Aktien Börsenwetten auf die Boomregion Brasilien

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Stabile Banken

Durch den Kauf der Schweizer Privatbank Sarasin durch das brasilianische Institut Safra ist Brasilien jetzt der viertgrößte Vermögensverwalter der Schweiz. Quelle: REUTERS

Positiv schlägt auch zu Buche, dass das brasilianische Bankensystem grundsolide ist. Die Brasilianer haben die Lehren aus den Schuldenkrisen gezogen und den Finanzsektor strikt an die Leine gelegt. Die Basel-III-Kriterien zur Eigenkapitaldeckung erfüllen die führenden Großbanken problemlos. Die Rücklagenforderungen der Zentralbank sind hoch. Das Banksystem ist insgesamt transparenter als in Europa. Gleichzeitig subventioniert der brasilianische Staat die Banken indirekt mit hohen Zinsen: Die zahlt er als Großschuldner den Banken – und sorgt so auch in Krisenzeiten dafür, dass deren Gewinne stabil bleiben.

Die privaten Institute Itau Unibanco und Bradesco sind deswegen interessante Anlageobjekte: Zum einen, weil deren Aktien ungerechtfertigt in einer Art Sippenhaft für Geldinstitute weltweit von Investoren abgestraft werden. Zum anderen, weil sie eine sichere Wette auf Brasilien sind: Nimmt das Ausfallrisiko der Schuldner zu, verdienen sie an steigenden Zinsen. Erweist sich die Konjunktur als resistent, verdienen sie am zunehmenden Kreditvolumen.

Brasiliens Banken-Giganten

Die jahrelange Stabilität Brasiliens hat die Banken zu Giganten werden lassen: ItauUnibanco ist an der Börse heute doppelt so viel wert wie die Deutsche Bank. Die brasilianische Börse BVMF besitzt mit einer Kapitalisierung von 6,5 Milliarden Dollar etwa den Wert der New Yorker Börse.

Selbst kleinere Banken haben heute das Zeug, ihre Branche weltweit aufzumischen: Gerade kaufte der Banco Safra, das achtgrößte brasilianische Institut, die Schweizer Privatbank Sarasin. Dadurch sind die Brasilianer – nach UBS, Credit Suisse und Pictet – der viertgrößte Vermögensverwalter der Schweiz. Safra und Sarasin managen nun 200 Milliarden Franken.

Den Kaufpreis von einer Milliarde Franken aufzubringen war offenbar kein Problem – die Brasilianer zahlten cash.

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