Nach den jüngsten Kursgewinnen haben es die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Ende der Woche ruhig angehen lassen. Der gewann am Freitagmorgen moderate 0,18 Prozent auf 10 720,36 Punkte. Spitzenreiter im hiesigen Leitindex war der Software-Konzern SAP nach einer Erhöhung der Jahresprognose, während die Aktien des Autobauers Daimler nach einer Senkung selbiger ans Ende fielen.
Der MDax stand am Morgen 0,06 Prozent höher bei 21 413,50 Punkten. Am Vortag hatte der Index der mittelgroßen Konzerne unter einem Kurseinbruch beim Anlagenbauer Gea von 20 Prozent gelitten - ausgelöst durch eine Gewinnwarnung. Freitagfrüh büßten die Papiere ein weiteres Prozent ein. Nach der Gewinnwarnung habe Gea erheblich an Glaubwürdigkeit eingebüßt, schrieb Analyst Jörg-Andre Finke von der britischen Investmentbank HSBC.
Der TecDax der Technologiewerte gewann derweil 0,10 Prozent auf 1785,19 Punkte. Ähnliche Ruhe herrschte im Rest Europas: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um moderate 0,14 Prozent auf 3080,85 Punkte zu.
Der Dax war am Donnerstag nach letztendlich positiv aufgenommenen Aussagen der Europäischen Zentralbank über die Marke von 10 700 Punkten geklettert. Die Währungshüter hatten noch kein Signal für den möglichen Zeitpunkt einer Verringerung ihres billionenschweren Wertpapierkaufprogramms gegeben.
Bei den Anlegern von SAP hat am Freitag letztlich die Freude über höhere Jahresziele den Frust über ein durchwachsen gelaufenes drittes Quartal überwogen. Die Aktie stieg um zweieinhalb Prozent auf 81,18 Euro und nahm damit wieder Kurs auf ihr im Vormonat erreichtes Rekordhoch von 82,60 Euro.
Weniger Zuversicht fürs restliche Jahr verbreitete Daimler mit einer Senkung der Umsatzprognose: Die Papiere fielen am Vormittag als Schlusslicht im Dax um 3,00 Prozent. Grund für die Vorsicht des Autobauers ist ein schwaches Lastwagengeschäft. Angesichts hoher Erwartungen verwundere es nicht, dass einige Anleger nach dem guten Lauf der Aktien erst einmal Kasse machten, erklärte ein Händler den Kursrutsch.
Eindeutiger Verlierer im TecDax waren die Aktien des 3D-Drucker-Herstellers SLM Solutions mit einem Kursrutsch von mehr als 7 Prozent. Eigentlich will der US-Konzern General Electric das Unternehmen kaufen. Nun hat mit dem Hedgefonds Elliott, hinter dem der US-Milliardär Paul Singer steht, aber einer der größten Anteilseigner das Angebot in seiner derzeitigen Form abgelehnt.