Aktionäre zögern Finanzinvestoren weit von Stada-Übernahme entfernt

Sie haben erst ein Fünftel der Aktionäre überzeugt: Die Finanzinvestoren Bain und Cinven wollen den Konzern Stada für mehrere Milliarden Euro kaufen. Der hohe Anteil von Privatanlegern gilt als Gefahr für die Übernahme.

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Unter den Aktionären des Pharmakonzerns befinden sich viele traditionsbewusste Ärzte und Apotheker. Quelle: dpa

Bad Vilbel Einen Tag vor Ablauf der Frist haben die Finanzinvestoren Bain und Cinven erst wenige Anleger von ihrem Übernahmeangebot für den Pharmakonzern Stada überzeugt. Bis Mittwoch nahmen nur gut ein Fünftel der Aktionäre (21,5%) die Offerte an, wie die beiden Beteiligungsgesellschaften mitteilten. Sie wollen den hessischen Arzneimittelhersteller für 5,3 Milliarden Euro kaufen, haben aber die Bedingung gestellt, dass bis Donnerstag um Mitternacht mindestens 75 Prozent der Stada-Aktionäre zustimmen.

Zwar ist es bei Übernahmen generell nicht ungewöhnlich, dass sich Investoren erst kurz vor Ende der Annahmefrist entscheiden. Doch bei Stada gilt der hohe Anteil von Privatanlegern, die laut Firmenangaben 29 Prozent der Aktien halten, als Gefahr für die Übernahme. Darunter sollen viele traditionsbewusste Ärzte und Apotheker sein.

Der Konzern hatte daher zuletzt gezielt bei Kleinanlegern für die Übernahme geworben. Eine weitere Hürde sind Indexfonds, die rund 10 Prozent der Stada-Anteile halten und diese wegen der Zugehörigkeit des Unternehmens zum MDax aus technischen Gründen nicht andienen dürfen.

Auch an der Börse zeigte sich die Skepsis: Stada-Aktien notierten am Nachmittag bei gut 64 Euro und damit klar unter dem Übernahmegebot von Bain und Cinven, die 66 Euro je Anteil zahlen wollen.

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