Alno in der Krise Großaktionärswechsel bei Küchenfirma

Der Küchenbauer Alno hat seit langem mit roten Zahlen zu kämpfen. Ein neuer Großaktionär soll nun helfen – der ist auch den VW-Bossen bekannt, wenngleich wohl eher in schlechter Erinnerung.

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Der Küchenhersteller hat in den ersten neun Monaten des Jahres ein Minus von 15,2 Millionen Euro eingefahren. Quelle: dpa

Pfullendorf Zum Einstieg einer bosnischen Unternehmerfamilie als Großaktionär hat der Küchenhersteller Alno abermals tiefrote Zahlen vorlegen müssen. Beim Betriebsergebnis (Ebitda) sei in den ersten neun Monaten 2016 ein Minus von 15,2 Millionen Euro gemacht worden, teilte Alno am Montag in Pfullendorf mit. Vor einem Jahr lag das Minus den Angaben zufolge bei 12,6 Millionen Euro. Zugleich stieg der Umsatz in dem Zeitraum um 5,1 Prozent auf 365,9 Millionen Euro. Das Inlandsgeschäft zog mit fast zehn Prozent Plus kräftig an. Alno-Chef Max Müller sagte, wegen der aktuellen Auftragseingänge und eines guten Messeverlaufs blicke er optimistisch nach vorn.

Ebenfalls am Montag verkündete Alno einen Wechsel beim Großaktionär. Wie erwartet löst die bosnische Unternehmerfamilie Hastor den US-Hausgerätehersteller Whirlpool als Großaktionär bei der angeschlagenen Küchenfirma ab. Die Beteiligungsfirma Tahoe, die zum Firmenimperium der Hastors gehört, habe per Option gut 14 Prozent der Alno-Stammaktien von Whirlpool übernommen, teilte Alno mit. Firmenchef Müller zeigte sich erfreut über „einen strategischen Großinvestor, der uns Stabilität sowie eine klare Perspektive für die Zukunft gibt“. Whirlpool bleibe aber als Lieferant und Kreditgeber eng verbunden mit Alno.

Mit einem anderen, vor knapp zwei Wochen gesicherten Aktienpaket über 2,65 Prozent der Stammaktien sowie über eine Stimmrechtsvereinbarung mit anderen Aktionären (16,52 Prozent) kontrolliert Tahoe nun ein Drittel der Stimmrechte. Der bisherige Aufsichtsratschef Hanns Rech sowie drei andere Mitglieder des Kontrollgremiums legten ihre Mandate nieder, um Platz zu machen für Tahoe-Vertreter. Alno sucht schon seit langem den Weg zurück in die Erfolgsspur.

Der Unternehmerfamilie Hastor wiederum gehört auch die Prevent-Gruppe. Die hatte unlängst den Autobauer VW in Schwierigkeiten gebracht, als zwei Prevent-Zuliefertöchter die Lieferung von Autoteilen zwischenzeitlich verweigerten.

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