Anlegermesse Invest in Stuttgart Chancen nutzen, Risiken meiden

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Immobilien, Einlagensicherung und Rosinen picken

Unser Programm am Samstag, 8. April

10:30 bis 11:15 Uhr: „Nerven bewahren in unsicheren Zeiten, aber wie?“

Schon der große Sir John Templeton wusste: Der Anleger ist selbst sein größter Feind. Emotionen lassen ihn immer wieder in Psychofallen tappen. Und das kostet an der Börse in der Regel Geld. Gerade in unsicheren Zeiten kochen die Emotionen an den Märkten hoch. Die Wahlen in Frankreich haben das Zeug dazu, die eine oder andere Reaktion zu provozieren. Auch wenn politische Börsen bekanntlich kurze Beine haben. Wie Anleger in unsicheren Zeiten ihre Nerven bewahren, darüber diskutiert Handelsblatt-Redakteurin Jessica Schwarzer mit Thomas Meyer zu Drewer von ETF-Tochter der Commerzbank, Comstage, Vermögensverwalter Andreas Grünewald und Börsenexperte Stephan Heibel. Heibel wertet Woche für Woche die Dax-Umfrage des Handelsblatts aus und verrät sicher ausnahmsweise schon samstags, wie die Stimmung aktuell an den Märkten ist und was sich für die kommende Woche daraus ableiten lässt.

12:45 bis 13:30 Uhr: „Rosinen picken: Wo sich Immobilien-Investments noch lohnen“

Wie man sein Geld in der Nullzinswelt anlegt? In Immobilien natürlich, lautet die Antwort vieler Anleger. Im vergangenen Jahr wechselten Wohnungen, Häuser und Grundstücke für mehr als 210 Milliarden Euro den Besitzer, schätzt der gemeinsame Arbeitskreis der deutschen Gutachterausschüsse. Ihre Angaben basieren auf den von den Grundbuchämtern der Amtsgerichte erfassten Besitzwechsel und gelten daher als besonders verlässlich. 2015 war erstmals die Marke von 200 Milliarden Euro überschritten worden.

Doch könnte diese Summe noch viel höher liegen. Denn seit Jahren übersteigt die Nachfrage das Angebot bei weitem. Vor allem Mietshäuser und -wohnungen sind begehrt – bei Privatanlegern ebenso wie bei den Profis. Das hat die Preise in den zurückliegenden Jahren rasant steigen lassen, vor allem in Großstädten: Zwischen 2012 und 2016 kletterten etwa die Preise für Neubau-Eigentumswohnungen in München um 80 Prozent, in Stuttgart um knapp 70 Prozent, ermittelte das Forschungsinstitut Empirica. Ist das noch gesund? Zumindest die Bundesbank zeigt sich schon seit längerem besorgt über die teils extremen Preissteigerungen bei Wohnimmobilien: Die Experten der Notenbank warnen, dass die Preise in den Großstädten zwischen 15 Prozent und 30 Prozent übertrieben seien.

So viel schütten die Dax-Unternehmen aus

Macht der Immobilienkauf zur Kapitalanlage also überhaupt noch Sinn? Ulrich Jacke, Geschäftsführer der Immobilienberatungsfirma Dr. Lübke & Kelber, antwortet darauf mit einer Frage: „Welche Alternative haben Anleger, wenn sie eine sichere Anlage suchen und bei der Bank auf ihr Kapital Strafzinsen zahlen müssen?“ Denn noch immer, so die Überzeugung des Frankfurter Experten, bietet der Immobilienkauf für langfristig orientierte Anleger die Sicherheit des Werterhalts. „Entscheidend ist dabei allerdings gerade in der aktuellen Marktsituation, sich genau zu überlegen, wo man kauft“, sagt er. Dies betont auch Matthias Pink, der beim internationalen Immobilienberater Savills das deutsche Research-Team leitet. „Als Privatanleger würde ich die teuren Großstädte meiden und mich lieber in kleineren Städten umsehen, wo die Preise noch nicht so überhitzt sind.“ Und für alle, die damit rechnen, dass der hiesige Immobilienmarkt seinen Höhepunkt erreicht hat, hält Ulrich Jacke einen Rat bereit: „Wer ans Verkaufen denkt, kann derzeit nicht viel falsch machen. Noch nie waren die Nachfrage und das Preisniveau so hoch wie heute.“ Die Experten stellen sich auf der Invest den kritischen Fragen von Handelsblatt-Redakteurin Anne Wiktorin.

 

13.30 bis 14.15 Uhr: „Einlagensicherung: Wie viel ist sie wirklich wert?“

Die Einlagensicherung ist der letzte Schutzanker für unser Geld. Oder aber das Papier nicht wert, auf der sie steht. So richtig sicher sind Sparer sich darüber nicht mehr. Die Podiumsdiskussion kann weiterhelfen. Die Einlagensicherung soll Privatleute und Unternehmen im Fall von Bankenpleiten vor dem Verlust ihrer Kontoeinlagen schützen. Seit der Finanzkrise doktert die Politik an den Schutzsystemen herum, wobei sich insbesondere deutsche Banken gegen eine gemeinsame europaweite Einlagensicherung wehren. Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon warnt angesichts dieser Pläne vor einer Haftungsgemeinschaft, in der das Geld deutscher Sparer durch Bankenpleiten in anderen Ländern gefährdet wird. Sind das nur die typischen Argumente eines europaskeptischen Verbandslobbyisten? Nein, denn auch die Bundesbank sieht angesichts ungelöster Probleme im Finanzsektor einzelner EU-Mitglieder die Zeit noch nicht reif für eine integrierte Einlagensicherung.

