Anlegermesse Invest in Stuttgart Turbulente Zeiten bei der Geldanlage – was nun?

Neben Nullzinsen bereiten auch noch heftige Börsenschwankungen Anlegern Probleme. Wie sie sich darauf einstellen, diskutieren Experten von Handelsblatt und WirtschaftsWoche.

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Schnell noch ein Selfie erstellt Handelsblatt-Börsen-Chefkorrespondentin Jessica Schwarzer mit dem Referenten Dirk Müller, Fondsmanger und Bestsellerautor. Das Bild stammt von der Stuttgarter Anlegermesse des vergangenen Jahres. Quelle: Andy Ridder für Handelsblatt

Stuttgart Die Börsenrally ist nach zehn Jahren vorbei. Nun folgt der Crash. Das glauben zumindest manche Börsengurus. Doch nach Kurseinbrüchen gab es zuletzt auch Kurssprünge. Wird die neue Unsicherheit zur Normalität?

Vielleicht – wider Erwarten - gar zur Ausgangsbasis für einen neuen Anstieg? Oder sacken die Kurse noch deutlich ab? Die Angst vor stark steigenden Zinsen, die nicht nur die Aktienkurse, sondern auch die Immobilien- und Anleihemärkte, ja, selbst den Goldpreis drücken könnten, ist schon zur ständigen Begleitmusik der Anleger geworden. Und sollte US-Präsident Donald Trump einen weltweiten Handelskrieg entfachen, käme noch ein weiterer Belastungsfaktor hinzu.

Neue Welt für Anleger: Was kommt, was geht, was bleibt?, lautet das Motto des Programms von Handelsblatt und WirtschaftsWoche auf der Anlegermesse Invest in Stuttgart am 13. und 14. April. In zwölf spannenden Gesprächsrunden wollen wir mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten diskutieren, wie es in diesen Zeiten noch gelingt, Geld renditereich anzulegen.

Wir würden uns sehr freuen, Sie dort begrüßen zu dürfen!

Unser Programm am Freitag, 13. April:

9:45 - 10:30 Uhr: „Anlegen 2018“

Der Start ins Börsenjahr 2018 war turbulent. Um das Jahr schon abzuschreiben, ist es jedoch viel zu früh. Über die weiteren Aussichten wird Handelsblatt-Redakteurin Anke Rezmer mit Carsten Klude, Chefvolkswirt der Privatbank MM Warburg, Max Schott vom Vermögensverwalter Sand Schott und Börsenexperte Stefan Heibel vom Finanzbrief Heibel-Ticker sprechen. Wie stellen sich die Profis auf die neue Unsicherheit ein? Wo sehen Sie noch Anlagechancen? Welche Risiken werden unter- und welche überschätzt? Reichlich Stoff für eine spannende Gesprächsrunde!

10:30 - 11:15 Uhr: „Einlagensicherung: Wo ist mein Geld wirklich sicher?“

Zu einem sicheren Anlagemix gehört Liquidität – etwa auf Tagesgeldkonten. Rutscht das Kreditinstitut dann in die Pleite, soll die Einlagensicherung einspringen. Bislang hat das in aller Regel geklappt. Jetzt jedoch will Brüssel eine zentrale Einlagensicherung für alle Länder der Eurozone schaffen. Spareinlagen sollen besser geschützt werden. Das Gegenteil könnte passieren. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Florian Toncar etwa ist Gegner einer zentralisierten Einlagensicherung: Die Debatte konzentriere sich zu stark auf die Vereinheitlichung. Seine Partei hat ein breites Bündnis gegen die europäische Einlagensicherung ausgerufen. Die Bundesregierung aus CDU und SPD dagegen will das Projekt, wenn auch vorsichtig, vorantreiben. Warum? Darüber diskutieren Finanzexperten aus Politik und Praxis: Neben Toncar von der FDP und Nils Schmid (SPD-Bundestagsabgeordneter) sind dies der Gründer des Einlagenportals Weltsparen, Tamaz Georgadze, und der freie Anlageberater Karl-Heinz Winkler. Die Moderation übernimmt WirtschaftsWoche-Redakteur Mark Fehr.

12:00 - 12:45 Uhr: „Digitale Vermögensverwaltung“

Um Geld anzulegen, müssen Kunden nicht mehr zu Bank oder Vermögensverwalter gehen. Allein in Deutschland können sie aktuell per Internet auf mehr als 20 Robo-Advisors zugreifen. Diese werben damit, dass sie sich „unabhängig und professionell“ oder „persönlich und modern“ um das Vermögen ihrer Kunden kümmern. Einige Anbieter reagieren auf aktuelle Marktentwicklungen und passen die Portfolios an, so wie Scalable Capital. Dessen Co-Gründer Erik Podzuweit wird auf unserer Bühne mit Anna Voronina diskutieren, der Leiterin des Konkurrenten Quirion. Voroninas Team setzt auf eine rein passive Strategie, ohne marktabhängige Anpassungen. Auch Preismodelle und Kundenansprache unterscheiden sich. Was ihm besser gefällt, kann Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg im Gespräch mit Handelsblatt-Redakteurin Katharina Schneider sagen. Soviel vorweg: Nauhauser hält einige der Angebote für überteuert und zu wenig individualisiert.

