Anleihekäufe Bankenverband wirft EZB Wettbewerbsverzerrungen vor

Die Käufe von Firmenanleihen durch die EZB würden den Wettbewerb verzerren, kritisiert der Bundesverband deutscher Banken. Die Käufe würden große Unternehmen übermäßig begünstigen. Kleinere Firmen gingen leer aus.

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Kemmer kritisiert, das durch die EZB-Käufe Preisverzerrungen bei Firmenanleihen auftreten können. Quelle: dapd

Berlin Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) wirft der Europäischen Zentralbank (EZB) wegen des Ankaufs von Unternehmensanleihen Wettbewerbsverzerrungen zugunsten größerer Firmen vor. „Das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf den Wettbewerb”, kritisierte BdB-Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer in der „Neuen Osnabrücker Zeitung” vom Mittwoch. Große Unternehmen mit direktem Kapitalmarktzugang, die ohnehin schon sehr gute Finanzierungskonditionen hätten, würden von der EZB begünstigt. „Kleine und mittlere Unternehmen gehen dagegen leer aus”, beklagte der Manager des Privatbankenverbandes.

Ähnlich wie bereits beim Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB könnten nach seinen Worten die Käufe von Firmenanleihen zu Preisverzerrungen und einer künstlichen Marktknappheit führen. Möglich sei auch, dass das billige Geld im übermäßigen Umfang für Aktienrückkaufprogramme genutzt werde. Dies könnte, ebenso wie überteuerte und mit Fremdkapital finanzierte Firmenübernahmen, die finanzielle Stabilität von Wirtschaft und Unternehmen erheblich belasten, befürchtet Kemmer.

Mit dem Ankauf von Unternehmensanleihen will die EZB mehr Geld in die Privatwirtschaft pumpen und sie damit zu mehr Investitionen zu veranlassen.

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