1879 gründete Bennet Pell in der britischen Kolonie Singapur eine private Telefongesellschaft mit 50 Leitungen. Singapore Telecom, kurz Singtel, blieb im Stadtstaat bis heute die klare Nummer eins der Branche.
Schon früh wuchs Singtel über den Heimatmarkt hinaus. 2000 stieg der an der Börse heute mit umgerechnet knapp 31 Milliarden Euro bewertete Telekomkonzern durch die Übernahme von Optus zur Nummer zwei in Australien auf. Singtel hat dort zehn Millionen Mobilfunkabonnenten und etwa eine Million Breitbandkunden. Der zu 54,4 Prozent vom Singapurer Staatsfonds Temasek kontrollierte Konzern hält Beteiligungen an sechs führenden Mobilfunkbetreibern im übrigen Asien. Über das 32,3-Prozent-Paket am indischen Marktführer Bahrti Airtel hat sich Singtel zudem den Zugang in 17 afrikanische Märkte verschafft. Insgesamt versorgt Singtel damit fast 450 Millionen Mobilfunkkunden in 26 Ländern.
Im Geschäftsjahr 2011/12 (31. März) stiegen Umsatz und Nettogewinn um jeweils gut vier Prozent auf 18,8 und 4,0 Milliarden Singapur-Dollar, umgerechnet 11,8 und 2,5 Milliarden Euro. Hohe operative Mittelflüsse von umgerechnet 3,3 Milliarden Euro pro Jahr und die solide Bilanz mit überschaubaren Nettoschulden von 4,7 Milliarden Euro erlauben Singtel die Fortsetzung der Expansion in nicht gesättigte Wachstumsmärkte, ohne dabei große Abstriche bei Ausschüttungen an die eigenen Aktionäre machen zu müssen. Die Aktie bietet 5,4 Prozent Dividendenrendite. Bleibt der Singapur-Dollar fest, winken Euro-Anlegern zudem Währungsgewinne.
