Anlegeralphabet Börse - über Mythen, Missverständnisse und Perfektion

Auf der Suche nach Rendite sollten sich auch Börsenmuffel mit Aktien beschäftigen. Wir erklären das wichtigste Anlegervokabular von A bis Z. Heute: B wie Börse. Über fast vollkommene Märkte, Handel und strenge Regeln.

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Auf dem Parkett der Börse in Frankfurt am Main Quelle: dpa

Das Wort Börse gehört zu den etablierten Alltagsbegriffen, trotzdem oder gerade deswegen sind einige Missverständnisse mit dem Begriff verbunden. Für frisch gebackene Anleger und solche, die es werden wollen, macht es Sinn, sich den manchmal missverstandenen Begriff anhand der Aufgaben klar zu machen, die Börsen für Aktionäre erfüllen oder erfüllen sollen.

Wer Aktien besitzt, ist auf Börsen angewiesen. Sie sind die zentralen Märkte und Handelsplätze nicht nur für Aktien, sondern auch für andere Wertpapiere wie Staats- und Unternehmensanleihen und natürlich für Währungen oder Rohstoffe. Wir bleiben hier mal bei der Aktie. Gäbe es keine Börsen, gäbe es auch keine Aktien im eigentlichen Sinne. Ohne Börsen sind Aktien nichts anderes als sperrige und schwer verkäufliche Anteile an einer Kapitalgesellschaft, vergleichbar mit dem Anteil eines Firmengründers an seinem Start-up oder den Beteiligungen der Erben einer weit verzweigten Unternehmerdynastie an einem über Generationen gewachsenen großen Familienunternehmen.

Erst die Notierung einer Aktie an einer leistungsfähigen Börse macht die Unternehmensanteile zu jederzeit verkäuflichen und ebenso leicht erhältlichen Wertpapieren. Aktien sind damit fast so liquide wie Bargeld. Fast. In der ersten Folge unseres Anlagealphabets, A wie Aktie, ging es bereits um den Sachwertcharakter und den Eigentumswert von Aktien. Aber welchen Preis hat dieser Wert? Genau diese für Aktionäre zentrale Frage wird an der Börse beantwortet, Tag für Tag, Stunde für Stunde, ja sogar minuten- oder sekundengenau.

Im Alltag entscheidend für den Wert einer Aktie ist die Frage, wie viel man hier und heute bekommt, wenn man seine Anteilsscheine verkauft. Weil Investoren und Anleger sich verständlicherweise so brennend dafür interessieren, was ihre Aktien oder anderen Papiere wert sind, wurden die Börsen erfunden. Die erste entstand Anfang des 15. Jahrhunderts in der belgischen Handelsstadt Brügge. Zurückführen lässt sich das Wort auf den antiken Ausdruck für den persönlichen Lederbeutel, in dem die alten Griechen und Römer ihr Geld mit sich herumschleppten.

Nicht nur Aktien werden an Börsen gehandelt, sondern wie gesagt auch andere Wertpapiere sowie Währungen und Rohstoffe. Diese Vermögenswerte eignen sich hervorragend für den Handel an der Börse. Das liegt an der Standardisierung, die zum Beispiel Aktien eines Unternehmens zu leicht austauschbaren und damit problemlos tauschbaren Gütern macht. Finanzwissenschaftler bezeichnen diese Eigenschaft etwas hochtrabend als Fungibilität. Die Gleichartigkeit und Austauschbarkeit von Aktien ist neben ihrem schon erwähnten Sachwertcharakter eine weitere mindestens ebenso wichtige Eigenschaft von Aktien. Sie ist Voraussetzung für einen funktionierenden Börsenhandel.

