Aktienanlage nach Regionen So grasen Investoren die Börsen nach Rendite ab

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Global Player gesucht

Solange der Aufwärtstrend an den Börsen anhält, ist es also sinnvoller, gezielt nach Aktien besonders gewinnträchtiger und solider Unternehmen Ausschau zu halten, egal wo sie beheimatet sind. Um Währungsrisiken zu mindern, sollten es aber Unternehmen sein, die ihre Geschäfte in den Wachstumsmärkten weltweit machen.

Die zehn Horrorprognosen für 2014
1. EU-weite Einführung von Vermögensteuer läutet Rückkehr zu einer Wirtschaft im Sowjetstil einDeflation und mangelndes Wachstum versetzen die EU-Kommission in Panik, vermutet die Saxobank. Eine Vermögensteuer für Ersparnisse von über 100.000 Euro bzw. US-Dollar soll helfen. Dies soll Ungleichheit abbauen und Mittel für einen „Krisenpuffer" schaffen. Laut Saxobank wäre das der letzte Schritt in Richtung eines totalitären europäischen Staates und der Tiefpunkt für individuelle und Vermögensrechte. Dann hieße es: „Hard Assets" wie beispielsweise Immobilien kaufen und Finanzanlagen verkaufen.Quelle: Saxobank Quelle: dpa
2. Anti-europäische Allianz wird stärkste Fraktion im Europäischen ParlamentAus den Wahlen zum Europaparlament im Mai geht eine transnationale anti-europäische Allianz als stärkste Kraft und größte Fraktion im EU-Parlament hervor. Ein EU-skeptischer Präsidenten wird vom Parlament ernannt. Zugleich gelingt es den europäischen Staats- und Regierungschefs nicht, sich auf einen Präsidenten der Europäischen Kommission zu einigen. Damit verfällt Europa wieder in politisches und wirtschaftliches Chaos. Quelle: dapd
3. Die "Fat Five" des Technologiesektors erwachen 2014 mit einem üblen KaterWährend die Aktien des amerikanischen IT-Sektors derzeit um rund 15 Prozent unter der aktuellen Bewertung des S&P 500 notieren, wird eine Handvoll von Technologieaktien mit einem massiven Aufschlag von ca. 700 Prozent über der Marktbewertung gehandelt. Diese „Fat Five" - Amazon, Netflix, Twitter, Pandora Media und Yelp - stellen sozusagen eine neue Blase innerhalb der alten Blase dar. Zu verdanken ist das dem Run von Anlegern auf seltene Wachstumstitel im Nachgang zur Finanzkrise. Quelle: dpa
4. Nachdem der Dollar auf unter 80 JPY fällt, bucht Bank of Japan Staatstitel aus2014 erlahmt der globale Aufschwung. Die Kurse riskanter Assets purzeln, und Investoren sehen sich gezwungen, Yen zu kaufen. In der Folge fällt der USD/JPY-Wechselkurs unter 80. Daher greift die Bank of Japan zu einer verzweifelten Maßnahme und bucht ihre gesamten Staatstitelbestände aus ihrer Bilanz aus. Das ist ein ebenso simpler, wie unerprobter buchhalterischer Trick, der dem Land nervenaufreibende Ungewissheit und ein potenzielles Desaster mit ungeahnten Nebenwirkungen beschert. Quelle: dpa
5. US-Deflation: Bald auch in Ihrer Nähe!Zwar mögen einige Indikatoren darauf hindeuten, dass die US-Wirtschaft sich erholt hat, doch der Häusermarkt bleibt schwach und die Löhne stagnieren. Für Januar steht im Kongress der zweite Akt der Tragikomödie „Wie man die US-Wirtschaft am besten sabotiert" auf dem Programm. Die Leidtragenden sind Investitionen, Beschäftigung und Zuversicht der Verbraucher. Im Ergebnis würde die Inflation sinken, und Deflation stände wieder ganz oben auf der Tagesordnung des Offenmarktausschusses der Fed. Quelle: dpa
6. Quantitative Lockerung erfasst sogar HypothekenanleihenDurch die quantitative Lockerung in den USA sind die Zinskosten gesunken und die Preise für riskante Assets in die Höhe geschnellt. Dadurch ist der trügerische Eindruck entstanden, die Wirtschaft erhole sich. Es gibt immer noch massive Probleme, vor allem am Häusermarkt, der künstlich gestützt wird. Daher wird der Offenmarktausschuss der Fed die dritte Runde seiner quantitativen Lockerung 2014 auf den Hypothekenanleihemarkt ausweiten. Anstatt mit dem Tapering zu beginnen, wird die Fed ihr nunmehr völlig auf Mortgage Bonds ausgerichtetes Ankaufprogramm auf ein Volumen von über 100 Milliarden US-Dollar pro Monat hochschrauben. Quelle: dpa
7. Brent Crude fällt infolge von Ölschwemme auf 80 Dollar/BarrelDurch die zunehmende Ölförderung mit neuen Methoden und dem wachsenden Fördervolumen Saudi-Arabiens entsteht ein Überangebot am Markt. Erstmals seit vielen Jahren bauen Hedgefonds umfassende Short-Positionen auf. Im Ergebnis fällt der Preis für Brent Crude auf 80 Dollar pro Barrel. Sobald die Ölproduzenten ihren Output jedoch drosseln, wird der Ölpreis wieder in die Höhe schnellen. Letztlich wird die Branche realisieren müssen, dass hohe Preise durchaus nicht selbstverständlich sind. Quelle: dpa

