Attraktive Einzelwerte Freie Bahn mit Übernahmeaktien

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In der dritten Phase wird es spannend

Mit diesen Werten zocken Anleger am liebsten
15. PlatzDie Commerzbank-Aktie liegt wie Blei in vielen Depots. Viel Freude hatten die Aktionäre in den vergangenen Monaten und Jahren nicht mit den Papieren. Auch die Kursgewinne der vergangenen Wochen ändern daran wenig. Trotzdem oder gerade deshalb gehört die Commerzbank zu den beliebtesten Basiswerten der Zertifikate-Anleger. Mit einem Volumen von 13,5 Millionen Euro wurden an der Stuttgarter Börse Commerzbank Faktor 4x Short DAXF Indizes ge- und verkauft. Das reicht für Platz 15 der beliebtesten Basiswerte, die im September an der Stuttgarter Börse gehandelt wurden. Quelle: Börse Stuttgart Quelle: dpa
14. PlatzAuch die Bayer-Aktie zog zuletzt kräftig an. Seit Juli ist das Papier kontinuierlich im Wert gestiegen. Von den Kursgewinnen wollten auch viele Zertifikate-Anleger profitieren. Sie handelten Papiere mit Basiswert Bayer für 15,5 Millionen Euro. Quelle: AP
13. PlatzIm August brach bei BMW der Neuwagenverkauf um 13,5 Prozent ein. Das belastete auch den Kurs der Aktie. Dennoch waren die Papiere zuletzt bei den Anlegern gefragt. Zertifikate mit Basiswert BMW wurden mit einem Volumen von 19,1 Millionen Euro gehandelt. Quelle: dapd
12. PlatzEntgegen ihrer Ankündigung wird die Commerzbank wohl auch für das Geschäftsjahr 2013 keine Dividende an ihre Aktionäre auszahlen. Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus plagen vor allem Probleme im Kreditgeschäft. Zertifikate-Anleger stört das weniger. Sie zockten trotzdem kräftig mit Papieren auf Deutschlands zweitgrößte Bank. Im September wurde der Basiswert Commerzbank an der Börse Stuttgart mit einem Volumen von 21,5 Millionen Euro gehandelt. Quelle: dpa
11. PlatzObjekt der Begierde vieler Anleger war im September auch Silber. Sie kauften und verkauften Papiere mit Basiswert Silber im Volumen von 22,8 Millionen Euro. Quelle: dpa
10. PlatzAnfang Juni war ein günstiger Zeitpunkt, um Aktien der Telekom zu kaufen. Seither hat das Papier rund 20 Prozent zugelegt. Im September war der Bonner Konzern auch bei Zertifikate-Anlegern gefragt. Sie kauften und verkauften den Basiswert Telekom in Höhe von 23,1 Millionen Euro. Quelle: dapd
9. PlatzDie Pkw-Absatzkrise in Deutschland macht auch Volkswagen zu schaffen. Doch was hierzulande schlecht läuft, klappt in den USA umso besser. Dort verbuchen die Wolfsburger Verkaufsrekorde. Ähnlich gefragt wie VW-Fahrzeuge in Übersee, war im September der Wolfsburger Konzern bei Anlegern. Sie kauften und verkauften Zertifikate auf die Aktie im Volumen von 26,2 Millionen Euro. Quelle: rtr

Die zweite Phase startet, wenn ein Aktionär wenigstens 30 Prozent aller Anteilsscheine hält. Dann ist er verpflichtet, allen anderen Aktionären ein freiwilliges Übernahmeangebot zu machen. Der Mindestpreis, den er bieten muss, ist der Durchschnittskurs während der letzten drei Monate vor Bekanntgabe des Überschreitens der 30-Prozent-Schwelle. Die Kurschancen für Anleger hängen davon ab, welche Ziele der Großaktionär verfolgt. Will er mächtig aufstocken, winkt eine üppige Prämie. Möchte er seinen Anteil eigentlich gar nicht oder noch nicht ausbauen, wie möglicherweise Burda bei Xing, sind die Zuschläge zunächst überschaubar.

10 Tipps für Börseneinsteiger

Spannend wird es wieder, sobald der Großanteilseigner drei Viertel aller Aktien hält. Dann kann er in der dritten Phase einer Übernahme einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag in die Wege leiten. Die Gewinnabführung beinhaltet regelmäßig eine garantierte Dividende, die per Gutachten festgelegt wird – für alle Aktionäre. Zudem erhalten die Minderheitsaktionäre erneut ein Übernahmeangebot. "Als Minderheitsaktionär habe ich die Wahl: Verkaufe ich gegen eine Abfindung oder logge ich mir die Garantiedividende ins Depot", sagt Ulmer. Vorteil: Die Dividenden sind sicherer als Ausschüttungen, die jedes Jahr neu festgelegt werden müssen und vom Geschäftsverlauf des Unternehmens abhängen.

Oft Klagen nach Squeeze-Out

Die Komplettübernahme mit Rückzug von der Börse ist die letzte Phase. Hat der Mehrheitsaktionär je nach Fall 90 oder 95 Prozent der Aktien erworben, kann er die verbliebenen Anteilseigner aus ihren Papieren drängen. Dieser Squeeze-out führt regelmäßig zu Streitigkeiten. Klage-Profis wie der Würzburger Wirtschaftsprofessor Ekkehard Wenger gehen auch nach Ende der Börsennotiz noch gegen Unternehmen vor, um im sogenannten Spruchverfahren eine höhere als die zuletzt gezahlte Abfindung herauszuholen. 21 Jahre etwa mussten sich Aktionäre der Nürnberger AEG gedulden, bis die letzte Gerichtsakte gegen die ehemalige Mutter Daimler geschlossen war.

Dirk Lorenz, Anwalt bei Taylor Wessing in München, hat sich alle 89 zwischen 2009 und 2011 abgeschlossenen Spruchverfahren angeschaut. In 54 Fällen waren Anteilseigner per Squeeze-out abgefunden – und erhielten später noch einmal "eine durchschnittliche Erhöhung der vorherigen Barabfindung über 26 Prozent", so Lorenz. Allerdings müssen Investoren Geduld mitbringen: Knapp sieben Jahre dauerte es im Durchschnitt, bis der letzte Zuschlag aufs Konto geflossen war. Die Frankfurter Solventis Wertpapierbank ermittelte für 2006 bis 2009 Renditen zwischen 15,2 und 23,1 Prozent in denjenigen Fällen, die statt im Spruchverfahren über Vergleiche nach Anfechtungsklagen beigelegt worden waren.

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