Anleihetipp Fresenius: Top in der B-Note

Das Geschäftsmodell des Gesundheitskonzerns Fresenius ist auf langfristiges Wachstum angelegt. Daran gemessen sind 4,1 Prozent Rendite, die es für die neueste Fresenius-Anleihe gibt, ein gutes Angebot.

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Logo des Konzerns Fresenius Quelle: dpa

Fast drei Milliarden Euro gab der Gesundheitskonzern Fresenius im vergangenen Jahr für Zukäufe aus. Neben einigen Dialysespezialisten in den USA war das vor allem die Ostseeklinik Damp, mit der sich Fresenius den Krankenhausmarkt in Norddeutschland erschließt. 2011 erzielte Fresenius mit 65 Klinken in Deutschland zwar nur zehn Prozent des gesamten Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit), mit 15 Prozent Gewinnplus war der Zuwachs hier aber am größten.

Fresenius ist ein Gewinner der Privatisierung. Immer mehr Gemeinden können ihre Kliniken aus finanziellen Gründen nicht weiterführen und suchen einen Käufer. Allein in diesem Jahr sind schon Krankenhäuser im Wert von 400 Millionen Euro im Angebot. Die Fresenius-Tochter Helios gehört zu den führenden deutschen Klinikbetreibern, die weiter zukaufen (WirtschaftsWoche 14/2012). Dank größerer Einkaufsmacht und effizienterer Organisation können die Kliniken unter dem neuen Konzerndach gutes Geld verdienen.

Mit dem Ausbau des Klinikgeschäfts kann Fresenius die Dominanz des Schwerpunkts Dialyse etwas ausgleichen. Bisher machte Tochter Fresenius Medical Care (FMC) mehr als die Hälfte der gesamten Umsätze (9,2 Milliarden Euro von 16,5 Milliarden Euro). Auch wenn FMC wegen des stabilen Geschäfts in den USA und hoher Wachstumsraten in den Schwellenländern der Kern des Fresenius-Konzerns bleiben wird, mildert der stärkere Ausbau des Klinikablegers die Einseitigkeit. Das ist umso wichtiger, da der Ausbau des Geschäftsbereichs Biotechnologie bisher nur zu 30 Millionen Euro Jahresumsatz geführt hat. Wahrscheinlich wird das Biotech- Geschäft in diesem Jahr verkauft.

Anleihe-Info: Fresenius
Kurs (in Prozent)101,00
Kupon (in Prozent)4,25
Rendite (in Prozent)4,11
Laufzeit bis15. April 2019
WährungEuro
ISINXS0759200321

Stille Cashcow im Konzern ist der Ableger Kabi. Er bringt mit Infusionslösungen, künstlicher Ernährung und medizintechnischen Ausrüstungen ein Drittel des gesamten Gewinns vor Zinsen und Steuern. Kabi profitiert vom wachsenden Bedarf in Schwellenländern und vom vermehrten Einsatz seiner Produkte in den immer zahlreicheren Helios-Kliniken.

Das Geschäftsmodell von Fresenius ist auf langfristiges Wachstum angelegt. Daran gemessen sind 4,1 Prozent Rendite, die es für die neueste Fresenius-Anleihe gibt, ein gutes Angebot. Grund ist die hohe Verschuldung (9,2 Milliarden Euro), die beim 2,8-Fachen des Gewinns vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation liegt. Von der Ratingagentur S&P wird das Papier als spekulativ betrachtet, wenngleich die vergebene Bewertung BB+ hier die beste Note ist.

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