Aktien So gewinnen Anleger mit der zweiten Reihe

Seite 3/5

Lieblinge der Spezialisten

Lanxess Quelle: dpa

Erfahrene Fondsmanager finden solche Aktien früher als andere. Im Idealfall werden die Konzerne so groß, dass sie aus dem Universum der Nebenwerte-Manager verschwinden. So wie der Chemiewert Lanxess, dessen Aufstieg in den Dax am Mittwoch vermutlich verkündet wird. Hansen, seit 20 Jahren im Geschäft, hat auch SAP, Adidas, K+S und Fresenius als aufsteigende Sterne begleitet. „Wir sind dabei, wenn sie ihre besonders wachstumsstarke Zeit haben“, sagt er. Die folgenden 15 Werte passen besonders gut in das Beuteschema der Spezialisten – und bieten auch Privatanlegern Chancen.

Die Tipps der Fondsmanager
  1. Init ist seit 2003 jährlich um 15 Prozent gewachsen und konnte die Erträge noch stärker steigern. Auch in den Krisenjahren 2008 und 2009 gab es keine roten Zahlen. Die aktuelle Auftragslage ist blendend.

  2. Wachstumsstark ist auch United Internet, der wohl erfolgreichste Überlebende des Neuen Markts. Das Unternehmen ist vertriebsstark, etwa im klassischen DSL-Geschäft, und überzeugt durch neue Angebote, die verlässliche Erträge bringen. Investoren halten das Angebot der United Internet-Tochter 1&1 für vielversprechend, kleinen Gewerbetreibenden und Handwerkern für monatlich 9,95 Euro Internet-Seiten anzubieten. Schon 300 000 neue Kunden zahlen dafür. Sie bleiben gewöhnlich lange, die Einrichtung der Web-Seiten kostet 1&1 wenig. Rund 90 Prozent der Monatsgebühren bleiben als Ertrag hängen.

  3. Beim Spezialmaschinenanbieter LPKF Laser & Electronics macht ein neu patentiertes Verfahren Lust auf mehr: Das Unternehmen kann bei Mobiltelefonen die Antenne ersetzen, indem es ein Empfangsteil mittels Lasertechnologie in die Handyschale einbrennt. Alle hochwertigen Smartphones und auch Laptops könnten mit der Technologie ausgestattet werde. 2012 und 2013 wächst LPKF zweistellig, 120 Prozent des Jahresumsatzes stehen aktuell als Auftragsvolumen in den Büchern.

  4. Nebenwertemanager mögen Finanztitel nicht besonders, viele sind ihnen zu intransparent, sie bevorzugen eher greifbare Werte. Eine der wenigen Ausnahmen ist das Informationstechnik-Leasingunternehmen Grenkeleasing. Gründer Wolfgang Grenke hat die Zügel fest in der Hand. „Inhabergeführte Unternehmen entscheiden strategisch besser und können solider wachsen“, sagt Lübberstedt. Mit einem Manager, dessen Vertrag noch zwei Jahre läuft, hätte der Marktführer bei Kleinleasing-Verträgen kaum sein Auslandsgeschäft ausgebaut. „Ein angestellter Manager hätte damit rechnen müssen, dass sich die Expansion nicht schnell auszahlt, weil es dauert, bis in neuen Märkten genug Verträge zusammenkommen“, sagt Lübberstedt. Inzwischen hat Grenke im Ausland eine starke Marktposition, lehnt aber weiter viele Leasingverträge ab, wenn sie zu riskant scheinen. Probleme mit nicht eingelösten Verträgen konnte Grenke so auch in der Krise vermeiden.

  5. Günstig sind stark wachsende Unternehmen selten, das gilt auch für Nanogate, die mittels Nanotechnologie Oberflächen von Glas und Metall veredeln. Bei Motoren führt dies zum Beispiel dazu, dass sie Sprit mit weniger Rückständen verbrennen, beim Glas verhindert es das Beschlagen. Die Aktie des im wenig regulierten Entry Standard notierten Unternehmens hat ein KGV um die 18. 30 Prozent Gewinnwachstum, eine Zukunftstechnologie und solide Kunden von Audi bis RWE rechtfertigen die hohe Bewertung.

  6. Wachstumsstark und mit einem KGV unter acht recht günstig bewertet ist dagegen Euromicron. Der Anbieter von Netzwerktechnik für Unternehmen dürfte in diesem Jahr um zehn Prozent wachsen, der Jahresüberschuss nach Analystenschätzungen um rund ein Drittel zulegen. Das Unternehmen ist stark in der Glasfasertechnik und profitiert vom flächendeckenden Breitbandausbau und stark wachsenden Nischenmärkten wie denen der Smart Grids (intelligente Stromnetze).
Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%