Ein Profiteur der Einlagensicherung ist Gründer Tamaz Georgadze. Mit seinem Einlagenportal Weltsparen will er die Unterschiede in den europäischen Bankensystemen bewusst ausnutzen. Er lotst Sparer zu Banken, deren Zinsen deutlich über den in Deutschland üblichen Niedrigzinsen liegen. Das meist höhere Risiko bei diesen Instituten soll im Fall der Fälle durch den europäischen Mindestschutz von 100.000 Euro abgefedert werden. Unter der Moderation von WirtschaftsWoche-Redakteur Mark Fehr diskutieren die beiden, wie viel die Einlagensicherung noch wert ist.

 

14.15 bis 15.00 Uhr: „Anlegen mit dem Robo-Advisor: Bequem – aber auch erfolgreich?“

Lange Zeit wusste niemand am Markt so recht, was ein Robo-Advisor überhaupt sein sollte. Von simplen Online-Aktientipps bis zur Anlagevermittlung und digitaler Vermögensverwaltung fällt alles unter diese Kategorie. Mittlerweile haben sich die wahren Robos als lizenzierte digitale Vermögensverwalter etabliert. Sie setzen Anlagestrategie automatisch für den Anleger um, und investieren dessen Geld, ohne dass er noch einen Finger krümmen muss. Meistens funktioniert das auf Basis von börsengehandelten Indexfonds.

Anleger in den USA haben schon Milliarden Dollar über solche Robos investiert. Die Deutschen beginnen erst langsam Vertrauen zum Robo aufzubauen. Kein Wunder: In den USA würden sich knapp 80 Prozent der Anleger auf Robos bei Investmententscheidungen verlassen, zeigt eine Studie von Accenture. In Deutschland sind es nur 60 Prozent.

Mittlerweile hat der deutsche Anbieter Scalable Capital 200 Millionen Euro Anlegergelder in seinen Portfolios liegen. Gründer und Co-Chef Erik Podzuweit wird im WirtschaftsWoche-Gespräch, moderiert von Redakteur Sebastian Kirsch, erklären, ob sich die Anlage bei einem Robo von klassischer Vermögensverwaltung unterscheidet, und was der Robo überhaupt mit dem Anlegergeld macht. Mit ihm diskutieren wird Oliver Vins, Gründer und Vorstand von Vaamo, einem Robo-Advisor. Im gemeinsamen Gespräch mit Erik Podzuweit wird er klären, welche Anlagen für Anleger bei den Robos zur Verfügung stehen, und wie sich die digitale Vermögensverwaltung in den kommenden Jahren in Deutschland entwickeln wird. Schließlich muss einiges passieren, glaubt man den Beratern von Oliver Wyman: Sie gehen davon aus, dass deutsche Anleger nach bislang 800 Millionen Euro bis 2020 gut 20 Milliarden Euro digital vom Robo verwalten lassen werden.

15:00 bis 15:45 Uhr: „Was taugen die Aktien der Börsen-Newcomer für Privatanleger?

Im Finanzbrief BörsenWoche analysieren WirtschaftsWoche-Redakteur Georg Buschmann und das restliche Geld-Team der WirtschaftsWoche jede Woche das Geschehen an den Märkten und stellen den Lesern attraktive Anlagemöglichkeiten vor. Eine mögliche Anlage haben auch die zwei Gäste im Angebot: Joachim Kuhn und Johannes Meran. Kuhn ist Chef des Dämmstoffspezialisten va-Q-tec, Meran führt die Geschäfte des Immobilienunternehmens GxP German Properties. Die beiden Unternehmen sammelten im vergangenen Jahr mit Börsengängen über 100 Millionen Euro von Anlegern ein. Buschmann wird ihnen auf den Zahn fühlen und erklären, was die Papiere der Neulinge für Anleger bringen. Diskutieren Sie mit!

 

15:45 bis 16:30 Uhr: „Handelsblatt-Musterdepots: Drei Strategien für mehr Rendite“

Er gehört für viele Handelsblatt-Leser zum festen Ritual jedes Börsentags: der Blick auf die Musterdepots im Geldanlageteil. Seit mehr als vier Jahren zeigen die Portfoliomanager, wie Anleger ihre Renditeziele erfolgreich erreichen können. Auf der Bühne stellen Alexander Kovalenko von der Bayerische Vermögen, Sönke Niefünd von der Otto M. Schröder Bank und Handelsblatt-Redakteur Ulf Sommer ihre Strategien vor. Es moderiert Georgios Kokologiannis.

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