Das wurde 2016 aus 100.000 Euro
Platz 27: Aktien NigeriaEuro-Investoren, die im vergangenen Jahr an der kleinen nigerianischen Börse investierten, machten ein sehr schlechtes Geschäft. Das lag gar nicht mal an den Aktien selbst, der Leitindex Nigeria All Share verlor zwar „nur“ sieben Prozent. Das lag vor allem daran, dass der bevölkerungsreichste afrikanische Staat stark von den Öleinnahmen ist. Doch am 20. Juni gab die Zentralbank die Anbindung der heimischen Währung Naira an den Dollar auf. Die darauf folgende deutliche Abwertung der Währung Naira zu vielen Währungen macht die Aktien aber zum weltweit größten Verlustbringer. Wer Anfang des Jahres theoretisch 100.000 Euro an der Börse in Nigeria investierte, hat jetzt nur noch 61.390 Euro auf dem Konto. Privatanleger können jedoch kaum in Nigeria direkt investieren, es gibt auch keine Zertifikate oder börsengehandelte Indexfonds auf den Nigeria All Share.Schlussstand: 30.12.2016, Angaben ohne Transaktionskosten Quelle: dpa
Platz 26: GhanaAuch gezielte Investitionen an der Börse in Ghana sind für hiesige Privatanleger kaum möglich. Das ist auch gut so. Denn der Aktienindex der ebenfalls sehr kleinen Börse in Ghana, entwickelte sich sehr schlecht. Die agrarisch strukturierte  Wirtschaft des als Musterdemokratie auf dem Kontinent geltenden Landes,  schrumpft. Das Land ist stark vom Export von Rohstoffen wie Gold, Öl, Kakao und Edelhölzern abhängig. Dabei steigen zwar im vergangenen Jahr viele Rohstoffpreise, doch der Kakaopreis brach um fast ein Drittel ein. Von 100.000 in Ghana investierten Euro blieben bis Jahresende nur 77.840 Euro übrig.Schlussstand: 30.12.2016, Angaben ohne Transaktionskosten Quelle: dpa
Platz 25: Aktien ÄgyptenNoch dramatischer als in Nigeria schlägt in Ägypten die Währungsentwicklung zu Buche. Dort gab die Zentralbank im November den Wechselkurs des ägyptischen Pfunds frei, das daraufhin abstürzte. Das bescherte Anlegern, die im Januar 100.000 Euro in den Leitindex EGX 30 investierten einen Verlust von 20.430 Euro, so dass nur noch 79570 Euro übrig bleiben. Das fast Tragische dabei: Die Abwertung beflügelten den Aktienmarkt. Der EGX 30 selbst gehört in Lokalwährungen gerechnet mit einem Plus von mehr als 70 Prozent zu den weltweit besten Börsen und stieg auf ein Rekordhoch nach dem anderen. Schlussstand: 30.12.2016, Angaben ohne Transaktionskosten Quelle: dpa
Platz 24: Aktien ChinaDer Entwicklung der chinesischen Wirtschaft verunsichert Anleger weltweit seit anderthalb Jahren. Das spiegelt sich auch der Börse wider. Der Leitindex CSI 300, der die 300 größten Aktien Festlandchinas erfasst, verlor über elf Prozent. Da gleichzeitig der Yuan zum Euro weiter abwertete, bleiben Anlegern die 100.000 Euro in den Index investiert haben, nur 85.450 Euro übrig.Schlussstand: 30.12.2016, Angaben ohne Transaktionskosten Quelle: dpa
Platz 23: Britisches PfundDas knappe Votum der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union schockte am 24. Juni Europa die ganze westliche Welt. Der britische Aktienmarkt erholte sich – wie auch andere europäische Börsen – von dem Schock zwar recht schnell. Auf Jahressicht hat der Leitindex Footsie deshalb in Pfund gerechnet über 14 Prozent zugelegt und stieg Ende Dezember sogar auf ein Allzeithoch. Doch das britische Pfund selbst steht weiter unter massivem Druck. Zum Euro hat es in diesem Jahr gut 13 Prozent verloren und damit so viel wie keine andere Hauptwährung. Aus 100.000 in Pfund investierten Euro wurden so nur noch 86.980 Euro.Schlussstand: 30.12.2016, Angaben ohne Transaktionskosten Quelle: dpa
Platz 22: Mexikanischer PesoDem mexikanischen Peso – dem zweitgrößten Verlierer der Hauptwährungen zum Euro – machte der Wahlsieg von Donald Trump zum US-Präsidenten zu schaffen. Kein Wunder, die USA sind Mexikos wichtigster Handelspartner, doch Trump will den Handel massiv besteuern und die Grenzen zu Mexiko dichter machen- auch wenn zuletzt vom dem im Wahlkampf propagierten Mauerbau nichts mehr zu hören war. Wer zu Jahresbeginn 100.000 Euro in mexikanischen Peso anlegt, verfügte Ende des Jahres jetzt nur noch über 89.510 Euro. Mexikos Leitindex IPC legte aber um zumindest rund sechs Prozent zu.Schlussstand: 30.12.2016, Angaben ohne Transaktionskosten Quelle: dpa
Platz 21: SparbuchSeit Jahren lässt sich mit dem Sparbuch nichts mehr verdienen. So war es auch 2016. Wer Anfang des Jahres 100.000 Euro anlegt hat einen Gewinn von gerade mal 50 Euro – entsprechend von 0,05 Prozent gemacht. Immerhin verloren Anleger aber zumindest nominal – also ohne Berücksichtigung der Inflation – auch nichts.Schlussstand: 30.12.2016, Angaben ohne Transaktionskosten Quelle: dpa

