Anleger blicken nach Karlsruhe Bundesanleihen weniger gefragt

Im Mittelpunkt des Geschehens ist die Verhandlung des Bundesverfassungsgerichts. Anleger achten besonders genau auf die Worte der EZB-Kritiker. Die Rendite für Bundesanleihen zieht an.

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Händler an der Frankfurter Börse. Für den Dax geht es abwärts, für Anleihen auch. Quelle: dpa

Frankfurt Die deutschen Bundesanleihen sind am Dienstag mit leichten Abschlägen in den Handel gestartet. Der Blick der Anleger richtet sich auf Karlsruhe, wo die zweitätigen Verhandlungen des Bundesverfassungsgerichts im Hauptsacheverfahren ESM/EZB beginnen. Dabei geht es im Kern um das Anleihekaufprogramm OMT der Europäischen Zentralbank.

„Im Mittelpunkt stehen die Stellungnahmen von Bundesbankpräsident Weidmann, Kritiker des Anleihekaufprogramms, und Asmussen, Befürworter und Vertreter der Zentralbank”, sagen die Analysten Viola Julien und Ulrich Wortberg von der Helaba in Frankfurt. „Heute und morgen finden in Karlsruhe aber nur Anhörungen statt. Eine Entscheidung wird es vorerst nicht geben, sodass der marktbewegende Einfluss zunächst begrenzt ist.”

Die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren lag zuletzt einen Basispunkt höher bei 1,61 Prozent. Das ist der höchste Stand seit dem 25. Februar. Der Terminkontrakt Bund-Future fiel um 33 Basispunkte auf 142,52 Prozent.

Deutschland stockt im Tagesverlauf eine inflationsindexierte Anleihe mit zehn Jahren Laufzeit um eine Mrd. Euro auf, und die Niederlande kommen mit einer Anleihe bis 2016 an den Markt. Zudem wird Griechenland am Geldmarkt aktiv und will mit einem 182-tägigen Papier bis zu 1,25 Mrd. Euro aufnehmen.

Deutlich ausgeprägter war der Abgabedruck bei Peripherieanleihen. Die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen kletterte um sechs Basispunkte auf 4,35 Prozent, spanische Anleihen gleicher Laufzeit rentierten sieben Basispunkte höher bei 4,64 Prozent.

Am Markt für US-Staatsanleihen sind die Kurse im Vorfeld der Auktion dreijähriger Papiere im Volumen von 32 Mrd. Dollar gesunken. Die Rendite der zehnjährigen Treasuries stieg zuletzt um zwei Basispunkte auf 2,23 Prozent. Der 30-jährige Longbond rentierte mit 3,39 Prozent zwei Basispunkte höher.

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