Anlagestrategie Mit diesen Aktien schlagen Sie die Deflation

Obwohl die EZB weiter Geld drucken will, ist die Deflationsgefahr nicht gebannt. Mit welchen Aktien Sie trotz Deflation durchstarten können.

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Diese Aktien sind Deflationsgewinner

Die Diskussion pendelt fast wöchentlich von einem Extrem zum anderen: Erst warnen Experten vor steigenden Preisen (Inflation), dann wieder bedrohen fallende Preise die Wirtschaftskraft der Eurozone (Deflation).

Relativ klar ist zumindest: Bei ihrer nächsten Sitzung Anfang Juni wird die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins senken, von aktuell 0,25 auf vermutlich nahe Null. Denn die Inflationsrate der Eurozone lag im März gerade einmal bei 0,5 Prozent, erholte sich im April leicht auf 0,7 Prozent. Das ist sicher keine Deflation, aber auch weit entfernt von einer Inflationsrate knapp unter zwei Prozent, dem Zielwert der Notenbank.

Chancen und Risiken der Dax-30 (Teil 1)

Euphorische Reaktion

Deshalb will EZB-Präsident Mario Draghi jetzt die Zügel wieder in die Hand bekommen, scheint langfristig sogar Anleihekäufe nicht mehr auszuschließen. Die Märkte reagieren prompt euphorisch, der Dax strebt auf die magische 10.000 Punkte-Marke zu.

Draghi ist überzeugt, dass seine Maßnahmen mittelfristig Normalität bringen werden und sich die Inflationsrate der Zweiprozent-Marke nähert. Aber: "Es ist unsere Verantwortung, die Risiken für dieses Szenario zu sehen und uns darauf vorzubereiten, falls nötig zu handeln", sagte Draghi Anfang der Woche bei einer Konferenz in Portugal. Heißt: Er hält auch deflationäre Tendenzen in der Eurozone nicht für ausgeschlossen.

Vorsicht besser als Nachsicht

Auch Anleger sollten dem Rat Draghis folgen und sich auf ein deflationäres Szenario zumindest vorbereiten. Denn rutscht die Eurozone trotz der angekündigten Maßnahmen noch weiter in Richtung Nullinflation, könnten bestimmte Aktien im Portfolio unter Druck geraten. Dann sollten Alternativen bereitstehen.

Für Anleger gilt in Phasen eines Kaufkraftzuwachses dank sinkender Preise die Faustregel: Anleihen profitieren, Aktien fallen.

Analysten der US-Bank MorganStanley haben in einer Studie untersucht, welche Aktien den Anlegern dennoch gute Chancen bieten würden. Ihr Szenario: Deflation in der Eurozone gepaart mit einem schwächelnden Wirtschaftswachstum. Der Worst-Case sozusagen.

Für die Auswahl der besten Aktien unter diesen Rahmenbedingungen schauten die Analysten von Morgan Stanley vor allem auf Unternehmen mit einem möglichst international verteilten Umsatz, um dem schwächelnden europäischen Markt zu entgehen.

Weitere Kriterien: eine geringe Verschuldungsquote und ein hoher frei verfügbarer Cashflow, also die Geldmittel, die dem Unternehmen auch nach Investitionen noch zur Verfügung stehen. Denn aus diesen Mitteln können sie beispielsweise Dividenden zahlen (wichtiges Kriterium bei einer Wertsteigerung des Geldes) oder Aktien zurückkaufen.

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