13:45 - 14:30 Uhr: „Rente ab 40“

Früher aus dem Berufsleben aussteigen! Nur noch tun, worauf man Lust hat! Davon träumen viele Menschen. Damit es nicht beim Träumen bleibt, brauchen Privatiers andere Formen von Einkommen. Ausreichend Kapital dafür zu bilden, ist in Niedrigzinszeiten schwer. Und dann stellt sich die Frage: Was tun mit der neu gewonnen Freiheit? Vielen Menschen fehle es an Struktur und sozialem Austausch, sobald sie in Rente sind, sagt Michael Huber von der Finanzberatung VZ Vermögenszentrum. Er hilft Kunden bei der Planung des vorzeitigen Ruhestands. Lars Hattwig braucht derlei Beratung nicht. Der gelernte Meteorologe wagte den Schritt ins Privatiersleben vor drei Jahren, im Alter von 44 Jahren. Dank erfolgreicher Börseninvestments muss er nicht knausern. „Ich habe immer gut gelebt, auch wenn ich das Geld natürlich nicht aus dem Fenster geworfen habe“, sagt Hattwig. Wie genau er investiert und wie der Ausstieg aus dem Job auch anderen gelingen kann, werden Hattwig und Huber mit WirtschaftsWoche-Redakteur Georg Buschmann diskutieren.

15:15 - 16:00 Uhr: „Zehn Jahre Börsenrally, was nun?“

Der Jahresauftakt gründlich vermurkst, die Renditen im Keller, der Optimismus gegenüber Aktien deutlich eingetrübt – war es das mit der jahrelangen Börsenrally? Darüber diskutieren Mr. Dax alias Dirk Müller, Comstage-Chef Thomas Meyer zu Drewer und Dachfondsmanager Eckhard Sauren mit Handelsblatt-Chefkorrespondentin Jessica Schwarzer. Die Nervosität und Verunsicherung der Anleger war zuletzt groß. Drohen weitere Turbulenzen? Oder ist alles halb so wild? Fondsmanager Müller war zuletzt eher skeptisch: „Anleger sollten gewarnt sein“, sagte er. Warum, das verrät er auf der Bühne.

16:45 - 17:30 Uhr: „Kryptowährungen aus Anlegersicht“

Gigantische Blase? Oder doch der Beginn einer Revolution der Finanzwelt? An Kryptowährungen scheiden sich die Geister. Die jüngsten Preisstürze vieler Kryptowährungen, mit Bitcoin als bekanntestem Beispiel, scheinen Kritiker zu bestätigen. Handelsblatt-Redakteur Felix Holtermann wird im Gespräch mit Glücksspiel-Experten Ingo Fiedler von der Universität Hamburg, Alexander Höptner (Chef der Börse Stuttgart) und Moritz Schildt, Vorstand des norddeutschen Vermögensverwalters Nordix, für Orientierung sorgen. Schildt arbeitet aktuell an der Auflage eines Kryptowährungs-Fonds. Hält er an diesen Plänen trotz der jüngsten Entwicklung fest? Auf der Bühne wird er es verraten.

Unser Programm am Samstag, 14. April:

9:45 - 10:30 Uhr: „Handelsblatt-Musterdepots: Drei Konzepte für mehr Rendite“

Er gehört für viele Handelsblatt-Leser zum festen Ritual jedes Börsentags: der Blick auf die Musterdepots im Geldanlageteil. Seit mehr als fünf Jahren zeigen die Portfoliomanager, wie Anleger ihre Renditeziele erfolgreich erreichen können. Auf der Bühne stellen Gottfried Urban von der Bayerische Vermögen, Sönke Niefünd von der Otto M. Schröder Bank und Handelsblatt-Redakteur Ulf Sommer ihre Strategien vor. Es moderiert Georgios Kokologiannis vom Handelsblatt.

10:30 - 11:15 Uhr: „Investieren mit Faktor X - was ist dran an Smart Beta?“

Auch in turbulenten Zeiten der Aktie treu bleiben, aber weniger Verluste verbuchen als die breiten Indizes – das verspricht Smart Beta. Diese „clevere“ Rendite sollen beispielsweise Faktoren wie „Quality“ (Aktien mit hoher Qualität) oder „Low Volatility“ (Papiere mit relativ geringen Kursschwankungen) bieten. Soweit die Theorie. In der Praxis hätten die Strategien zwar „historisch einen Mehrwert geliefert haben“, sagt Sebastian Stahn, Fondsmanager beim Fondshaus Bayern Invest, dabei in den vergangenen 25 Jahren je nach Strategie aber vier oder teilweise sogar zehn Jahre lang geschwächelt. Der Experte diskutiert gemeinsam mit Ali Marsawah, Analyst beim Ratinghaus Morningstar, und Comstage-Chef Thomas Meyer zu Drewer über das Thema. Die Fragen stellt Handelsblatt-Chefkorrespondentin Jessica Schwarzer.

