Aktien-Check Deutsche Bank und Co. - was taugen Bankaktien?

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Strategie 2016 überzeugt nicht

Wie gut ist die Nummer zwei der deutschen Bankenwelt?
Die Zentrale der Commerzbank in Frankfurt am Main Quelle: dpa
 Ein Containerschiff wird im Hamburger Hafen be- und entladen Quelle: dpa
Eine Auszubildende schraubt an einem Motor Quelle: dpa
Das Logo der Dresdner Bank vor dem Gebäude der Commerzbank Quelle: dpa
Anshu Jain, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank Quelle: dpa
Martin Blessing, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank AG zu Beginn der Hauptversammlung des Unternehmens Quelle: dpa
Der Kurswert der Commerzbank-Aktie am 9. Januar 2009 Quelle: AP

Zum einen sind die Analysten von der Anfang November präsentierten Strategie 2016 nicht überzeugt. Neben einem massiven Stellenabbau sollen unter anderem die Öffnungszeiten der Filialen kundenfreundlicher werden. Das Vorhaben, die Kosten stabil zu halten und gleichzeitig rund zwei Milliarden Euro in das Kerngeschäft zu investieren, erscheine sehr ambitioniert, schreibt beispielsweise Christian Hamann, Analyst der Hamburger Sparkasse. Von Aufbruchsstimmung könne da keine Rede sein.

Gleichzeitig schlummert eines der größten Probleme der Commerzbank immer noch in den Bilanzen des Instituts. Denn stärker als andere Banken ist der Frankfurter Konzern immer noch in südeuropäische Staatsanleihen investiert. Das macht die Aktie zu einem Art Pulverfass. Sobald schlechte Nachrichten für Italien oder Spanien über die Nachrichtenticker laufen, ist ein Einbruch der Aktie nicht unwahrscheinlich. Alle Bankaktien reagieren sensibel auf Nachrichten zur Schuldenkrise, die Commerzbank-Aktie hat sich aber zuletzt als das größte Sensibelchen erwiesen. Auch wenn also die jüngsten Kurssprünge vermuten lassen, dass die Aktie ihre Talsohle hinter sich gelassen hat - das Papier ist und bleibt nur für spekulative Anleger geeignet.

Anders sieht es bei den Aktien der Direktbank-Tochter comdirect aus. "Allein aufgrund der attraktiven Dividendenrendite ist die comdirect ein interessanter Wert", sagt NordLB-Analyst Seufert. Das Papier liefere eine solide Performance, ähnlich wie die Aktien der ebenfalls im MDax gelisteten Aareal Bank. Gerade im deutschen Bankensektor lohnt sich also für Anleger ein Blick auf die zweite Börsenreihe.

Favoriten im Ausland

„Sowohl Commerzbank als auch Deutsche Bank gehören nicht unbedingt zu den Favoriten-Papieren innerhalb der Branche“, sagt Fairesearch-Analyst Hein. Doch wo sind dann die aktuell so hoch gehandelten Finanztitel? Beispielsweise in der Schweiz. Aktien der UBS gehören im Moment zu den Lieblingen der Analysten, die Mehrheit hat die Papiere auf "kaufen" gesetzt. Hein schätzt die UBS besonders im Bereich Private Banking, dem so wichtigen Geschäft mit vermögenden Kunden, als besonders stark ein. Außerdem habe sie im Gegensatz zur Deutschen Bank ihre Abhängigkeit vom Investmentbanking bereits deutlich reduziert.

Insgesamt zeigt sich die Aktie der Schweizer sehr robust. Auch die hohen Strafzahlungen, die die UBS im Skandal um den Interbankenzinssatz Libor hinnehmen musste, haben der Aktie nicht langfristig geschadet. Dennoch ist auch hier nicht alles Gold was glänzt, einige Analysten halten die UBS-Aktien bereits für überbewertet. "Die Änderungen im Investmentbanking müssen erst einmal verarbeitet werden", sagt Seufert. Die Aktie kassiere aktuell nur Vorschusslorbeeren. Er hat das Papier daher auf "verkaufen" gestuft.

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