Aktienkauf Sicher anlegen mit den wichtigsten Börsenstrategien

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Saisonal kaufen und den Trend beachten

Kleine Börsenchronik - Dax auf Rekordjagd
Dax-Höchststand Quelle: dpa
Foto vom roten Platz in Moskow Quelle: AP
Foto der US-Notenbank Quelle: dapd
Foto von Verona Pooth Quelle: dpa/dpaweb
Foto des Anschlages auf das World-Trade-Center am 11. September 2001 Quelle: REUTERS
Foto des Irakkrieges Quelle: dpa
Schriftzug IKB Quelle: dpa

1. Saisonal

Diese (einfache) Strategie basiert auf nur einem einzigen Parameter: Dem Kalendermonat. Die Historie etwa des Deutschen Aktienindex, Dax, zeigt, dass der August und der September die statistisch mit Abstand schwächste Durchschnittsrendite aufweisen; so fielen die Dax-Aktien seit 1988 im August um durchschnittlich mehr als zwei Prozent, im September gingen sie im Schnitt gar um 3,4 Prozent zurück. Bei den meisten anderen großen Weltbörsen ist es ähnlich.

Der alte Spruch „Sell in May“ stammt aus den USA der 1950er Jahre. Damals hatten Broker und deren Kunden im Sommer schlicht Ferien und keine Lust, jeden Tag die Kurse mühsam abzufragen; der Handel war entsprechend mau. Viele nahmen zudem vor der Sommerpause noch Gewinne mit oder wollten mit den Verkäufen vermeiden, nach dem Urlaub vor einer bösen Überraschung im Depot zu stehen.

Das ist heute, in Zeiten von Smartphone und kostenlosen Internetzugängen in fast jedem Hotelzimmer, kaum noch ein triftiger Grund. Dennoch funktionierte das Muster auch in den meisten Jahren der jüngeren Vergangenheit.

Anleger können es sich zunutze machen und die beiden Spätsommermonate einfach aussparen, also erst im Oktober Aktien kaufen und sie im Hochsommer wieder verkaufen. Dann aber auch unabhängig von der jeweils aktuellen Stimmung und Nachrichtenlage, und über einen möglichst langen Zeitraum. Hätte man sie 15 Jahre lang zum Beispiel mit Dax-Aktien durchgezogen, hätte diese einfache Strategie immerhin fast 15 Prozent jährliche Rendite eingebracht – doppelt so viel wie der Dax.

2. Trendfolge

„The trend ist your friend“, sagen sich viele Anleger: Sie setzen – vereinfach gesagt – auf Aktien, die bereits gut laufen. Es gibt unzählige verschiedene Trendfolgemodelle. Das Kalkül ist immer ähnlich: dass diese Aktien durch ihre Kursgewinne andere Anleger auf sich aufmerksam machen und daher die Kursgewinne sich beschleunigen.

Das Spiel funktioniert erstaunlicherweise auch recht gut – bis es irgendwann in Heulen und Zähneklappern endet. Denn klar ist auch, wohin diese Reise geht: früher oder später sind zu viele Anleger in den Trend-Aktien investiert, es kommt zu ersten Gewinnmitnahmen. Die häufen sich, der Kurs schwächt sich ab, der Trend zerbricht, was dann wiederum viele weitere Anleger aussteigen lässt, und so weiter.

Besser als die krude „Gewinner“-Strategie ist eine Orientierung an so genannten gleitenden Durchschnitten. Der am häufigsten gebrauchte ist die 200-Tage-Linie. Sie wird gebildet vom gleitenden Durchschnitt der Schlusskurse der jeweils letzten 200 Börsentage. Durchbricht ein Aktienkurs diese Linie von unten nach oben, steigen Käufer ein, fällt der Tageskurs der Aktie darunter, wird rigoros verkauft. So vermeiden die Anleger immerhin große Kursverluste, was wohl die 4 bis 6 Prozentpunkte Mehr-Rendite gegenüber dem allgemeinen Markt erklären dürfte, die viele Studien dieser Strategie attestieren.

Der Nachteil ist: die Strategie scheint sich abzunutzen, je neuer die Untersuchungen und je aktueller der Betrachtungszeitraum, desto schlechter funktionierte sie.

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