Die Vermögensverwaltung Flossbach von Storch geht deshalb auch an Schwellenländer-Investments anders heran. „In unserem Unternehmensauswahl-Prozess gibt es den Faktor ‚Profiteur der Globalisierung‘, und nicht ‚Aktien aus den Emerging Markets‘“, erläutert Vorndran. „Wir fragen uns, wie und wo Unternehmen in Zukunft noch wachsen können. Wachstum hängt nicht ab vom juristischen Standort, sondern dem Wachstum in den Regionen, in dem ein Unternehmen aktiv ist. Esprit ist beispielsweise ein Unternehmen das in Hongkong gelistet, aber primär in Europa tätig ist. Colgate ist in den USA notiert, aber sehr stark in den Schwellenländern aktiv.“

Ende des Börsenbooms voraus

Solange der globale Aufschwung anhält, stehen die Chancen für Anleger mit wert- und wachstumsorientierter Aktienauswahl noch gut. Allerdings könnte der schon in einigen Monaten abflauen. Der globale Aufwärtstrend wird Preißlers Prognose - mit zeitweiligen Rückschlägen- nur noch halten, bis die für das Frühjahr erwartete Zinserhöhung der US-Notenbank Fed zu wirken beginnt. „Ab Frühjahr oder Sommer kommenden Jahres könnte es dann an den Märkten ziemlich ungemütlich werden. Denn dann werden die steigenden Renditen an den Anleihemärkten die Bereitschaft der Anleger erhöhen, beim nächsten Konjunkturabschwung aus den Aktienmärkten in die Anleihemärkte umzuschichten. Und weil die Notenbanken dann nicht mehr wie im bisherigen Umfang die Märkte stützen, dürfte es an der Börse recht holprig werden“, sagt Preißler.

Deshalb empfehlen Börsenprofis Privatanlegern für ihr Aktienengagement einen Anlagehorizont von mindestens drei bis fünf Jahren und starke Nerven. Denn dann können sie mindestens einen kompletten Konjunkturzyklus überstehen und kräftige – aber vorübergehende – Kursverluste mit der nächsten Aufschwungphase wieder wettmachen.

Wer sehr kurzfristig anlegen will und Rückschläge vermeiden muss oder in den nächsten ein oder zwei Jahren an sein Geld heran muss, sollte besser überhaupt nichts machen. „Dann bleibt das Geld besser auf dem Konto“, sagt Bantleon-Chefvolkswirt Preißler. „Alternativ sind aktiv gemanagte Fonds in so einer Marktphase immer noch die beste Wahl. Für einen Privatanleger ist das schnelle Umschichten sonst zu schwierig.“

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