Marc Lasry von Avenue Capital sieht Potenzial in den Anleihen der US-Kaufhauskette J.C. Penney. Er glaubt nicht an die Gefahr eines Konkurses. Auch nicht nach den desaströsen Umstrukturierungsversuchen durch Kurzzeit-CEO Ron Johnson, der zuvor den Einzelhandelsbereich von Apple geleitet hatte. Dank einer Kapitalerhöhung über 800 Millionen Dollar im September verfüge Penney über genügend Barmittel, um den Kopf bis 2015 über Wasser zu halten, dann sei wieder mit der Rückkehr in die Gewinnzone zu rechnen. Das neue Management greift auf bewährte Erfolgsrezepte wie Rabattmarken, Rabattaktionen und günstige Eigenmarken zurück. In zwei Jahren könnte die Penney-Anleihe, die noch zehn Jahre lang läuft und derzeit zu 69 Cent je Dollar gehandelt wird, wieder bei 100 Cent notieren und den Anlegern fünf bis sechs Prozent Jahresrendite plus 30 Prozent Kursanstieg bringen.
Neuer Überflieger?
Mark Kingdon empfiehlt Boeing. Der Flugzeugbauer profitiere vom höchsten Auftragsbestand seit mehr als acht Jahren und der Zunahme von Flugreisen in Asien. Gewinn-Katalysator sei der 787 Dreamliner, „das erste Flugzeug seit den Sechzigerjahren, das von Grund auf neu konstruiert wurde“. Die Vorteile des zuletzt pannengeplagten Dreamliners: 30 Prozent geringere Betriebskosten und 20 Prozent Treibstoffeinsparung. Dadurch könne sich das Flugzeug für Fluglinien in weniger als drei Jahren amortisieren. Dank massiver Aktienrückkäufe, steigender Produktionszahlen und positiver Lerneffekte hat Boeing einen rasch steigenden Cash-Flow, der Kurs der Aktie könne von derzeit 130 Dollar bis 2015 auf 170 Dollar steigen, hofft Kingdon.
Dinakar Singh von TPG-Axon Capital sieht in der Aktie des japanischen Industrieausrüsters Hitachi Potenzial. Ihm gefällt das Management, das die Umstrukturierung vorantreibt: Das Geschäft mit privaten Endkunden wird ausgegliedert, die Verschuldung abgebaut, und Kostenreduzierungen werden auf den Weg gebracht. Die Hitachi-Aktie verdiene das gleiche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16 bis 18 wie die Vergleichsunternehmen Emerson Electronic und Philips, notiere aber derzeit bei mageren zwölf.
Steve Kuhn, Spezialist für notleidende Kredite bei Pine River Capital Management, sagt, er sei beim Aktienteam seines Unternehmens „auf einen echten Knüller gestoßen“, nämlich die börsennotierte Private-Equity-Gesellschaft American Capital. Als Risikokapitalgeber investiert American Capital in Schuldpapiere und Eigenkapital von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Ähnlich wie die ebenfalls börsennotierten Reits (Immobilien-Aktiengesellschaften) ist American Capital in den USA von der Besteuerung eigener Gewinne befreit, wenn es jedes Jahr 90 Prozent davon an die Investoren ausschüttet.