Im Alltag hat sich ungeachtet dessen der Begriff „Börse“ auch für Marktplätze etabliert, die eigentlich keine Börsen sind, weil auf ihnen hochgradig individuelle und schwer durchschaubare Waren und Dienste angeboten und gehandelt werden. Beispiele sind Wohnungsbörsen, Gebrauchtwagenbörsen aber auch Karrierebörsen und Singlebörsen. Viele Irrtümer der klassischen ökonomischen Theorie rühren daher, dass Wissenschaftler die Eigenschaften von Börsen gedanklich auch auf andere Marktformen übertragen haben, selbst wenn das nicht zur Realität passte. Aber das ist ein anderes Thema und wird hier allein deshalb erwähnt, weil Börsen – und nur echte Börsen – der von der klassischen ökonomischen Theorie geprägten Vorstellung eines perfekten Marktes sehr nahe kommen.

Welche Regeln halten die Börsen im Zaum?

Aber noch einmal kurz zurück zu den Autos, Wohnungen oder Häusern. Sie sind eben keine standardisierten und gleichartigen Waren, für die sich einheitliche Preise festlegen ließen. Immobilien sind Einzelanfertigungen, darüber hinaus entscheidet die immer unterschiedliche Lage über einen wesentlichen Teil des Werts, was Besichtigungen vor Ort unvermeidbar macht. Auch bei mobilen und in Serie hergestellten Gütern wie Gebrauchtwagen können Käufer sich erst nach gründlicher Inspektion ein halbwegs verlässliches Urteil über den Wert bilden.

Selbst wenn es sich um die gleichen Modelle des gleichen Baujahrs handelt, gibt es bei bereits gefahrenen Autos je nach Zustand deutliche Qualitätsunterschiede. Ganz zu schweigen von potenziellen neuen Mitarbeitern, Arbeitgebern oder Lebenspartnern, die der Volksmund auch kurzerhand für börsengängig erklärt hat, gipfelnd in den irreführenden Marketingbegriffen der „Jobbörse“ oder der Singlebörse. Doch überall dort sind – anders als bei Aktien – gründliche Auseinandersetzungen mit jedem Einzelfall und jedem Einzelobjekt nötig.

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Für lange Qualitätsprüfungen ist an der Börse keine Zeit. Börsen sind daher die Marktplätze für standardisierte Waren, deren Beschaffenheit keiner speziellen Diskussion mehr bedarf. Steht der Preis für ein Fass Erdöl einer bestimmten Sorte fest, kann er problemlos für alle anderen Standardfässer dieser Ölsorte gelten. Und der Preis für eine Siemens-Aktie gilt automatisch für alle anderen Aktien dieses Technologieunternehmens.

