Anleger verunsichert Kräftige Verluste an der Wall Street

Handelsstreit zwischen USA & China verursacht Wall Street-Verlust Quelle: AP

Der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China hat zu Kursstürzen an den US-Börsen gesorgt. Vor dem Hintergrund der Strafzölle wendeten sich Anleger von riskanteren Investments ab.

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Die wichtigsten US-Aktienindizes sind am Montag deutlich abgesackt. Der Dow Jones Industrial fiel um 1,90 Prozent auf 23.644,19 Punkte. Für den breit gefassten S&P 500 ging es um 2,23 Prozent auf 2581,88 Punkte nach unten. Damit fiel der Index zum ersten Mal seit Juni 2016 unter die viel beachtete 200-Tage-Linie. Der Nasdaq 100 rutschte um 2,89 Prozent auf 6390,84 Punkte ab.
Grund ist der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China. Dieser habe die Stimmung an den Börsen belastet, sagten Marktteilnehmer. Nur eineinhalb Wochen nach Inkrafttreten der umstrittenen US-Zölle auf Stahl und Aluminium kündigte China an, 128 US-Produkte mit Zöllen zwischen 15 und 25 Prozent zu belegen. Vor diesem Hintergrund wendeten sich Anleger von riskanteren Investments eher ab.
In Europa wird erst wieder am Dienstag gehandelt.
Stärkster Verlierer im Dow waren Intel mit einem Abschlag von sechs Prozent. Kreisen zufolge will der Technologiekonzern Apple ab 2020 statt Intel-Chips eigene Prozessoren in seinen Produkten verbauen. Das Projekt befinde sich aber immer noch in einem frühen Entwicklungsstadium, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen.

Amazon und Tesla gingen ebenfalls mit einem Verlust von jeweils etwas mehr als fünf Prozent aus dem Handel. US-Präsident Donald Trump hatte am Wochenende in seiner öffentlichen Attacke gegen den Handelsriesen nachgelegt. Ein Aprilscherz von Elon Musk wurde von einigen Anlegern offenbar als Omen betrachtet. Der Chef des Elektroauto-Herstellers hatte die Pleite seines Unternehmens verkündet. Facebook-Papiere verloren 2,7 Prozent. Dem Konzern setzt weiter der Datenskandal zu. Die britische Firma Cambridge Analytica soll Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern auf mutmaßlich unlautere Art eingesetzt haben, um 2016 den Wahlkampf Trumps zu unterstützen. Ähnliche Vorwürfe gibt es auch im Zusammenhang mit dem Brexit-Votum in Großbritannien.

Apple-Aktien gaben 0,7 Prozent nach. Der iPhone-Konzern setzt einem Medienbericht zufolge bei seinen Mac-Rechnern künftig nicht mehr auf Prozessoren von Intel und will stattdessen eigene Chips verbauen. Intel-Papiere büßten mehr als sechs Pozent an Wert ein.

Wal-Mart verloren knapp vier Prozent. Dem „Wall Street Journal“ zufolge erwägt der größte US-Einzelhändler die Übernahme des Versicherungsriesen Humana. Dessen Kurs sprang um viereinhalb Prozent in die Höhe.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 920 Millionen Aktien den Besitzer. 570 Werte legten zu, 2375 gaben nach, und 119 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,37 Milliarden Aktien 583 im Plus, 2415 im Minus und 145 unverändert.

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