12:00 - 12:45 Uhr: „Die Do-it-yourself-Geldanlage - Vorteile und Risiken“

Sein Geld auf eigene Faust anzulegen, war nie so einfach wie heute. Kostengünstige Indexfonds erlauben schon bei kleinsten Beträgen ein breit gestreutes Investment, auf viele Unternehmen weltweit. Tatsächlich sei Geldanlage kein Hexenwerk, sagt Honorar-Finanzanlagenberaterin Stefanie Kühn, die wir auf dem Podium begrüßen werden. Ihre Devise: Nur machen, was man versteht. Viele einfache Strategien brächten das gleiche Ergebnis wie komplizierte Konstrukte. Theoretisch. Praktisch erlebe sie bei der Do-it-yourself-Geldanlage allerdings oft, dass im Alltagsstress die Umsetzung auf der Strecke bliebe. Also lieber doch auf Unterstützung setzen? WirtschaftsWoche-Redakteur Niklas Hoyer wird mit ihr und Dirk Schiereck, Finanzexperte der Technischen Universität Darmstadt, sowie Adrian Roestel, Vermögensverwalter bei Huber, Reuss & Kollegen, über Vorteile und Risiken der Strategie diskutieren.

13:30 - 14:15 Uhr: „Gold, Öl und Lithium - Investieren in Rohstoffe“

2017 war das Jahr der Rohstoffe – Öl verteuerte sich um 12 Prozent, Gold um 13 Prozent und manches Industriemetall wie Nickel oder Zink sogar um knapp 30 Prozent. Ist ein neuer Rohstoffsuperzyklus in Sicht? Wie sinnvoll sind Rohstoffinvestments, wenn die Inflation wieder anzieht? Fragen wie diese werden im Mittelpunkt der Debatte stehen, wenn Handelsblatt-Redakteur Matthias Streit mit den Rohstoffexperten Eugen Weinberg (Commerzbank), Torsten Dennin (Lynkaeus Capital), Daniel Bathe (Union Investment) und Yanjun Gast (LBBW Asset Management) über die Trends am Rohstoffmarkt und passende Anlageoptionen für Privatanleger diskutiert.

14:15 - 15:00 Uhr: „Mehr als nur Bitcoin: Investieren in Kryptowährungen und ICO-Tokens“

Noch zum Jahreswechsel galt der Bitcoin als Investmentchance des Jahrhunderts. Kaum vier Monate später ist die Blase geplatzt. Statt 20.000 Euro kostet ein Bitcoin gerade nur um die 5000. Möglicherweise bietet sich gerade jetzt ein günstiger Einstiegspunkt. „Auch wenn der gesamte Kryptowährungsmarkt – und vor allem der Bitcoin – seit Monaten unter Druck steht, ist es weiterhin eine spannende Anlagealternative“, sagt Heiko Geiger, der bei Vontobel das Zertifikate-Geschäft für Privatanleger in Europa leitet. Er wird im Gespräch mit WirtschaftsWoche-Redakteur Sebastian Kirsch, Gründer Yassin Hankir vom Start-up Savedroid und Anka Hakert, Fachanwältin für Steuerrecht von der Kanzlei Winheller, die wichtigsten Anleger-Fragen rund um Kryptowährungen beantworten. Etwa, wie Anleger dank ICO-Tokens, den digitalen Gutscheinen, auf die Geschäftsmodelle junger Blockchain-Start-ups setzen. Gründer Hankir hat mit Savedroid gerade solche Tokens verkauft. Er wird erläutern, warum sie aus seiner Sicht für Anleger auch langfristig interessant sein können.

15:45 - 16:30 Uhr: „Erfolgreich Anlegen in Zeiten der Zinswende“

Aktien sind alternativlos. So lautet das Mantra, das die Börsenhausse jahrelang befeuert hat. Weil nur noch mit Dax & Dow Jones Co. nennenswerte Renditen zu erzielen sind, bleibt Anlegern nichts anderes übrig als Dividendenpapiere zu kaufen. Doch gilt das auch, wenn sich die Zinswende an den Finanzmärkten fortsetzt? Welche Risiken drohen und was für Anlageformen künftig renditeträchtig sein dürften, diskutiert Handelsblatt-Redakteur Georgios Kokologiannis mit vier Börsenprofis: Robert Halver, Chefanalyst der Baader Bank, Christian Kahler, Chef-Aktienstratege der DZ Bank, Lutz Welge, Leiter Portfoliomanagement der Schweizer Bank Julius Bär, sowie Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. „Zum ersten Mal seit vielen Jahren übertrifft die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen inzwischen die Dividendenrendite der im Wall Street-Index S&P 500 enthaltenen Aktien“, gibt der Volkswirt zu bedenken. Dies mache deutlich, dass Anleihen durchaus wieder eine Konkurrenz für Aktien darstellten. Ob die anderen Experten seine Skepsis teilen?

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