Er hat seinen Wert seit 2005 auf 50 000 Euro verdoppelt. Rechnet man aber – sehr vorsichtig kalkuliert – 2000 Euro Unterhalt pro Jahr mit ein, bleibt eine Wertsteigerung von 7000 Euro, also knapp 25 Prozent oder 2,8 Prozent pro Jahr. Zahlt der Anleger beim Verkauf noch Provision oder lässt ein Gutachten anfertigen, bleibt trotz nomineller Wertverdopplung kaum Rendite übrig.
Bei deutlich teureren Modellen, wie dem Flügeltürer 300 SL von Mercedes, fallen die Unterhaltskosten weniger stark ins Gewicht. Für ihn weist der Index allerdings auch einen durchschnittlichen Preis von 580 000 Euro aus.
Günstiger sind frühere Arme-Leute-Autos wie die Ente (Citroën 2CV) oder die BMW Isetta, die zuletzt stark im Wert gestiegen sind. Die Sportkarossen-Ikone Ferrari Testarossa aus den Achtzigern konnte hingegen noch nicht vom Oldtimer-Boom profitieren.
„Die Wertentwicklung einzelner Modelle ist unvorhersehbar“, sagt Mika Hahn vom Düsseldorfer Autohaus Classic Remise. Generell raten Oldtimer-Experten dennoch zum Kauf von Sportboliden der großen Marken.
Von den zehn teuersten Autos, die in diesem Jahr verkauft wurden, waren neun Ferraris. Vor allem Ferraris aus der Zeit vor 1969, als Fiat bei Ferrari einstieg und die Modelle in größeren Serien gebaut wurden, sind begehrt. „Wichtig ist bei Oldtimern, dass es den Hersteller noch gibt oder dass er zumindest als Marke in den Köpfen noch verankert ist“, sagt Wilke.
Bei noch existierenden Herstellern kommen Autoliebhaber zudem leichter an Ersatzteile. „Unter diesen Gesichtspunkten sind für die Zukunft zum Beispiel der erste Alfa Romeo Spider, der Jaguar Mark 2 oder ein Exot wie ein Maserati Mexico interessant.“
Letzterer hat die 100 000-Euro-Marke bereits genommen, die beiden anderen werden noch ab unter 50 000 Euro angeboten. Hahn von Classic Remise traut auch dem Ferrari 328 den Sprung zum begehrten Liebhaberobjekt zu. „Er steht auf der Schwelle zum Oldtimer und ist eine Designikone.“ Im Moment wird der Wagen noch für 50 000 bis 70 000 Euro gehandelt.
Rolex von Paul Newman
Mit weniger Geld kommen Investoren bei Luxusuhren davon. Unter den Sachwerten gelten Uhren als Einstiegsdroge. Während Violinen und Autos als Geldanlage meist nur für ausgesprochen betuchte Kunden infrage kommen, seien werthaltige Uhren bereits ab 4000 Euro zu haben, sagt Andreas Löffler.
Er ist gelernter Uhrmacher und hat bei der Dresdner Manufaktur Glashütte gearbeitet. Heute verantwortet er die Uhrensparte der Schweizer Stiftung Battenberg. „Die Marke der Uhr spielt eine entscheidende Rolle bei der Frage, ob sie zur Wertanlage taugt oder nicht.“ Vor allem Uhren von Rolex und Patek Philippe seien empfehlenswert.
Der Clou der Luxusuhren: Die Hersteller verändern die Modelle über Jahrzehnte kaum. Die Preise für Neuauflagen der Uhren erhöhen sie aber immer weiter. „Das zieht auch den Preis für gebrauchte Uhren mit nach oben“, erklärt Löffler.
Satte Renditen sind aber die Ausnahme. Eine solche bot in der Vergangenheit die Rolex Daytona. Eine Daytona der ersten Edition wird beim Online-Händler chrono24 zwischen 20 000 und 50 000 Euro angeboten. „Früher lag sie mal für 900 Mark im Laden, und keiner wollte sie haben“, sagt Löffler.