Axel Weber UBS-Verwaltungsratschef warnt vor Bedeutungsverlust des Euro

UBS-Verwaltungsratschef Axel Weber sagt dem Dollar eine große Zukunft voraus. Der Euro habe keine Chance, auf die amerikanische Währung aufzuschließen. Die Nullzinspolitik sei Teil des Problems – und nicht die Lösung.

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Der UBS-Verwaltungsratschef schätzt, dass die Bedeutung der europäischen Gemeinschaftswährung international kleiner wird. Quelle: AFP

Berlin Der Euro kann dem Dollar laut UBS -Verwaltungsratschef Axel Weber den Rang als Weltleitwährung auf absehbare Zeit nicht streitig machen. Die Bedeutung der europäischen Gemeinschaftswährung gehe international derzeit eher zurück, sagte der frühere Bundesbankchef auf dem „SZ-Wirtschaftsgipfel“ in Berlin.

Er äußerte sich dabei nicht zu den Auswirkungen des Sieges von Donald Trump bei der US-Wahl auf den Devisenmarkt. Der Euro sei jedoch nicht mehr in einer Position, auf die amerikanischen Währung aufschließen zu können. Gemeinsam mit dem Yen und dem chinesischen Renminbi sehe er sich international in Zukunft vielmehr einer wachsenden Vormachtstellung des Dollar gegenüber und müsse sich in einer Art „zweiter Liga der Währungen“ dahinter positionieren.

Die europäische Gemeinschaftswährung habe ohnehin ihre Krise noch nicht überwunden. „Der Euro ist nur etwas aus den Nachrichten verschwunden. Aber es wird nicht dabei bleiben“, prophezeite Weber, der 2011 nach Differenzen über den geldpolitischen Kurs der EZB als Bundesbankchef zurückgetreten war. „Die Kosten, den Euro stabil zu halten, werden uns noch eine Weile begleiten.“

Die Niedrigzinspolitik der EZB, in deren Rat er einst als Bundesbankchef saß, sieht Weber kritisch. Bürger neigten verstärkt zum Sparen, weil sie wegen der Nullzinsen Sorgen um die Altersversorgung hätten. Das Wachstum werde daher nicht nennenswert in Schwung kommen. „Ich sehe die Nullzinspolitik eher als Teil des Problems als Teil der Lösung.“

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