Aktien US-Aktien schlagen die Welt

Wo sollten Anleger Ihr Geld investieren? Am besten in US-Aktien. Das gilt zumindest auf Dreijahressicht. Kein Aktienmarkt weltweit erzielte in diesem Zeitraum vergleichbare Renditen. Welche US-Titel etwas taugen.

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Präsident Barack Obama bei einer Wahlkampfveranstaltung. Quelle: dpa

Nordamerikanische Aktien haben in den vergangenen drei Jahren risikobereinigt die beste Rendite weltweit eingefahren. Dazu beigetragen haben zum einen die Konjunkturmaßnahmen der Federal Reserve, zum anderen suchten Investoren einen sicheren Hafen im weltgrößten Aktienmarkt.

Der MSCI North America Index für 702 Aktien der Region hat seit Ende 2009 - bereinigt um Kursschwankungen - um zwei Prozent zugelegt. Er weist damit die beste Entwicklung unter den 19 regionalen und weltweit aufgestellten Aktien-Benchmarks auf, wie ein Ranking der Nachrichtenagentur Bloomberg belegt. Die Volatilität in den USA und Kanada sank dabei im Vergleich zu den drei Jahren davor um 38 Prozent, nachdem sich die Aktienmärkte von dem schlimmsten Bärenmarkt seit der Weltwirtschaftskrise erholten.

Die nordamerikanischen Aktien lieferten stabilere Erträge, da die Staatsschuldenkrise in Europa und Inflationsbedenken in Schwellenländern dazu geführt haben, dass Investoren die vermeintliche Sicherheit von US-Konzernen suchten. Die Fokussierung von Fed-Chef Ben Bernanke auf eine geringere Arbeitslosenquote hat die US-Erholung angetrieben, nachdem die Zentralbank beispiellose Maßnahmen ergriff, um das Wachstum zu fördern.

“Als wir 2009 abgestürzt sind, zögerten die Entscheidungsträger nicht, die Geldhähne voll aufzudrehen”, sagt Paul Attwood, Vermögensverwalter bei Huntington Asset Advisors, mit Blick auf die Fed-Maßnahmen. “Ihre Amtskollegen in Europa hingegen zögerten, das gleiche zu tun. In den Schwellenmärkten wurde noch bis vor zwölf Monaten die Geldpolitik verschärft. Das ist kein freundliches Umfeld für Aktien.”

Die risikobereinigte Rendite wird errechnet, indem die Gesamtrendite durch die Volatilität, also die täglichen Kursveränderungen, geteilt wird. Damit ergibt sich eine Messzahl für den Ertrag je Risikoeinheit. Eine höhere Volatilität ist mit stärkeren Kursschwankungen in einem kurzen Zeitraum gleichzusetzen, sodass das Potenzial für unerwartete Verluste steigt.


Welche Werte kräftig zulegen konnten

US-Aktien wie Apple, Exxon Mobil und General Electric machen etwa 91 Prozent des MSCI North America Index aus. Royal Bank of Canada, Toronto-Dominion Bank und Bank of Nova Scotia stellen die größten kanadischen Unternehmen im Index dar.

Der MSCI World Index, der Aktien aller 24 Industrienationen umfasst, kommt seit Ende 2009 auf die zweithöchste risikobereinigte Rendite und hat 1,4 Prozent zugelegt. Am schlechtesten hielt sich der MSCI BRIC Index, der 0,6 Prozent einbüßte. Nicht volatilitätsbereinigt verlor dieser Index, an dem die Schwankungen höher sind als in Nordamerika, sogar zwölf Prozent.

Unter den Einzelwerten im Nordamerika-Index kommt Regeneron Pharmaceuticals Inc. mit plus zwölf Prozent auf die höchste risikobereinigte Rendite. Auf Rang zwei kam Liberty Media Corp., gefolgt vom Kosmetikkonzern Ulta Salon, Cosmetics & Fragrance Inc. auf dem dritten Platz. Apple, das wertvollste Unternehmen der Welt und die Aktie mit der höchsten Gewichtung im MSCI North America Index, legte bereinigt um Schwankungen in dem Zeitraum um 5,6 Prozent zu.

“Die nordamerikanischen Märkte sind weniger volatil, da sie zu den größten und sichersten Märkten zählen - und das hat geringere Schwankungen nach oben wie nach unten zur Folge”, sagt Ryan Detrick, leitender technischer Stratege bei Schaeffer's Investment Research in Cincinnati, Ohio. “Die Schwellenmärkte werden immer volatiler sein, da bei ihnen Potenzial für politische Unruhen besteht und es zu anderen unvorhergesehenen Ereignissen kommen kann, die diese Märkte in der Vergangenheit stark belastet haben.”

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