Das ist für Aktionäre von Bedeutung, weil sich die Kurse ihrer Aktien ständig ändern, auch wenn so gut wie nie das gesamte Aktienkapital eines Unternehmens auf einmal den Besitzer wechselt. Es sei denn, ein Großinvestor will die Mehrheit der Aktien an einem Unternehmen übernehmen. Dann aber gelten andere Regeln als beim normalen Börsenhandel und der Investor muss ein förmliches Übernahmeangebot unterbreiten, dass dann für alle Altaktionäre gilt. Normalerweise werden dagegen Tag für Tag kleinere Aktienpakete gehandelt, wobei der je Aktie gezahlte Preis immer für alle anderen Aktien desselben Unternehmens gilt – auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt gar nicht den Besitzer gewechselt haben.

Für Privatanleger ist diese Erkenntnis wichtig, denn sie können mit ihren Käufen und Verkäufen nie den Börsenkurs bewegen und müssen ihn daher als Datum hinnehmen. Bei großen Aktienpaketen von Profiinvestoren ist das anders. Werfen sie ihre Anteile auf den Markt oder steigen sie in großem Stil ein, reagieren die Börsen manchmal deutlich, weil Angebot und Nachfrage ein neues Gleichgewicht suchen müssen.
Aufgrund ihrer Marktmacht lassen sich Großinvestoren mitunter zu opportunistischen Käufen und Verkäufen hinreißen. Die Börsenregeln können solche für Normalaktionäre schädliche Verhaltensweisen eindämmen aber nicht komplett verhindern.

Die Standardisierung der an der Börse gehandelten Papiere und Waren ist also eine unverzichtbare Voraussetzung für einen funktionierenden Handel. Aber das reicht noch nicht, um Börsen zu zuverlässigen Märkten zu machen. Dafür unverzichtbar sind verbindliche Regeln, die für faires und transparentes Verhalten sorgen.

Warum gibt es keine digitale Weltbörse?


In jedem Land gelten daher Börsengesetze, deren Einhaltung durch staatliche Aufsichtsbehörden überwacht wird. Deshalb spricht man auch vom amtlichen Handel. Börsengesetze und Börsenaufsicht sind keine behördliche Schikane für freie Märkte. Im Gegenteil. Verbindliche Regeln sorgen erst dafür, dass an Börsen die Transparenz herrscht, die sie zu freien Märkten machen sollen.

Beispiel dafür ist das Verbot des Insiderhandels. Solche Verbote sollen verhindern, dass Mitarbeiter oder Manager ihren Wissensvorsprung über interne Vorgänge und die Lage des Unternehmens missbrauchen, um sich mit privaten Käufen oder Verkäufen die Taschen voll zu machen. Auch Kleinanleger und Minderheitsaktionäre genießen besonderen Schutz durch den Gesetzgeber. Gesetze und Aufsichtsbehörden können Insiderhandel oder andere opportunistische Verhaltensweisen an den Börsen natürlich nie komplett verhindern.

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Wichtige Industrie- und Handelsnationen haben in der Regel auch wichtige Börsenstandorte. Die bedeutendsten Börsen sitzen in New York, Tokio, London, Hongkong, Paris und Frankfurt. Als die ersten Börsen aufkamen und eine unmittelbare Kommunikation zwischen Handelspartnern nur am gleichen Ort möglich war, brauchten Börsen einen Ort, an dem der Handel stattfinden konnte. Im Zeitalter digitaler Kommunikation wird die Ortsgebundenheit von Börsen nach und nach überflüssig. Längst findet der Handel nicht mehr auf dem Parkett statt. Die alten Handelssäle der traditionellen Börsenstandorte verwandeln sich mehr und mehr in Museen und Touristenattraktionen.

Warum aber gibt es im digitalen Zeitalter immer noch separate Börsenstandorte und nicht eine große universelle Weltbörse? Das liegt zum einen an den unterschiedlichen gesetzlichen Vorschriften für den Börsenhandel und für Aktiengesellschaften in einzelnen Ländern. Selbst die Aktien international tätiger Unternehmen notieren daher längst nicht an allen großen Börsen der Welt.

