Aktien Zehn TecDax-Chancen für spekulative Anleger

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BB Biotech, Freenet

Eckhard Spörr, Vorstandvorsitzender der freenet AG Quelle: dpa

BB Biotech (Chance/Risiko: 7/6)

Die Schweizer Beteiligungsgesellschaft BB Biotech, mit fast einer Milliarde Euro Börsenwert langjähriges Mitglied im TecDax, gehört zu den aussichtsreichen Technologieaktien. BB Biotech ist derzeit an 30 internationalen Biotechnologieunternehmen beteiligt, am wichtigsten im Portfolio sind Celgene, Vertex, Gilead und Actelion.  Biotechnologisch hergestellte Medikamente sind ein langfristiger Wachstumsmarkt, der wesentlich stärker zulegt als das Geschäft mit klassischen Pharmazeutika. Dass die Aktie in den vergangenen Wochen so deutlich gestiegen ist, hat aber nicht nur mit der insgesamt positiven Entwicklung der Beteiligungen zu tun.

Das Schweizer Bankhaus Vontobel schlug dem Verwaltungsrat von BB Biotech vor, aus der Beteiligungsgesellschaft einen Fonds zu machen. Zu diesem Zweck hätte Vontobel auf den Kurs vom 12. Juli (81,95 Franken) einen Aufschlag von 31,7 Prozent bezahlt, also unterm Strich 107,93 Franken pro Anteil. Der Verwaltungsrat von BB Biotech lehnt den Vorschlag von Vontobel jedoch ab, weil er nicht zum eigentlichen Geschäftsmodell von BB passe, der freien Auswahl von durchaus großen Unternehmensbeteiligungen.

BB-Aktien kommt der Vorstoß von Vontobel dennoch zugute. Auch wenn die Umwandlung nicht zustande kommen dürfte, zeigt er, dass der eigentliche Wert des Unternehmens deutlich über den aktuellen Börsennotierungen liegt. Zudem wollen die Schweizer stärker als bisher mithilfe von Dividenden und Aktienrückkäufen diesen Unterschied ausgleichen. Immerhin: Der aktuelle Wert der Beteiligungen liegt bei 116 Franken. Dagegen wird die Aktie mit 89 Franken (74,40 Euro) nach wie vor mit einem Abschlag gehandelt.

Freenet (Chance/Risiko 8/8)

Die Aktie hat aufgrund ihrer attraktiven Dividendenrendite von rund zehn Prozent in den vergangenen Jahren zahlreiche Anleger auf sich aufmerksam gemacht und gehört inzwischen zu den TecDax-Schwergewichten. Auch der Kursverlauf kann sich sehen lassen. Nachdem das Papier jahrelang zwischen 7,50 und zehn Euro oszillierte, brach es 2011 eindrucksvoll nach oben aus und notiert derzeit bei rund zwölf Euro.

Doch der Mobilfunkanbieter aus dem schleswig-holsteinischen Büdelsdorf legte diese Woche nur durchwachsene Quartalsergebnisse vor. Die Vertragskundenbasis (5,7 Millionen Kunden) sowie die Einnahmen pro Vertragskunde (23,50 Euro) stagnierten. Doch der Preiswettbewerb bleibt hart: E-Plus hat auf dem deutschen Mobilfunkmarkt einen erneuten Preiskrieg ausgelöst. E-Plus senkte die Preise für so genannte All-Net-Flats (Pauschaltarif für mehrere Netze) auf nur noch 19,95 Euro pro Monat. Drillisch und United Internet zogen mit erheblichen Preissenkungen für ihre Flatrates nach.

Ein großer Teil des Vertriebs bei Freenet hängt zudem von Einzelhandelspartnern wie Media Markt/Saturn ab, wobei Freenet Konzessionen an diese Händler zahlen muss, was im Vergleich zu Wettbewerbern die Margen drückt. Positiv entwickelt sich hingegen der Anteil der Kunden mit hochpreisigen Smartphones.

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