent mehr bezahlen als zur Zeichnung. Das drückt die Rendite auf rund sechs Prozent.

Die Karlsberg Brauerei GmbH aus Homburg in der Saarpfalz hat nichts mit der dänischen Carlsberg Breweries zu tun, dem viertgrößten Braukonzern der Welt. Der hat zwar (mit XS0548805299) auch eine Anleihe mit fünf Jahren Restlaufzeit am Markt, die bringt aber nur 1,9 Prozent, bei selbstverständlich deutlich höherer Rückzahlungssicherheit.

Anleihe-Info: Karlsberg
Kurs (in Prozent)104,75
Kupon (in Prozent)7,375
Rendite (in Prozent)6,25
Laufzeit bis28. September 2017
WährungEuro
ISIN

DE000A1REWV2

Die deutsche Privatbrauerei Karlsberg kann immerhin auf eine Tradition seit 1878 verweisen. Das Unternehmen hat frühzeitig auf Bier-Mischgetränke, alkoholfreie Biere und besondere Sorten wie Weißbier gesetzt und federt damit den Rückgang im klassischen Biergeschäft zum Teil ab. Dazu braut Karlsberg Handelsmarken für Discounter. Mit rund 150 Millionen Euro Umsatz in diesem Jahr dürfte Karlsberg zwar unter den 162 Millionen Euro des Vorjahres bleiben, der Nettogewinn soll allerdings von 1,6 auf 1,7 Millionen Euro zulegen. Langfristiges Ziel sind drei bis fünf Prozent Umsatzwachstum pro Jahr und eine steigende Rentabilität. Die Investitionen dafür – bis 2015 mehr als 50 Millionen Euro – werden auch mit Erlösen aus der neuen Anleihe finanziert. So soll der Vertrieb ausgebaut, die tragenden Marken sollen stärker beworben und neue Getränke lanciert werden. Dass Karlsberg mit seinem Mischgetränk Mixery hier zu den führenden Marken in Deutschland gehört, spricht für das strategische Geschick des Unternehmens.

Verantwortlich dafür ist die Gründerfamilie Weber aus Homburg, die über den Karlsberg Konzern und eine Zwischenholding 100 Prozent der Anleiheemittentin Karlsberg Brauerei GmbH besitzt. Wegen der mageren operativen Rentabilität und der schwierigen Aussichten des Gesamtmarktes stuft die Ratingagentur Creditreform das Papier mit BB- ein (Note 13 von 20). Immerhin, mit 26 Prozent Eigenkapital in der Bilanz und einem verträglichen Verhältnis von Nettoschulden zu operativem Gewinn (vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisation) von 1,4 steht Karlsberg für ein mittelständisches Unternehmen finanziell nicht schlecht da. Dennoch: Nur spekulative Anleger schauen auf die rund sechs Prozent Jahreszins der Anleihe.

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