Außerdem läuft zwar die Kommunikation zwischen Käufern und Verkäufern zu einem wichtigen Teil über digitale Kanäle. Doch die Entscheidung bei Aktiendeals fällen auch bei computergestützten Handelsstrategien am Ende meist immer noch Menschen, deren Kernarbeitszeiten sich nach den unterschiedlichen Zeitzonen der Erde richten. Diese Tatsache findet aktuell Ausdruck in dem politischen Gezerre, dass sich die Deutsche Börse und die Londoner Börse gerade um den Standort des nach ihrer geplanten Fusion entstehenden Konzerns liefern.

Vom Börsenhandel selbst bekommen Privatanleger in der Regel nichts mit, weil die Geschäfte von professionellen Vermittlern ausgeführt werden. Zunächst sammelt die Bank, bei der Aktionäre ihre Depots verwalten lassen, alle Kauf- und Verkaufsaufträge ihrer Kunden. Die gibt sie dann - stark vereinfacht dargestellt - an die direkt an der Börse handelnden Makler oder Broker weiter, mit der Anweisung, die Aufträge möglichst zu den von den Aktionären gewünschten Preisen durchzuführen. Die Börsenmakler oder Broker handeln als Beauftragte und auf fremde Rechnung. Dafür kassieren sie eine Provision, die Teil der Transaktionskosten ist, die Anleger bei Börsengeschäften zahlen müssen.

Bei den Maklern gehen nun die Kauf- und Verkaufswünsche des Handelstages ein. Sie müssen dann Angebot und Nachfrage bei den gehandelten Wertpapieren ausbalancieren. Dafür müssen sie die unterschiedlichen Preis- und Mengenvorstellungen der Käufer und Verkäufer berücksichtigen. Sie unterscheiden zwischen dem Briefkurs, das ist der Kurs, zu dem Aktien angeboten werden und dem Geldkurs, zu dem Nachfrager gern eine gewünschte Menge einer bestimmten Aktie kaufen würden.

Die Makler versuchen unter Berücksichtigung der Wünsche ihrer Kunden, die größtmögliche Zahl von Wertpapieren an neue Besitzer zu vermitteln. Das ist ihr Job und dadurch kann auch ihre Provision steigen. Je stärker aber Angebot und Nachfrage sich unterscheiden, desto schwieriger wird es, die Vorstellungen der Käufer und Verkäufer zu berücksichtigen und alle Aufträge auszuführen. Wenn in einer solchen Situation der Handel weiter gehen soll, müssen die Aktionäre ihre Preiswünsche korrigieren. Ändern sie ihre Preisvorstellungen, steigen oder fallen die Kurse an den Börsen. So geht es zum Beispiel bergab, wenn bei schlechten Nachrichten aus einem Unternehmen viele Aktionäre ihre Aktien loswerden wollen, aber nur willige Abnehmer finden, wenn sie deutlich weniger verlangen als die Aktie vorher wert war.

Wenn dank sinnvoller Börsengesetze und einer wachsamen Aufsicht alles korrekt läuft, sind Börsen leistungsfähige Märkte, wahrscheinlich die leistungsfähigsten aller real existierenden Märkte. Das macht nicht gleich jede Aktie automatisch zu einem guten Produkt.

Allerdings reagieren die Börsenkurse, sprich die Preise für Aktien eines Unternehmens, dank des effizienten Börsenhandels sofort auf gute oder schlechte Nachrichten. Irrtümer bei der Bewertung einer neuen Nachricht sind nicht ausgeschlossen, auch die Börse kann irren. Sollte es aber Anlass zu einer Korrektur von Irrtümern geben, etwa wenn eine vermeintlich schlechte Nachricht sich hinterher als gar nicht so schlimm herausstellt wie anfangs befürchtet, passen sich die Kurse schnell an die geänderte Lageeinschätzung an.

Börsen sind also nicht allwissend, aber sie können ihre Fehler korrigieren und aus ihnen lernen.

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