Aktienempfehlungen Hedgefonds spenden Börsentipps für die Krebshilfe

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Kursanstieg und Überflieger

Die reichsten Fonds-Manager
Platz 7: David TepperEigenkapital: 5,5 Milliarden DollarFür Tepper war 2012 bislang ein sehr erfolgreiches Jahr. Sein Palomino Fonds kletterte um 13,3 Prozent nach oben im ersten Halbjahr, nachdem er 2011 um 5,09 Prozent gesunken war. Der frühere Goldman-Sachs-Händler entschloss sich 1993, auf eigene Faust Appaloosa Management zu gründen. Zuvor hatte sich der gebürtige Pittsburgher vergeblich nach einem Partner umgesehen. Appaloosa managt derzeit 12 Milliarden Dollar. 2009 machte der in New Jersey lebende Tepper einen der legendärsten Trades in der Geschichte. Er verdiente 7 Milliarden, indem sein Hedgefonds Anteile von kriselnden Banken aufkaufte, darunter die Bank of America. In 2011 riss Tepper das Sagaponack Standhaus ab, welches er der Ex-Frau des ehemaligen Gouverneurs Jon Corzine erst 2010 für 43 Millionen Dollar abgekauft hatte. Tepper hält eine Minderheit an den Pittsburgh Steelers. Quelle: Creative Commons-Lizenz
Platz 6: Steve CohenEigenkapital: 8,8 Milliarden DollarDer Wharton-Absolvent Cohen startete 1978 als Optionen-Händler bei Gruntal & Co. Die Legende besagt, dass er bereits am ersten Arbeitstag 8000 Dollar Profit machen konnte. Cohen machte sich 1992 selbständig und gründete SAC Capital mit 25 Millionen an Assets. Heute wird der Manager als eine der mächtigsten Kräfte im Equity Trading angesehen. Seine Firma in Stamford managt 13 Milliarden Dollar. 2011 schlug er die Konkurrenz mit einer 8-Prozent-Rendite, und das in einem Jahr, wo der durchschnittliche Hedgefonds um 5 Prozent sank. SACs Flagschiff-Fonds stieg im August 2012 um 8 Prozent. Der begeisterte Kunstsammler erwarb 2012 einen 4-Prozent-Anteil an den New York Mets für 20 Milliarden Dollar. Jedoch gelang es ihm nicht, einen noch größeren Anteil an den Los Angeles Dodgers zu kaufen. Quelle: Presse
Ray Dalio Quelle: Presse
Platz 4: John PaulsonEigenkapital: 11 Milliarde DollarPaulson machte vor fünf Jahren den größten Trade aller Zeiten klar. Doch nachdem seine größten Fonds in den vergangenen 18 Monaten zweistellige Verluste gemacht haben, muss er nun nervöse Anleger beruhigen. Die Privatbank-Sparte der Citigroup drohte mit einem Investmentstopp, während die Bank of America standhaft blieb. Von Paulson & Co gemanagte Assets sanken um 14 Milliarden Dollar auf 21 Milliarden. Sein persönliches Vermögen sank um 4 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr. Lange setze er auf Gold, doch nun scheint Paulson auf Immobilien zu vertrauen. Einer seiner Fonds riss sich kürzlich 875 Hektar in Las Vegas unter den Nagel. Für sich selbst kaufte er das 90-Hektar-Anwesen Hala Ranch in Aspen, Colorado, und in der Nähe eine 38-Hektar-Parzelle namens Bear Cabin, die einem saudischen Prinzen gehörte. Dafür zahlte Paulson 49 Millionen. Der ehemalige Managing Director von M&A/Bear Stearns gründete seinen Hedgefonds 1994. Zum Milliardär wurde er 2007, indem er Subprime Securities shortete und eine Auszahlung von 3,5 Milliarden erhielt. 2010 betrug sein Take 4,9 Milliarden, ein Rekord in der Hedgefonds-Branche. Quelle: rtr
Platz 3: James SimonsEigenkapital: 11 Milliarden DollarDer „Quant King“ hat sich 2010 offiziell von seinem 15-Milliarden-Dollar-Hedgefonds, Renaissance Technologies, zurückgezogen. Doch auch mit 74 Jahren spielt er noch eine wichtige Rolle im Unternehmen und verfolgt sämtliche Schritte. Renaissance’s Institutional Equities Fonds stiegen um 9,9 Prozent bis Ende Juli 2012, während der Future-Fonds im Juni um 3 Prozent absank. Der Absolvent des Massachusetts Institute of Technology begann seine Karriere als theoretischer Mathematiker und knackte Geheimcodes für das US-Verteidigungsministerium während des Vietnam-Kriegs. Später leitete Simons die Rechnungsabteilung von SUNY-Stony Brook. 1982 gründete er Renaissance Technologies, Sitz ist East Setauket, New York. Mithilfe von Computerprogrammen sucht der Fonds nach ineffizienten flüssigen Papieren. Quelle: AP
Platz 2: Carl IcahnEigenkapital: 14,8 Milliarden Dollar Selbst im Alter von 76 macht Icahn keine Anstalten, kürzer zu treten. Sein Hedgefonds war einer der Top-Performer im Jahr 2011. Weiterhin weist der Fonds eine starkes Kapital auf, dank der Wettem auf Amylin, Hain Celestial und El Paso energy. Die Aktien von Icahns Konglomerat Icahn Enterprises, das auf Triebwagen, Einzelhandel, Spiele, Energie und Fahrzeuge setzt, blieben seit vergangenem August auf flachen Kurs. Icahn hat nun beschlossen, weniger auf externe Anlagen zu setzen und sich künftig auf Investments in seine eigenen Fonds zu konzentrieren. Quelle: rtr
Platz 1: George SorosEigenkapital: 19 Milliarden DollarDer legendäre Investor hat sich 2011 zur Ruhe gesetzt. Seinen Hedgefonds wandelte er in ein Familienunternehmen um. Nur knapp eine Milliarde Dollar sind für externe Anleger noch an Assets verfügbar. Mit diesem Schritt entzog er sich den neuen strengen Richtlinien für Hedgefonds. Investment-Experten verwalten die verbleibenden Vermögenswerte seiner Familie und seiner Gesellschaften. Der in Budapest geborene Soros überlebte die Besatzung der Nazis und studierte an der London School of Economics. Anschließend gründete er den Hedgefonds Quantum Fund Management in 1969. Als bekannter Gegner der europäischen Integration bezeichnete der Manager kürzlich die Euro-Einführung als „sehr fehlerhaft“ und umriss die Situation als eine „existenzielle europäische Krise“. Seit 1979 spendete Soros 8,5 Milliarden Dollar für Menschenrechte, Bildung und für Organisationen der öffentlichen Gesundheit. Im August 2012 verkündete der Investor auf seinem 82. Geburtstag in Southhampton, dass er und seine 42-jährige Freundin Tamiko Bolton verlobt sind. Quelle: rtr

