Anleihenbericht Deutsche Bundesanleihen ziehen wieder an

Die Aussagen der US-Notenbanker sind die entscheidenden Faktoren bei der Kursentwicklung am Anleihemarkt. Die Aussichten auf eine US-Zinserhöhung im Monat September haben sich am heutigen Dienstag deutlich verringert.

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Die Euro-Skulptur leuchtet vor der Europäischen Zentralbank: Die EZB setzt mit ihrem Anleihenkaufprogramm die Bondmärkte unter Druck. Quelle: dpa

Frankfurt Die Kurse der deutschen Bundesanleihen sind am Dienstag erstmals seit vier Tagen gestiegen und folgten den US-Treasuries nach oben. Äußerungen von Fed-Gouverneurin Lael Brainard in Richtung einer lockeren Tendenz der amerikanischen Geldpolitik führten dazu, dass Händler ihre Erwartungen bezüglich einer US-Zinserhöhung reduzierten. Die Chance für eine Anhebung auf der Sitzung der Federal Reserve am 20./21. September wird vom Markt nun auf 22 Prozent eingeschätzt, verglichen mit 30 Prozent am Freitag.

„Der treibende Faktor an den Märkten sind die Zentralbanken“, sagt Allan von Mehren, Chef-Analyst bei Danske Bank A/S in Kopenhagen.

„Die EZB hat wohl letzte Woche etwas enttäuscht, und die Fed hatte begonnen eine Erhöhung zu signalisieren. Aber dann haben die die Äußerungen von Brainard in Richtung einer lockeren Tendenz der Geldpolitik die Märkte erneut beruhigt und die Bonds legen etwas zu.“

Zehnjährige Bundesanleihen rentierten zuletzt bei 0,006 Prozent drei Basispunkte niedriger. Am Terminmarkt stieg der Bund-Future um 58 Basispunkte auf 163,92 Prozent. Die Rendite von zehnjährigen US-Staatsanleihen fiel um einen Basispunkt auf 1,65 Prozent.

Enttäuschend fielen Konjunkturdaten aus Deutschland aus. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen lag im September bei 0,5, Ökonomen hatten einer Bloomberg-Umfrage zufolge einen Wert von 2,5 erwartet.

Am Primärmarkt nahm Italien 8 Milliarden Euro in vier Tranchen auf. Während das 30-jährige Papier mit einer niedrigeren Emissionsrendite als bei der letzten Auktion ausgestattet war, 2,28 Prozent gegenüber 2,44 Prozent, stieg die Emissionsrendite bei der siebenjährigen Tranche auf 0,69 Prozent, verglichen mit 0,63 Prozent am 13. Juli.

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