Aktienkauf Sicher anlegen mit den wichtigsten Börsenstrategien

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Cost Average und Dividenden-Hamster

Blick auf den Kurs des Deutschen Aktien Index Quelle: dpa

4. Cost Average

Diese Strategie, auf Deutsch auch „verbilligen“ genannt, könnte nicht simpler sein: Man investiert regelmäßig einen fixen Betrag zu einem fixen Datum, etwa jeden 1. des Monats 200 Euro in einen Dax-Indexfonds. Weder der jeweils aktuelle Punktestand des Dax, noch die Nachrichtenlage spielen eine Rolle. Die Strategie funktioniert natürlich auch mit Einzelaktien, aber wegen der günstigen Handelsgebühren und der bereits enthaltenen Risikostreuung auf viele Titel bieten sich Indexprodukte wie ETFs an.

Die Strategie ist sehr simpel, hat aber zwei große Vorteile gegenüber dem „Ich muss mal wieder was tun“ oder „ich hab gerade Geld übrig“-Ansatz der meisten Anleger. Erstens diszipliniert das regelmäßige Beiseite-Legen eines bestimmten Betrages und stellt sicher, dass überhaupt Vermögensaufbau betrieben wird. Andernfalls macht der innere Schweinehund mit typischen Ausreden wie „es ist schon wieder zu teuer” oder „ich traue mich noch nicht wieder rein“ dieses Unterfangen oft zunichte. Zweitens : Sind die Börsen im Sinkflug, kauft man mehr Aktien oder Fondsanteile für sein Geld, sind sie im Steigen begriffen, kauft man zwar weniger, aber immerhin ist man dabei in der Hausse. Und die im letzten Niedergang zahlreich billig eingeheimsten Titel liefern noch Schub.

5. Dividenden-Hamster

Einigen Langfriststudien zufolge machen die Dividenden allein mehr als die Hälfte des langfristigen Anlageerfolges mit Aktien aus. Eine simple Dividendenstrategie, die allerdings viel Disziplin erfordert ist, die jährlichen Ausschüttungen umgehend in die selben Unternehmen zu reinvestieren. Hatte ein Anleger zum Beispiel dieses Frühjahr 10.000 Euro in BASF, 10.000 in Bayer, 10.000 in Allianz und 10.000 in BMW investiert, so hätte er für die dann enthaltenen rund 1000 Euro Dividende (eigentlich 1330 Euro, aber 25 % Abgeltungssteuer müssen natürlich auch auf Dividenden entrichtet werden) fünf BMW-Aktien, drei Bayer, drei Allianz und fünf BASF–Aktien nachkaufen müssen. Im kommenden Frühjahr erhält er dann entsprechend mehr Dividende, da er mehr Stücke besitzt. Auch diese Strategie erfordert einige Jahre Durchhaltevermögen. Dafür kommt der Anleger auch bei Dividenden in den Genuss des Zinseszins-Effekts. Der willkommene Nebeneffekt dieser Strategie: Unternehmen, die die Dividenden häufig kürzen, werden auf Dauer immer kleiner im Gesamtdepot, der Anteil jener, die ihre Dividende regelmäßig erhöhen oder wenigstens konstant halten, wächst.

Freilich erfordert dieser Ansatz ein einigermaßen großes, liquides Vermögen; mit Kleckerbeträgen funktioniert es, wegen der dann relativ hohen Handelsgebühren, schlecht. Zudem führt die Strategie im Extremfall zu einer starken Übergewichtung einzelner Titel im Depot, alle paar Jahre sollte daher die Aktienauswahl überprüft werden.

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