Marc Lasry von Avenue Capital sieht Potenzial in den Anleihen der US-Kaufhauskette J.C. Penney. Er glaubt nicht an die Gefahr eines Konkurses. Auch nicht nach den desaströsen Umstrukturierungsversuchen durch Kurzzeit-CEO Ron Johnson, der zuvor den Einzelhandelsbereich von Apple geleitet hatte. Dank einer Kapitalerhöhung über 800 Millionen Dollar im September verfüge Penney über genügend Barmittel, um den Kopf bis 2015 über Wasser zu halten, dann sei wieder mit der Rückkehr in die Gewinnzone zu rechnen. Das neue Management greift auf bewährte Erfolgsrezepte wie Rabattmarken, Rabattaktionen und günstige Eigenmarken zurück. In zwei Jahren könnte die Penney-Anleihe, die noch zehn Jahre lang läuft und derzeit zu 69 Cent je Dollar gehandelt wird, wieder bei 100 Cent notieren und den Anlegern fünf bis sechs Prozent Jahresrendite plus 30 Prozent Kursanstieg bringen.

Neuer Überflieger?

Mark Kingdon empfiehlt Boeing. Der Flugzeugbauer profitiere vom höchsten Auftragsbestand seit mehr als acht Jahren und der Zunahme von Flugreisen in Asien. Gewinn-Katalysator sei der 787 Dreamliner, „das erste Flugzeug seit den Sechzigerjahren, das von Grund auf neu konstruiert wurde“. Die Vorteile des zuletzt pannengeplagten Dreamliners: 30 Prozent geringere Betriebskosten und 20 Prozent Treibstoffeinsparung. Dadurch könne sich das Flugzeug für Fluglinien in weniger als drei Jahren amortisieren. Dank massiver Aktienrückkäufe, steigender Produktionszahlen und positiver Lerneffekte hat Boeing einen rasch steigenden Cash-Flow, der Kurs der Aktie könne von derzeit 130 Dollar bis 2015 auf 170 Dollar steigen, hofft Kingdon.

Dinakar Singh von TPG-Axon Capital sieht in der Aktie des japanischen Industrieausrüsters Hitachi Potenzial. Ihm gefällt das Management, das die Umstrukturierung vorantreibt: Das Geschäft mit privaten Endkunden wird ausgegliedert, die Verschuldung abgebaut, und Kostenreduzierungen werden auf den Weg gebracht. Die Hitachi-Aktie verdiene das gleiche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16 bis 18 wie die Vergleichsunternehmen Emerson Electronic und Philips, notiere aber derzeit bei mageren zwölf.

Steve Kuhn, Spezialist für notleidende Kredite bei Pine River Capital Management, sagt, er sei beim Aktienteam seines Unternehmens „auf einen echten Knüller gestoßen“, nämlich die börsennotierte Private-Equity-Gesellschaft American Capital. Als Risikokapitalgeber investiert American Capital in Schuldpapiere und Eigenkapital von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Ähnlich wie die ebenfalls börsennotierten Reits (Immobilien-Aktiengesellschaften) ist American Capital in den USA von der Besteuerung eigener Gewinne befreit, wenn es jedes Jahr 90 Prozent davon an die Investoren ausschüttet.

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