Aktienkurse Börse in Shanghai bricht ein

An der Börse in Shanghai stürzen die Kurse ab. Innerhalb kurzer Zeit gibt der Aktienindex um sechs Prozent nach. In den vergangenen Tagen hatte die Börse noch kräftig zugelegt.

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Vor einer Börsenanzeigetafel in Tokio. Quelle: AP

Der Aktienmarkt in China musste heute einen rekordverdächtigen Verluste hinnehmen. Der Shanghai Composite Index verlor zeitweise sechs Prozent und stürzte auf 2859 Punkte. Ein schlechteres Rating für Staatsanleihen und die Schwäche der chinesischen Währung Yuan, die auf ein Viermonatstief fiel, sorgte laut Nachrichtenagentur Bloomberg für schlechte Stimmung unter den Anlegern. Die hohe Volatilität besorgt viele Anleger. Der Shanghai Index schwankte um mehr als 250 Punkte. Investoren fragen sich aktuell, ob die Rally am chinesischen Aktienmarkt wirklich nachhaltig ist. In den vergangenen Monaten schlug der chinesische Markt alle anderen Märkte weltweit, chinesische Aktien sind so teuer wie seit dem Jahr 2011 nicht mehr.

An den Börsen in Shanghai und Shenzhen wechselten heute Aktien im Wert von rund 200 Milliarden Euro den Besitzer, fünfmal soviel wie üblich. „Da steigen Leute aus“, sagt Ryan Huang, Marktstratege von IG Asia. „Spekulanten kommen auf dem Markt und erhöhen die Volatilität.“

Der Wert mit dem höchsten Tagesverlust war Hainan Mining. Die Aktie stürzte 44 Prozent ab. Die Titel von Boyuan Investment verloren zehn Prozent. Besonders häufig wurden die Aktien der Bank of China gehandelt. Die Aktie verlor 9,3 Prozent auf 3,3 Yuan. Auch andere Banken verloren: Die Agricultural Bank Of China verlor 8,9 Prozent auf 3,1 Yuan.
Am Börsenplatz Shenzhen gaben die Titel von BOE Technology neun Prozent nach, TCL verlor drei Prozent, Changjiang Securities gab 5,8 Prozent ab.

Auch andere Aktienmärkte in Fernost haben am Dienstag nachgegeben. Nachdem der Nikkei-Index zum Wochenauftakt noch den höchsten Stand seit mehr als sieben Jahren erreicht hatte, nahmen Anleger Gewinne mit. Der Nikkei-Index der 225 führenden Werte verlor 0,7 Prozent auf 17.813 Punkte.

Der wieder stärkere Yen belaste zudem insbesondere Exportfirmen, sagten Analysten. Auch der weiter abgesackte Ölpreis drücke die Stimmung an den Börsen. Am höchsten fielen die Verluste in Australien aus, wo der Index um 1,7 Prozent nachgab. Der MSCI-Index asiatischer Werte außerhalb Japans fiel um rund ein Prozent. Gegen den Trend verbuchte die Börse in Singapur Gewinne, wo der Index 0,8 Prozent zulegte.

Bei den Einzelwerten gehörten die Aktien von Sony mit einem Minus von vier Prozent zu den größten Verlierern. Eine Hackergruppe hat den Konzern aufgefordert, auf die Veröffentlichung des Films "The Interview" zu verzichten. In der Komödie geht es um fiktive CIA-Pläne zur Ermordung von Kim Jong Un.

Weiter nach unten ging es auch mit den Ölpreisen: Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um 70 Cent auf 65,49 Dollar je Barrel (159 Liter). Ein Überangebot drückt seit fast sechs Monaten die Preise.

Am Devisenmarkt legte der Dollar weiter zu. Grund sind anhaltende Spekulationen auf eine Zinswende der Notenbank der weltgrößten Volkswirtschaft. Die US-Währung war für 120,38 Yen zu haben. Der Euro rutschte zum späten Handel in New York ab und kostete 1,2292 Dollar.

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