Anlagebetrug Diese Warnsignale sollten Anleger hellhörig machen

Die Zahl der Anlagebetrügereien steigt. Der Bankenverband hat deshalb Warnhinweise zum typischen Vorgehen der Abzocker zusammengetragen. Wann Anleger Vorsicht walten lassen sollten.

Polizei registriert mehr Fälle von AnlagebetrugDie Zinsen im Keller, die Renditen sind mickrig, dividendenstarke Aktien vielfach schon teuer – das macht Anleger anfällig für unseriöse Anlageprodukte, die hohe Gewinne versprechen. Laut polizeilicher Kriminalstatistik sind die erfassten Betrugsdelikte im Bereich Kapitalanlage und bei Beteiligungsgeschäften 2015 gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent auf 7.895 Fälle gestiegen. Zwar gelang es den Behörden, nahezu alle erfassten Betrügereien im Bereich Geldanlage aufklären (98,8 Prozent), dennoch haben die meisten Geschädigten ihr Geld dabei verloren. Der Bundesverband deutscher Banken - der Spitzenverband der Privatbanken in Deutschland - warnt daher eindringlich vor allzu gut klingenden Angeboten zur Geldanlage. Die folgenden Warnhinweise sollten Anleger beachten. Quelle: Fotolia
Warnhinweis Nr. 1: Hohe GewinnversprechenDie Aussicht auf attraktive Gewinne verleitet Anleger leicht zu unbedachten Entscheidungen. Zur Orientierung: Sichere Anlagen bringen derzeit nur zwischen null und ein Prozent Zinsen. Ohne Risiko gibt es keine höheren Renditen. Deutlich höhere Renditegarantien sind unseriös. Quelle: dpa
Warnhinweis Nr. 2: Anlageangebote am Telefon Das unaufgeforderte „Cold Calling“ ist zwar gesetzlich verboten, dennoch versuchen viele unseriöse Anbieter erste Kundenkontakte per Telefon zu knüpfen. Hier gilt: Erst gar nicht auf ein Gespräch einlassen, stattdessen gleich auflegen. Quelle: dpa
Warnhinweis Nr. 3: Hohe oder verschleierte ProvisionenÜberzogene Provisionsforderungen sprechen dafür, dass der „Anlagespezialist“ eher den eigenen Gewinn als den des Kunden im Sinn hat. Werden Provisionen gar verschleiert oder falsch ausgewiesen, unbedingt die Finger von dem Angebot lassen. Quelle: dpa
Warnhinweis Nr. 4: AuslandsadressenBei Geschäftssitzen in exotischen Ländern sollten Anleger hellhörig werden, denn im Schadensfall sind rechtliche Ansprüche nur schwer durchzusetzen. Es besteht die Gefahr, dass sich hinter der Adresse nur eine Briefkastenfirma verbirgt, insbesondere in Ländern, die als Steueroase gelten. Quelle: dpa
Warnhinweis Nr. 5: ZeitdruckLassen Sie sich von niemandem unter Zeitdruck setzen. Übereilte Entscheidungen werden oft bereut. Ein seriöser Anbieter wird immer Bedenkzeit gewähren. Quelle: dpa
Warnhinweis Nr. 6: FolgegeschäfteUm potenzielle Anleger zu ködern, schütten die vermeintlichen Geldprofis aus einem ersten Kontakt mit geringem Kapitaleinsatz beachtliche Gewinne aus. Das soll die Kunden überzeugen und Ängste beiseite wischen. Meist wird dem Kunden sofort ein neues Angebot unterbreitet, allerdings unter Einsatz einer erheblich größeren Anlagesumme. Hier gilt ebenfalls: Erst gar nicht auf solche Angebote einlassen. Quelle: AP
Warnhinweis Nr. 7: GeheimtippAuch vermeintlich sicheren Anlagetipps aus dem Bekanntenkreis sollten Anleger nicht blind vertrauen. Holen Sie eine Zweitmeinung ein und vereinbaren Sie im Zweifel ein Beratungsgespräch mit einem Anlageberater Ihrer Bank oder einem unabhängigen Finanzberater. Quelle: Fotolia
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